Guten Tag,
ich bin zur Zeit ratlos bezüglich meiner 3,5-Jährigen Tochter (geb. 02/11). Sie war schon immer sehr aktiv, aber kein Draufgänger und grundsätzlich sehr folgsam.
Sie ist ein absoluter Kopfmensch, also sehr kontrolliert.
Außerdem braucht sie innerhalb von 24h 12-13h Schlaf, da sie sonst abends total aufdreht.
Im Juni habe ich Zwillinge bekommen und seit Oktober geht sie bis 16 Uhr in den Kindergarten (seit 1. Geb. bis 15 Uhr Krippe). Es standen also einige Veränderungen an.
Seit der Geburt der Geschwister, die sie sehr liebt, dreht sie täglich, v.a., wenn sie müde ist, komplett durch. Sie kann das liebste Kind der Welt sein und dann ist sie von jetzt auf sofort provokativ, benutzt Fäkalworte, hört gar nicht und schreit nur noch rum.
Außerdem schläft sie ganz schwer ein und ist früh wach, also permanent unausgeschlafen.
Ich weiß nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. Ich nehme mir Zeit für sie, spreche mit ihr. Nichts hilft. Ich bin echt ratlos.
Danke!
von
winnie12pooh
am 27.10.2014, 07:30
Antwort auf:
Trotzphase und wie mit Eifersucht auf Geschwister umgehen
Hallo, Ihre Tochter sieht sich mit zwei Geschwistern gleichzeitig konfrontiert und sorgt sich verständlicherweise darum, dass sie die Bindung zu ihnen erhalten kann ohne viel an die beiden Konkurrenten abzugeben. Sie muss auch noch länger in den Ki-ga, was für ihr Vertrauen in die Bindung zu Ihnen nicht gerade förderlich ist. Ist denn ein Vater da, der diese Gefühle verständnisvoll aufnehmen und über die 2. Bindung zu ihm ihr einen Ersatz bieten kann?
Wenn Sie schreiben, dass Ihre Tochter viel Ruhe braucht um innerlich herunter zu fahren, stellt sich auch die Frage, ob diese Ruhe bei Zwillingsgeschwistern gewährt werden kann. Vielleicht ist Ihre Tochter da einfach überfordert. Dafür spräche, dass sie immer dann durchdreht, wenn sie besonders müde ist. Also längerer Ki-ga, wenig Ruhe zu Hause zum Entspannen und ein Bindungsverlust, der vom Vater möglicherweise nicht aufgefangen wird. Das könnten Sie Ursachen sein, an denen Sie etwas ändern müssen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.10.2014