Frage: Ernährungsprobleme

Lieber Herr Dr.Posth,wir wissen nicht weiter,Sohn bald 2,5 J,sicher geb.war nie guter Esser,eher wenig Appetit,war mit 1 J.8,5 jetzt 12,2 kg(aber immer lang, also 75/85er Perz.).Zuh. ißt er SEHR selektiv (best.Obstsorten,roheMöhren,Rosinenbr.,Nudeln,Kart.,Fleisch/Eier wenig/Milch ca.300 ml/Tag) bis gar nicht,am besten noch mit Ablenk.Wenn wir sagen,bleib sitzen am Tisch,sonst Essen weg,scheint das nicht zu stören,obwohl er def.Hunger hat.Wenn er etw.nicht mag,ißt er trotz gr.Hunger nicht,wenn etwas richtig schmeckt(zBNudeln pur o.Melone)ißt er gern alleine und bleibt dabei sitzen,bis aufgegessen.Wir bieten ihm fast nur Sachen die er eig.mag,ändert sich täglich.Wiev.Alternativen soll man anbieten?Bei TaMu meist besser gegessen(sitzen geblieben,„Futterneid“wohl stark/motivierend„ich auch!“)Wir versuchen,immer gem.zu essen,fruchtet aber nur selten.Wenn man aber Essen ins Kinderzi.bringt, ißt er weiter beim Spiel.Ist das erzieh. kompl.falsch?Wir haben so ein schlechtes Gefühl ihn hungern

von turmaline am 11.08.2014, 08:19



Antwort auf: Ernährungsprobleme

Hallo, ins Kinderzimmer sollten Sie das Essen ihm nicht hinterhertragen. Er sollte in seinem Alter schon wissen, dass es Essen (abgesehen von Keksen, Apfelschnitzen usw. zwischendurch) nur am Tisch gibt. Mehrere Kinder am Tisch, die zusammen essen, stimulieren sich gegenseitig, das ist bekannt. Hat man selbt mehrere Kinder, hat man diesen Effekt auch zu Hause. Sonst muss man selbst für eine bisschen Gemeinsamkeit beim Essen sorgen. Da sitzen dann die Lieblingskuscheltiere mit am Tisch und werden ebenfalls gefüttert. Es wird dann auch mit ihnen gesprochen. Auch Spielsachen dürfen mit auf den Tisch. Essen und spielen gehören, anders als vielfach behauptet, in Wahrheit zusammen. Nahrungsmittel dürfen auch untersucht werden, d.h. in die Hand genommen, auseinandergebröselt, in die Milch getunkt und zerrieben werden. Die Kinder wollen lernen, womit sie gefüttert werden und woraus das ist, was sie essen. Im Alter von 2 1/2 Jahren dürfen Kinder auch noch gefüttert werden, am besten wechselt man ab, ein Löffelchen das Kind, eins die Mutter oder der Vater. Was das ausgewählte Essen angeht, sollte man dem Kind ermöglichen, immer aus einer kleinen Auswahl vor dem Essen waählen zu dürfen, was es essen will. Das kan ruhig viele Tage dassselbe sein. Nur vollwertig sollte das Essen über den gesamten Tag verteilt sein, wobei Milch als vollwertiges Nahrungsmittel genügt (300 ml sind in Ordnung). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.08.2014