Frage: Bindung

Hallo Herr Dr. Posth, ich wollte fragen, ob ich beim Abholen eines 5 Jährigen, der mich mal sitzend nur begrüßt, mal umarmend, wenn ich ihn aus dem Kiga hole, sicher gebunden ist? Kann, falls eine unsichere Bindung vorlag, diese wieder sicher werden im Laufe der JAhre? Ist sowas mgl.? Generell wolte ich wissen, ob sie ein Freund der Früheinschulung sind. Kind, 5 J., soz. u. emot. Defizite. Spielt im Kiga nicht o. kaum. Großes Interesse für Zahlen u. Buchstaben. Lernt schnell, konzentriert. Trotz Schwächen früheinschulen o. lieber an Defizite arbeiten? Ich hoffe, Sie können mir meine 2 Fragen beantworten. Vielen Dank für ihre tolle Arbeit und schöne Grüße

von santa80 am 17.02.2014, 10:36



Antwort auf: Bindung

Hallo, wenn ein Kind seine abholenden Eltern im Ki-ga freundlich begrüßt oder ihnen in die Arme läuft, dass ist das tatsächlich ein gutes Zeichen für eine sichere Bindung. Das muss dann aber auch nicht jedes Mal passieren, denn alle Kinder unterliegen Stimmungen und die können auch schon mal schlecht sein. Außerdem ist vielleicht gerade eine Aktion so spannend und interessant, dass die Eltern glatt weg übersehen werden. Also bitte nicht jede Reaktion immer gleich auf die Goldwaage legen. Grundsätzlich wird ein unsicher gebundenes Kind seinen Bindungsstatus verbessern können, wenn die Eltern sich verändern oder die Lebensumstände deutlich besser werden. Je älter das Kind aber geworden ist, desto schwerer ist das, denn das Kind bezieht aus seinem Bindungsstil Nutzen und auch die unsichere Bindung kann Vorteile bewirken. Warum sollte ein Kind dann sein Verhaltenmuster ändern? Anders gesagt, es muss sich schon viel ändern in der Eltern-Kind-Beziehung, dass sich ein Bindungsstil noch einmal fundamental ändert. Ob ich ein Freund von früher Einschulung bin, kann ich nicht global beantworten. Man muss immer auf das Kind selbst schauen. Und es zählen dabei nicht nur geistig-kognitive Fähigkeiten in der Meinungsbildung, sondern auch und gerade auch die sozialen. Sind die nicht kongruent, muss sehr genau abgewogen werden, was jetzt entscheidungsführend ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.02.2014



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