Frage: OP-Trauma?

Hallo! Tochter, 3 J., musste sich letzte Woche einer Polypen-OP in Vollnarkose unterziehen. Sie bekam in meinem Beisein Beruhigungstropfen, die so gut wie nicht wirkten. Vor dem OP-Saal wurde sie mir dann von einem sehr netten und bemühten Narkosarzt aus dem Arm genommen. Dabei waren 2 Narkoseschwestern, auch super nett. Trotzdem schrie Tochter natürlich sehr, als sie weggetragen wurde. Aufgewacht ist sie ohne mich mit einer Pflegerin in einem Aufwachraum. Ich durfte ein paar Minuten später zu ihr, als sie so halbwach war. Sie war noch nie eine gute Schläferin, ist aber immer mit Einschlafbegleitung in ihrem Zimmer eingeschlafen. Daran ist seitdem nicht mehr zu denken. Egal wie spät es ist und wie müde sie ist, sie schläft nur noch in Räumen, wo sie sicher sein kann, dass wir dabei sind, also Wohn- und Schlafzimmer. Das ist für uns zur Zeit ziemlich belastend. Hat sie durch die Narkose eine Art "Trauma" erlitten? Wie können wir ihr helfen, das zu überwinden? Danke!

von Else2011 am 31.03.2014, 07:36



Antwort auf: OP-Trauma?

Hallo, es sind wohl mehr die Gesamtumstände im Krankenhaus und bei der medizinischen Versorgung, die letztendlich verstörend wirken. Von einer Psychotraumatisierung würde ich noch nicht sprechen. Das Abgabeerlebnis beim Eingang in den Op-Saal dürfte Ihre Tochter nicht klar einnern können. Die Narkose löscht die Erinnerung an den Augenblick kurz vor ihrem Einsetzen aus. Es wird Ihnen aber im Moment nichts anderes übrig bleiben, als Ihre Tochter erst einmal wieder in Ihrer absoluten Nähe schlafen zu lassen bis sich die Ängste abgebaut haben und die alte Vertrautheit wieder einstellt. Das kann ein paar Wochen dauern. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 31.03.2014