Frage: Wie schätzen Sie das ein?

Hallo, sind ratlos mit Kita-Eing.(Sohn ger.3, seit 01.09 Kita). Längere Eing. erwartet, vorher zu Hause (ich Elternzeit, Mann arbeitet zu Hause). Bisher: ich 3 Wochen Eing. (anfangs Hand, Schoß, dann konnte ich gehen mit Einverständnis)/Vater übernommen, weil ich arbeite/1.W: konnte nach Morgenkreis mit Einv. gehen/2.W: Sohn ließ Vater nicht gehen/3.+4.W: Drängen Erzieher 3 Trennungen mit Tränen aber Einverst./Derzeit: Vater soll in Nähe bleiben, Sichtkontakt reicht meist, kann kurze Zeit gehen. Beob: Sohn geht gern in Kita (halbtags geplant), öffnet sich, spielt mehr mit anderen, hat Erzieherin, die er mag. Denken, dass es nicht mehr lange dauert. Aber: Erzieher drängeln, dulden Anwesenheit Vater nur noch begrenzt. Teilen Sie Einschätz., dass Sohn kurz davor steht?Weiter versuchen trotz Widerstand Erzieher ?Oder Sohn rausnehmen aus Kita, viell. für halbes Jahr?Warum klappte Loslösung erst, dann nicht mehr? Sohn forengerecht erzogen/ offen, fröhlich, geht zu Oma+Nachbarn Dank

von antjero am 20.10.2014, 07:30



Antwort auf: Wie schätzen Sie das ein?

Hallo, es ist, gerade bei den schon etwas älteren Kindern, oft so, dass die allererste Zeit der Ablösung ganz gut läuft, weil da noch die Neugier beim Kind wirkt und das große und interessante Angebot der Umgebung ablenkt. Wenn das dann abnimmt, und sich die Erzieherinnen auch nicht mehr so um das neue Kind bemühen, dann wird diesem plötzlich klar, dass das Gute ja nur zum Preis der Trennung von der Bindungsperson zu haben ist. Beim Kind entsteht dann ein großer Konflikt. Einerseits ist es ja schön im Ki-ga und das Angebot weiter verlockend, andererseits schmerzt es doch sehr, wenn die Mutter oder der Vater nicht mehr schnell erreichbar sind. Die Erzieherinnen haben dann nicht mehr die Geduld, die weitere Ablösung abzuwarten, und drängen die Eltern raus, was aber immer noch zu früh ist und das ganze Unterfangen leicht zum Scheitern bringt. Ich denke, Sie bzw. Ihr Mann sollten hartnäckig bleiben und die kritischen Blicke der Erzieherinnen ertragen. Es geht ja schon gut voran, und wenn diese Klippe auch noch überwunden ist, dann dürfte die Eingewöhnung gelungen sein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.10.2014