Lieber Dr. Posth! Sohn 4,5 Jahre hat sich, nicht zuletzt dank Ihrer Ratschläge, super entwickelt. War sehr ängstlich, scheu und trotzig. Nun merke ich eine stete Entwicklung, besonders seitdem ich mehr fordere. Loslösung gut, Vater aber sehr schwach und selbst fremdenängstlich. Deshalb übernehme ich nun immer mehr Vorbild-Funktion in dieser Hinsicht, wie ich merke. Kind sehr empathisch und sensibel, vermeidet aber Gefühle (wie Vater). Das wird langsam besser.
Eigentliche Frage: Das Kind ist, wie die Erzieherinnen oft bemerken, nach allen Ferien wie ausgetauscht. Es scheint, dass ihm jede Ferienzeit zu einem Entwicklungssprung im Bereich Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen verhilft und er wirkt jedes mal in der KiTa viel offener und sozial kompetenter. Zuhause hingegen: in den Ferien das liebste Kind der Welt, wenn Kindergarten ist, Trotz und Aggressionen. Warum?? Überfordert?
Er geht von 8-12 Uhr, 3x /Woche bis 14 Uhr. Gut integriert, Freunde, sanfte Ablösung. Danke und viele Grüße!
von
LuckyLuke81
am 01.09.2014, 07:14
Antwort auf:
Entwicklungssprung in den Ferien?
Hallo, wenn ich Sie recht verstehe, verhält sich Ihr Sohn zu Hause nach den Ferien in gewisser Weise regressiv, wirkt aber im Ki-ga völlig anders und zwar, als hätte er einen großen Entwicklungsschub gemacht. Das spricht ja eigentlich nur dafür, dass das Problem nach den Ferien zu Hause zu suchen ist. Dort lebt er die Konflikte, die weiterhin bestehen, aus, die er aber im Ki-ga nicht mehr spürt. Vielleicht hat es ja doch etwas mit der Vaterrolle zu tun, die, wie Sie schreiben, nicht ganz glücklich ist. Möglicherweise verhält sich sein Vater in den Ferien ganz anders und überwindet seine eigenen Ängste, die ihn zurück im Beruf wieder plagen. Dadurch fühlt sich Ihr Sohn zurückgwiesen und verletzt, was er dann auch im Verhalten zum Ausdruck gibt. Den Vorteil der Ferien aber lebt er im Ki-ga aus. Wenn es so ist, wie ich meine, müssten Sie mit Ihem Mann reden, was getan werden kann, damit das positive Vatererlebnis sich zu hause ein wenig fortsetzt. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.09.2014
