Frage: Schlafrhythmus

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich habe eine Frage zum Schlafverhalten unseres Sohnes (9 Monate). Er ist seit seiner Geburt nachts alle 2 h wach, in den frühen Morgenstunden z.T. auch stündlich. ich stille ihn dann oder trage ihn der Trage. ( Kinderwagen oder Bett mit Rollen funktioniert leider nicht). ich bin sehr erschöpft und muss bald wieder anfangen arbeiten zu gehen. Tagsüber schläft unser Sohn zwischen 9.00 und 10.00 30-90 min und öfter gegen 13/14.00 für 30-90 min. Er schläft gegen 19.30 ein und ist zw. 5.30/6.00 wach. manchmal schläft er nochmal bis 6.30/7.00.Er bekommt mittags und abends 150-200g Brei und wird zwischendrin gestillt oder bekommt einen Snack. Er hat innerhalb von 9 Monaten 3 oder 4 mal schon mal 4-5 Stunden am Stück geschlafen, so dass ich denke das er prinzipiell schon dazu in der Lage ist länger zu schlafen. Mit welchem Alter verändert sich dieser Rhythmus?Was können wir tun damit er länger am Stück schläft? Vielen Dank!

von jescj am 13.10.2014, 07:33



Antwort auf: Schlafrhythmus

Hallo, die Geamtschlaufdauer Ihres Sohnes ist eher gut und Schlafverteilungsmuster normal. Von Einschlafproblemen schreiben Sie nichts (ich gehe von Einschlafstillen aus), so dass das Problem offenbar ausschließlich beim Durchschlafen liegt. Wenn Ihr Ihr Sohn gut gediehen ist, dann reicht auch das Ernährungsprogramm aus, und er ist satt genug für die Nacht. Das Problem liegt damit offensichtlich allein beim Durchschlafen, für das der Körper wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge ein zweites Schlafhormon braucht, das Hypokretin. Dieses ist bei Säuglingen häufig noch nicht ausreichend wirksam, vielleicht weil aus Ernährungsgründen und Gründen der nächtlichen Absicherung der Säugling ursprünglich gar nicht duchschlafen sollte. Heutzutage zählen zwar diese Gefahren nicht mehr, aber das System kann sich dem nicht einfach anpassen. Die Brustentwöhnung in der Nacht würde ich eigentlich erst ab 10 Monate empfehlen. Aber eins ist gewiss, das ständige Nahrungsangebot in der Nacht sorgt auch für den Bedarfserhalt. In ganz verzweifelten Fällen empfehle ich schon mal den Sedaplus-Saft, Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.10.2014