S. g. Dr. Posth,
To. (21M., gute Bindung & LL, wenig Trotz) ist keine gute EINschläferin, wehrt sich regelrecht dagegen. Abends dauert es oft 1-1,5h bis sie schläft, obwohl sehr müde, dreht im Bett nochmal auf. Das Problem ist der Tagschlaf. Endet in 90% der Fälle in Weinen, abends gehts ohne.
Ablauf: Mittagessen, Buch lesen (immer das gleiche), dann ins Bett, abgedunkeltes Elternschlafzi., Kind im gr. Beistellbett, Mama beim Einschlafen dabei, Kind aufgedreht & unruhig, singt, keine Ruhe in Sicht, Mama spricht Machtwort, Kind weint, beruhigt sich nach 2min & schläft ein. Uhrzeit & Müdigkeit sind egal, Schlaf: 12.45-14.00, 20.30-7.00. Fing vor 12. LM an, mir ist kein Auslöser bewusst.
Schadet es ihr wenn sie immer weint? Braucht sie es zum Abreagieren? Angst was zu verpassen? Vererbbar? Ich war wohl ähnlich. Da es schon so lange geht: Habe Sorge ihr zu vermitteln, dass Einschlafen nicht schön ist. Rumtragen & KiWa geht nicht (zu schwer & groß).
Vielen Dank!
von
Tante-Waltraut
am 27.10.2014, 07:50
Antwort auf:
Ungutes Einschlaf-Ritual?
Hallo, ein Kind, das wirklich müde ist, und sein Bett auch nur als Ort der Erholung und des angenehmen Schlafes kennt, das möchte schlafen gehen. Warum sollte sich ein Kind gegen den Schlaf wehren? Wenn man richtig müde ist, ist man auch gerne bereit, etwas zu verpassen. Die einzige Ausnahme macht vielleicht ein vergnüglicher Nachmittag und Abend mit Freunden oder Bekannten, den das Kind vorzeitig beenden muss. Da muss man ein Kind auch einmal trösten, dass es noch nicht so lange aufbleiben kann. In anderen Ländern, vor allem südeuropäischen wird aber auch das anders gesehen.
Ihre Tochter befindet sich wahrscheinlich in dem Übergangstadium, in dem ein Mittagsschlaf noch sinnvoll ist, aber das Einschlafen am Abend erschwert. Es gibt die Möglichkeit, den Mittagsschlaf zu verkürzen, sollte aber eine Tiefschlafphase abwarten (etwa eine 3/4 Stunde). Oder den Mittagsschlaf ganz weglassen, dafür aber eine mittägliche Kuschelstunde einrichten. In den ersten Tagen werden die Mittage zwar etwas unruhiger, weil der Körper des Kindes noch Schlaf gewohnt ist, aber dann wird es schnell besser und der Mittagsschlaf wird nicht mehr vermisst. Dafür klappt die Einschlafphase abends dann viel besser. Versuchen Sie es. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.10.2014