Guten Morgen Herr Dr. Posth! zurzeit habe ich Probleme mit der Umgehensweise mit T 2,5 J. Wir essen zusammen von Beginn an, sie steht ständig auf, rennt rum kommt mal wieder an Tisch isst evtl. was und rennt weiter, schiebt Hochstuhl an Spüle, Herd oder Kühlschrank und werkelt rum (92 cm und knapp 12 kg, isst nicht besonders viel, aber lt. KiA gute Entwicklung u. kein Handlungsbedarf) Fängt beim Essen an, sie will das, isst 2 Bissen, dann will sie was anderes usw, usw. Andere Situation, Parkhaus, habe gezahlt muss innerhalb 15 min. raus sonst Nachzahlung (was bei uns mittlw. sehr teuer ist) und T. will partout nicht in Sitz. werde leider autorit. und drücke sie in Sitz mit Erkl. sonst nachzahlen und muss fahren. Bekommt dann Tobsuchtsanfall. Versuche zu trösten, immer wieder erklären, aber dauert 15-20 min z. Beruhigen. 2-3 andere Sit. wo auch nicht anders mögl. und dann auch solche Anfälle. Vielen Dank für Ihre immer wieder super Hilfestellung! Grüße
von
Claclade
am 24.03.2014, 07:54
Antwort auf:
Wie in diesen Situationen verhalten?
Hallo, über die Gründe, warum ein Kind trotz, und wofür das nötig ist, brauche ich nicht viel zu sagen. Im gezielten Suchlauf und in meinem Langtext über das emotionale Bewusstsein steht genug dazu drin. Was die Essenssituation angeht, sollte man sich zwei Dinge klar machen. Erstens übeschätzt man als Eltern meistens die Nahrungsmenge, die ein Kind am Tag braucht. Die stete Gewichtszunahme ist eigentlich immer der beste Beweis dafür, dass es in der Menge reicht. Ein geregelter Ablauf des Essens. so wie wir erwachsenen uns das wünschen, ist für ein Kind unter 3 bis 4 Jahren noch kein Begriff. Essen ist lustvolle Tätigkeit, die schnell an Interesse verliert, wenn erste Gefühle des Sattseins aufkommen. Das spielerische Element spielt noch eine große Rolle, was ich für einen wichtigen Faktor halte, der beachtet entgegen landläufiger Meinung werden sollte (s. frühkindliche Essprobleme im gezielten Suchlauf). Es gehört also zur Füttersituation dazu, dass man Spiel und Essen in gewissem Maße zusammenbringt. Allerdings sollte der Tisch schon der Ort sein, an dem gegessen wird. Hat man dann den Eindruck, dass das Kind jetzt satt ist, was es vielfach durch das Aufstehen zum Ausdruck bringt, dann beendet man das Essen freundlich. Kommt einem die Menge zu gering vor, kann man zu einem späteren Zeitpunkt noch etwas nachfüttern. die Kinder mögen auch geren kaltes Essen.
Die Parksituation müssen Sie so regeln, wie es für die Ausfahrt aus dem Parkhaus nötig ist. Soviel konsequente Überzeugungskraft haben Sie doch wohl. Nur: solche komplizierten Sachverhalte einem Kleinkind erklären, bringt noch gar nichts. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.03.2014