Hallo!
Sohn ist 17 Monate, Tochter 3 Jahre. Seit Geburt des Sohnes kümmert sich Papa sehr viel um Tochter, auch vorher schon, bringt sie ins Bett, kümmert sich beim essen um sie und hilft ihr. Ich kümmere mich um Sohn, bringe ihn ins Bett etc. Papa lehnt Sohn nicht ab (im Gegenteil!), hat sich aber so ergeben. Sohn immer noch sehr Mama-anhänglich. Möchte meist nur von mir getröstet werden, läuft mir manchmal weinend hinterher, wenn ich Zimmer verlasse, obwohl Papa da ist. Ist die Loslösung gestört, weil Papa sich viel um Tochter kümmert? Oder kommt das noch? Sollten wir mal "tauschen"?
Sonst ist Sohn aufgeschlossen und fröhlich, nur halt noch SEHR anhänglich.
Vielen Dank!
von
Else2011
am 24.03.2014, 08:36
Antwort auf:
Loslösung
Hallo, im Alter von etwa 1 1/2 Jahren befinden sich die Kleinkinder in der Phase der Wiederannäherungskrise (s. gezielter Suchlauf), da ist die Loslösung noch einmal einige Zeit wie unterbrochen. Das wäre bei Ihrem Sohn aber nur dann der Fall, wenn er vorher sich schon stark für seine Vater interesssiert hätte. Für die Loslösung muss aber der Vater auch bereit sein, und entsprechende Bindungsangebote machen. Bei 2 und mehr Kindern hat der Vater genau wie die Mutter in der Bindungsphase das Problem, die Ansprüche mehrerer Kinder geschickt unter eine Hut zu bekommen. Das ist nicht leicht und bedeutet, dass tatsächlich auch mal getauscht wird und das ältere Kind dem jüngeren den Platz räumen muss. Man muss sehen, wie man das im Alltag balanciert bekommt. Es gelingt sicher nicht immer ideal, aber überwiegend muss das Positive im Vater-Kind-Verhältnis dominieren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.03.2014