lieber dr posth,
wir haben zwei 3jährige söhne. einer ist schmächtig, einer ist stark.
der schmächtige ist sehr phantasievoll und ihm fällt immer ein neues spiel ein. der stärkere reisst ihm dieses Spielzeug öfters aus der Hand. dem schmächtigeren scheint das (meistens) nichts auszumachen. oft ist es so, dass wenn der schmächtigere erkennt, dass der stärkere ihm wieder etwas entreissen möchte, gibt er es ihm freiwillig und sagt "da hast´s". der schmächtige findet bald ein neues und bekommt es bald wieder entrissen.
meist spielen sie jedoch gemeinsam und verstehen sich ausgesprochen gut.
wenn der schmächtige es ihm nicht geben will - kommt eher selten vor - weint er herzzerreißend.
wie sollen wir uns verhalten? dem treiben einfach zu schauen? eingreifen, und den schwächeren damit "erniedrigen", dass er es nicht "schafft", sein objekt zu verteidigen?
ich bitte sie um hilfe,
eileen
von
eileen1982
am 28.07.2014, 08:35
Antwort auf:
spiele
Liebe Eileen, sprechen Sie lieber vom Größeren und Kleineren als vom Stärkeren und Schmächtigen. Letzteres wertet ein Kind ab. Es hat auch nichts mit der Konstitution Ihrer Kinder zu tun, wie sie sich verhalten. Es hätte auch umgekehrt sein können. Der kleinere Bruder muss mit der Zeit Verhaltenstechniken für sich entwickeln, wie er sich gegen seinen größeren Bruder verteidigen kann. Das wird ihm auch gelingen, und Sie können ihm vorsichtig durch vorschläge dabei helfen. Eingreifen sollte Sie nicht, denn das werten die Kinder direkt als Parteinahme und parteinehmende Eltern erzeugen viel Konkurrenz und Missgunst unter ihren Kindern. Die kleinen Kinder leiden gar nicht so sehr unter der Dominanz eines größeren und stärkeren Kindes, sie erkennen den mächtigeren Status des Anderen durchaus an. Aber sie wehklagen natürlich laut, wenn ihnen Unrecht widerfahren ist. Letzendlich überwiegt aber der Gemeinschaftsgeist der Geschwister und sorgt für nötige Nachsicht. Wie gesagt, zuviel Rivalität wirkt sich dagegen ungünstig aus. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 31.07.2014