Frage: Fortgesetzte Übelkeit beim Kind?

Sehr geehrter Herr Radke, vielen Dank zunächst für die Möglichkeit, hier eine Frage stellen zu können. Unser Sohn Linus (5 J.) klagt seit anderthalb Jahren darüber, dass ihm oft schlecht sei. Und zwar fast immer direkt nach dem Essen oder auch Trinken. Er trinkt oft auf eigenen Wunsch nur Wasser. Wir wissen nicht, wovon ihm dabei schlecht werden kann. Er ist aber ansonsten sehr vital und munter, nicht kränklich. Wir waren natürlich schon deshalb oft bei unserer Kinderärztin. Sie hat 6 x (!) seinen Stuhl untersuchen lassen, wegen Verdacht auf Pilze, dabei kam nichts raus. Das hat schon Monate gedauert mit dem Stuhlproben-Abliefern etc. Eine Blutprobe ergab auch nichts, außer leichtem Vitamin-D-Mangel. Jetzt heißt es, unser Kind hätte sicher einfach ein psychisches Problem. Unser Sohn macht aber aber ansonsten einen sehr glücklichen Eindruck, unsere Kita-Erzieherinnen haben meinem Mann und mir gerade bei einem Kita-Gespräch auch gesagt, wie wohl sich Linus zu fühlen scheint und wie gut integriert und wach, phantasievoll und munter er ist etc. etc. Ich habe ein bisschen Sorge, dass unsere resolute Kinderärztin, die stets keinen Widerspruch duldet, Linus jetzt zu einem Kinderpsychologen schickt - aber der Grund für sein häufiges Schlecht-Sein nach dem Essen und/oder Trinken eigentlich andere Gründe hat (eine Lactoseintoleranz liegt nicht vor). Was würden Sie uns raten? Einen anderen Kinderarzt aufsuchen oder davon ausgehen, dass der Gang zum Kinderpsychologen jetzt erstmal der richtige ist? Mit schönen Grüßen und Bestem Dank im Voraus, R.L.

von Landgräfchen am 16.12.2014, 07:02



Antwort auf: Fortgesetzte Übelkeit beim Kind?

Ich denke nicht, daß der Psychologe die richtige Adresse ist. Pilze im Stuhl oder Darm sind normal und haben damit nichts zu tun. Übelkeit kann hervorgerufen werden durch zuviel Fruchtzucker (Obst, Säfte, Süßigkeiten etc.) oder aber auch eine Magenschleimhautentzündung. Diesbezüglich sollte eine Diagnostik durchgeführt werden. Am besten, Sie sprechen mit einem Kindergastroenterologen in Ihrer Nähe (www.gpge.de). Alles Gute.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 16.12.2014