Frage: Übergangsobjekt

Lieber Herr Dr. Posth, vielen Dank für Ihr Wissen und ihre tolle Arbeit zu der Entwicklung von Babys. Dank Ihrer Bücher & Forum, wird meine Tochter nicht wie geplant nach 1 Jahr in Fremdbetreuung gehen. Meine Frage:Habe meine T (8Mo) nie an die Flasche oder den Schnuller gewöhnt, da ich dachte es schadet ihr.Nun begreife ich, dass ich ihr damit die Möglichkeit der Beruhigung unter stressigen Momenten genommen habe., z.B. Besuch meiner Kollegen (viele Leute, ungewohnte Umgebung).Jedoch sobald ich Tränen nur aufkommen sehe, halte ich sie lieb und entferne sie von meinen über herzlichen Kollegen (ist z.Z in Anhänglichkeitsphase). Auch kann ich nicht erkennen, dass sie sich schon ein Übergangsobjekt gesucht hat, obwohl ich einiges an Teddys und Schuffeltüchern gekauft hab. Was soll ich tun? Warten bis sie sich eins sucht, derweil immer wieder Teddys anbieten? Soll ich den Schnuller ihr tagsüber anbieten-nimmt sie zur Zeit als Zahnungshilfe in die Hand, nicht als Nuckel. Vielen Dank.

von Sarah_Aus am 03.11.2014, 07:26



Antwort auf: Übergangsobjekt

Hallo, ohne Nuckel und ohne Fläschchen ist es für ein Kind schwer, die Übergangsmomente in der Entwicklung, wenn es also von einem abgeschlossenen Schritt zum nächsten geht, zu bestehen. Denn es fehlt ihm dann ein Instrument zur Selbstberuhigung. Und das Übergangsobjekt muss sich in der Tat das Kind selbst suchen, man kann es ihm nicht aufdrängen. Kinder, die sehr viel "Mutter erhalten", benötigen ohnehin viel seltener ein Übergangsobjekt, denn sie haben ja die Mutter selbst. Langzeitgestillte Kinder haben fast nie eins, was diese Erkenntnis bestätigt, aber nicht heißt, dass jede Mutter deswegen langzeitstillen soll. Das Übergangsobjekt ist ja ein guter Ersatz. Es kommt aber demzufolge auch erst in der Zeit des Abstillens. Vielleicht findet Ihre Tochter noch eins, Sie ist ja noch im Säuglingsalter. Dass Ihre Tochter den Nuckel nur in den Händen hält, ohne ihn in den Mund zu stecken, ist eine ungewöhlich Variante. Aber wenn es ihr hilft. So machen Sie im Grunde alles richtig. Ihr vorläufiger Abstand von der Fremdbetreuung wird sich für Ihre Tochter auf jeden Fall günstig auswirken.Viele Grüße und danke für ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.11.2014



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