Hallo,
unsere kleine Tochter, 3.5 Jahre ist schon immer sehr dünn gewesen
(U1 2210g, U6, 7510g, U7 9050g).
Aktuell wiegt sie 10,18kg und ist 100cm groß. Die Essensituation ist schon immer verheerend, nur trinken klappt. Sie isst nur sehr wenige Lebensmittel und davon meist tagelang nichts.
Sie geht in die Kita und ist wie jedes andere Kind voll dabei, sie spielt, tobt und geht zum Tanzen. Augenscheinlich fehlt ihr die Energie nicht.
Seit 05/14 haben wir die Diagnose SLE mit einem komplizierten Schub.
Seit 06/14 vollständig ausgeheilt und in rheumatologischer Kontrolle.
Zölliakie, Unverträglichkeiten, Allergien, Darmkrankheiten alles negativ, der Magen, die Speiseröhre o.B.
Was kann man ihrer Meinung noch tun? Uns droht die Magensonde, die aber nicht das Problem löst. Gibt es spezielle Esstherapien?
Vielen Dank!
von
Colien07022004
am 23.09.2014, 16:24
Antwort auf:
Gibt es spezielle Esstherapien?
Bei chronischen Krankheiten kommt es zu einer Konkurrenzsituation zwischen dem Energie- und Eiweiß-"Bedarf" einer Krankheit (hier SLE) und dem wachsenden Organiusmus Ihres Kindes. Die sich hier auftuende Schere zwischen Bedarf und Bedarfsdeckung läßt sich nur durch eine erhöhtes Kalorien- und Eiweißangebot schließen. Bei einem Kleinkind ist die dafür notwendig Kooperation meist nicht zu erwarten. Deshalb ist eine Magensonde (PEG/Button) auf lange Sicht keine schlechte Lösung. Die Alternative: zusätzliche hochkalorische Trinknahrung, die Ihr Kind aber akzeptieren müßte - das ist oft von den Kleinen nicht zu erwarten. Spezielle Eßtherapien gibt es für Ihr Kind m.W. nicht, sie sind eher Patienten mit psychogenen Eßstörungen vorbehalten. Lassen Sie sich nochmals ausführlich über die Möglichkeit einer Sondenanlage beraten. Meine Erfahrung von vielen Eltern ist, daß diese erst schwer zu überzeugen sind, sich im Nachgang aber fragen, warum die Sondenanlage nicht schon eher erfolgte.
von
Prof. Dr. med. Michael Radke
am 23.09.2014
