Sehr geehrter Herr Dr. Radke, unsere Tochter 33 Monate ist von Beginn an ein schlechter Esser. Stillen hat gar nicht geklappt, da sie keinen Saugreflex zeigte, Flasche sehr mühsam, Beikost ab 4 Monate versucht, Verweigerung. Mit ca 7,8 Monaten waren wir wir im SPZ, dort wurde gesagt, das würde sich geben, wenn sie erstmal läuft, das hat aber nichts geändert. Eine Heilpraktikerin hatte eine Kieferblockade festgestellt mit 24 Monaten und diese therapiert, in der Hoffnung, nun würde es mit dem Essen besser werden, aber auch nicht der Fall. Lange Zeit war es möglich, ihr mit Ablenkung etwas unterzujubeln (z. B. indem sie beim Essen ein Buch gelesen hat). Das ist aber auch schon lange nicht mehr möglich. Sie isst seit Anfang des Jahres, seitdem ein Infekt den nächsten ablöst, praktisch überhaupt kein warmes Essen mehr. Was sie isst: Brot mit Nutella (gibts nur am Wochenende) oder Marmelade Käse pur selten Jogurt manchmal Banane, Weintrauben, Apfel Kartoffelpuffer mit Apfelmus Pfannkuchen manchmal Erbsen, Fleisch, Rotkohl keine Nudeln, keine Kartoffeln, weder in Stücken, noch kleingeschnitten oder püriert, kein Eintopf, keine Suppe. Mit viel Zureden probiert sie immer einmal, und schiebt dies entweder sofort mit der Zunge aus dem Mund oder, sofern doch etwas verschluckt wird, würgt sie und erbricht es wieder. War sie immer auf der 25er Perzentile mit dem Gewicht, ist sie nun seit Anfang des Jahres , seitdem das mit den Infekten losging, auf ca 10er Perzentile abgerutscht. Sie ist sehr blass, viel müde und antriebslos. Vor Ostern hatte sie eine Bronchitis mit 40°C Fieber, wo sie nach einigen Tagen so schwach war, dass sie ins Krankenhaus musste und mehrere Tage am Tropf lag. Dort wurden umfassende Blutuntersuchengen gemacht, die aber keine Auffälligkeiten zeigten. Sie klagt auch viel über Bauchschmerzen und hält Stuhl zurück. Dafür bekommen wir seit einem 3/4 Jahr Movicol, das ich aber nicht gebe, wenn der STuhlgang problemlos klappt. Wir waren schon mehrmals beim Arzt wegen den Bauchschmerzen, beim Tasten findet der Arzt nichts und Urin war auch unauffällig (2x in den letzten Wochen kontrolliert). Wie sollen wir vorgehen? Kann es sein, dass eine Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinter steckt? Mittlerweile ist an ein entspanntes Essen schon lange nicht mehr zu denken, alles konzentriert sich darauf, was und wieviel sie isst.
von Beate77 am 19.04.2016, 15:02