Lieber Dr. Posth,
meine Tochter geht ab Oktober in den Kindergarten, sie ist dann genau 3 j. Ist es in Ordnung wenn Papa sie eingewöhnt od besser ich als primäre Bezugsperson? Sie war bis jetzt daheim bei mir od Oma, keine Fremdbetreeuung. Loslösung läuft, nach kurzer Regression wg Geburt des Brüderchens im April, nun supergut, besser als vorher. Ich glaube auch, dass mein Mann, der sich extra Elternzeit genommen hat und sich darauf freut, unbefangener an die Sache heranangeht. Ich habe überhaupt keine gute Erinnerung an den Kindergartenstart und -zeit, wurde man zu meiner Zeit ja einfach abgegeben, da ist bei mir viel Angst hängen geblieben. Wenn es aber besser ist, mache ich es natürlich.
von
clari82
am 30.06.2014, 07:47
Antwort auf:
Kindergarteneingewöhnung mit Papa oder besser Mama?
Hallo, vielfach hat sich der Vater, der ja Loslösungsvorbild ist, als der bessere "Eingewöhner2 im Ki-ga erwiesen. Das setzt aber voraus, dass die Loslösung schon weitestgehend gelungen ist und das Urvertrauen auf den Vater übergegangen ist. So wie Sie die Situation zu Hause beschreiben, scheint das bei Ihnen gelungen zu sein. Nur, wenn sich herausstellen sollte, dass die Ablösung beim Vater gar nicht geht, weil Ihre Tochter schon zu Hause das Mitgehen mit ihm verweigert, wären Sie die richtige Person. Aber Sie stehen für die Bindung, und da ist die Ablösung fast immer ein bisschen schwieriger und dauert auch bei sanften Ablösung oft länger.
Es stimmt, dass man sich früher über diese wichtigen Vorgänge im leben keine Gedanken gemacht hat. Aber erstens waren die Kinder in der Regel immer schon 4 jahre alt und zweitens kannte so gut wie noch niemand die Bindungsprozesse. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.07.2014