Lieber Herr Posth,Sohn 34 Monate fragt jedes Mal,wenn er etwas gemacht hat,was er nicht soll: Bist du lieb? Wenn er etwas macht und ich sage,dass finde ich jetzt doof,da werde ich sauer, kommt gleich von ihm: Bist du lieb? Dann sage ich: ja,ich bin lieb,aber das und das finde ich jetzt nicht gut. Dann sagt er: also bist du nicht lieb. Antworte ich auf die Frage: ja,ich bin sauer,dann weint er und sagt: bitte sei wieder lieb. Ich sage dann auch sofort,dass ich lieb bin. Was bedeutet das bzw.welche Antwort soll ich geben? Super Bindung
Lange getragen, Familienbett,gestillt und nie fremdbetreut. Er fragt das auch Oma,Opa,Papa. Danke und liebe Grüße
von
dinsa
am 15.09.2014, 08:58
Antwort auf:
Nachfrage,ob ich lieb bin
Hallo, Ihr fast 3-jähriger Sohn befindet sich in der Entwicklungsphase der Empathie. Dazu gehört es, dass Kinder die Gefühle von sich zu beschreiben anfangen und sich für die Gefühle ihrer Bindungs- und Bezugspersonen zu interessieren. Das Wort "lieb" verwendet Ihr Sohn, wie übrigens viele Kinder, für glücklich oder fröhlich. die beiden letzteren Wörter kennen sie meist noch nicht richtig. Es ist richtig, so zu antworten, dass Sie allgemein zwar glücklich sind, aber über das eine oder andere Verhalten Ihres Sohnes doch verärgert. Sie sagen, Sie seien "sauer" oder "wütend", womit Ihr Sohn etwas anfangen kann. Aber er sieht sofort die Bindung bedroht und möchte, dass Sie wieder "lieb" sind. Er weiß jetzt, dass Glücklich- und Zufriedensein ein wichtiges Band zwischen ihm und seinen Bindungspersonen ist, das er nicht beschädigt wissen will. Damit verhält er sich wie ein sicher gebundenes Kind. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.09.2014
