Frage: unsichere Bindung

H Hr. Dr. Posth, vielen Dank für Ihre Antw. letzte Wo. Ich mache mir Sorgen, dass eine unsichere Bindung bei unserer To (Kasierschnitt) vorliegt. Ihre Beschreibung in Ihrem Buch auf Seite 95 (Gefühle regieren den Alltag), trifft absolut auf unsere To zu. Sie hat in den ersten 3 Monaten sehr viel geweint, habe Sie immer getragen, trotzdem hat Sie oft sehr lang geweint, aber immer auf meinem Arm. Trösten hat also nicht gut funktioniert. Nach den 3 Monaten war das plötzlich nicht mehr. Da ich Ihr Buch damals nicht kannte und ein paar h arbeiten musste, als Sie 1 J alt war, habe ich leider versucht Sie zum einschlafen zu erziehen. Wir hatten in den ersten 3 J mehrere KH Aufenthalte, war aber immer bei Ihr, haben in einem Bett geschlafen.Mit 2,5J 1x / Wo Fremdbetr. erste harte Abtr. 1h geweint ohne mich, dann sanfte Abtr. aber ohne Pause. Charakterzug oder Bindungsstörung? War von Geb an anhängl. Wie kann ich die Bindung noch retten? Therapie? Wie erkennt man einen guten Kinderpsychologen?

von Carina30 am 10.11.2014, 07:49



Antwort auf: unsichere Bindung

Hallo, die letzte Frage, um damit zu beginnen, kann ich nicht und kann wahrscheinlich niemand genau beantworten. Es ist dieselben Frage wie die nach dem guten Arzt oder dem guten Menschen überhaupt. Ich glaube nicht, dass die Probleme etwas mit dem Kaiserschnitt zu tun haben. Das geben die vergleichenden Beobachtungen zwischen Kaiserschnittkindern und normal geborenen nicht her. Aber die anfängliche Unruhe kann durchaus ein Zeichen einer insgesamt problematische Veranlagung sein. Da die Probleme und das schwere Trösten mit dem Ende der Dreimonatsfrist beendet waren, spricht aber auch viel für schlecht oder unbehandelte Dreimonatskoliken. Leider wird dieses Störungsbild in der Kindermedizin noch immer nicht ausreichend beachtet, geschweige denn richtig behandelt. Die Schlafkonditionierung, die harte Ablösung in die Fremdbetreuung (1 Woche reicht dafür hinlänglich) und die elterlichen Beziehungsstörungen (mit vermutlich schlechter Loslösung) haben dann zu den Problemen geführt, die Ihre Tochter im Sozialverhalten zeigt. Sie müssen aber nicht die Bindung retten, das versucht schon Ihre Tochter mit anhaltender Anhänglichkeit. Das Wichtigste wird jetzt das Ankurbeln der Loslösung sein. Ihr Mann muss sich also jetzt ganz viel Mühe geben. Ein guter Kinderpsychologe würde nach dieser Analyse derjenige sein, der das Bedürfnis Ihrer Tochter nach Selbstständigkeit unterstützt ohne die 2. Bindung, die zum Vater, zu vergessen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.11.2014



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