Frage: Kaiserschnittbaby und Darmflora

Liebe Experten, wir haben einen jetzt zwei Wochen alten Säugling und werden von einer sehr erfahrenen Hebamme betreut. Zur Anregung hat sie uns beim letzten Besuch einen Fachbericht dagelassen, in dem es um die unzureichende Darmflora bei Kaiserschnittkindern geht. Unser erster Sohn kam per Saugglocke zur Welt - er ist jetzt drei Jahre alt - und hatte bisher einmal mit Durchfall zu tun, und zwar so schlimm, daß ich zwei Wochen mit ihm in der Kinderklinik verbringen musste, wo sich dann heraus stellte, daß er unter Noroviren litt. Er wurde ein Jahr lang gestillt. Sein kleiner Bruder wird ebenfalls voll gestillt, aus persönlichen, gesundheitlichen Gründen möchte ich es aber diesmal spätestens nach einem halben Jahr geschafft haben, ihn abzustillen. Meine Frage dazu wäre nun, ob jetzt schon Handlungsbedarf besteht, was den Aufbau des Darms mit Bifidobakterien angeht oder ob es ausreicht, nach einem halben Jahr eine entsprechende Folgemilch zu geben? Die Hebamme meinte, sie wüsste nicht, ob ich das so sehe wie sie und ich selbst entscheiden muß, ob ich dem Kleinen dafür etwas verabreichen möchte. Ich werde sie dazu morgen dann auch noch einmal ansprechen. Jetzt interessiert mich allerdings die Meinung von Ihnen als Fachärzten, wie Sie "die Sache" bei unsrem Kaiserschnittbaby angehen würden... Herzlichen Dank! Hashomy

von Hashomy am 03.02.2015, 11:40



Antwort auf: Kaiserschnittbaby und Darmflora

Kaiserschnittoe sind für die Besiedlung des Säuglingsdarms tatsächlich ungünstig. Da Sie aber stillen, gibt es keinen Handlungsbedarf, wie z.B. bei Frühgeborenen, die nicht gestillt werden können. Durch das Stillen wird Ihr Kind eine Bifidoflora im Darm entwickeln und ist damit bestens ausgestattet. wichtig sind die ersten Wochen, mit Einführung der Beikost stellt sich die Darmflora wieder um. Also: Alles gut bei Ihrem Kleinen.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 03.02.2015



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