Frage: Stillrhythmus und ILA-Med bei Dreimonatskoliken

Lieber Herr Posth, mein Kleiner leidet ganz furchtbar unter den Trimenonkoliken. Da laut KA mein Sohn sich später sowieso nicht an die Schmerzen erinnern würde und sie angeblich auch keinerlei negative Effekte auf seine Entwicklung hätten, wollte er leider kein Rezept über ILA-MED ausstellen. Selbst wenn das stimmen würde habe ich kein Verständnis für diese Einstellung und will meinem Kind nicht beim Leiden zuschauen. Glücklicherweise bekomme ich das Rezept nun von Ihrer Praxis. Allerdings habe ich heute in Ihrem neuen Buch gelesen, dass man zunächst Stillpausen von mind. 3 Std. anstreben sollte. Da mein Zwerg aber nur an der Brust einschläft (und durch das Bauchweg gibt es recht häufige Einschlafversuche), scheint mir das ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen zu sein. Selten liegt der Rhythmus bei 3-4 Std., oft bei 1-2 Std. und manchmal bei 20 Min., je nachdem wie's ihm geht. Haben Sie mir da einen Tipp, wie ich das hinbekomme ohne Schreienlassen? Herzlichen Dank! Nicole

von fetz00 am 24.02.2014, 08:18



Antwort auf: Stillrhythmus und ILA-Med bei Dreimonatskoliken

Liebe Nicole, Ihr Kinderarzt hat leider Unrecht. Zwar können sich Menschen nicht an Begebenheiten Ihrer frühen Kindheit erinnern, aber an die Gefühle, die sie in dieser Zeit hatten doch. Und das wahrscheinlich sogar sehr intensiv. So wird in früher Kindheit das Schmerzgedächtnis aufgebaut und geprägt. Ebenso das Stress-Gedächtnis. Sagen Sie das bitte Ihrem KiA. D.h. man muss unbedingt etwas gegen die Schmerzen unternehmen. Nur: Ila-Med können sie nicht mehr kaufen und somit auch nicht verschreiben. Sie können die Substanz Pipenzolat im Moment nur in der Löwen-Apotheke in Berg. Gladbach-Schildgen bekommen. Da sie aber verschreibungspflichtig ist, müsste entweder Ihr KiA dort anrufen und sich die Rezeptur geben lassen oder ich Ihnen das Rezept ausstellen. Dafür müssten Sie aber das Versicherungskärtchen an meine Arztpraxis schicken. Sie bekommen es nach dem Einlesen sofort zurück. Das Medikament bekommen Sie dann von der Apotheke als Originalrezeptur mit Gebrauchsanleitung zugeschickt. Was Sie aber sofort tun können, ist Folgendes: erstens die Stillzeiten auf 3-4 Stunden verlängern und zwischenzeitlich zur Beruhigung Tee, oder nur Wasser geben. Der Magen-Darm-Trakt muss vorübergehende Entlastung haben, die Milchzuckermenge wird etwas reduziert. Zweitens zu jeder Stillmahlzeit zwischendrin 1-2 Sprühstöße Lefax geben. Für die besonders unruhigen Abendstunden helfen Viburcol-Zäpfchen. So können Sie schon mal Besserung erreichen. Meine Praxis ist nächsten Dienstag wieder offen. Die Nr. finden Sie im Internet. Es gibt auch ein Stichwort zu Trimenonkoliken. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.02.2014