Frage: Beißen und Hauen bei der Mutter

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn, zwei Jahre, ist ein friedliches Kind, aber manchmal beißt oder schlägt er mich. Meistens in Situationen mit Körperkontakt, also beim Anziehen oder auf dem Schoß sitzen. Wenn er mich beißt, weiß er, dass er es nicht darf, er lacht dann nämlich - das wirkt oft wie ein Spiel auf mich. Beim Schlagen ist es anders, da bekomt er ein grimmiges Gesicht, bevor er haut - und wenn ich ihn dann abwehre, windet er sich. Ich sage "Nein" und "Aua" und halte ihm auch mal die Hände fest bzw. halte ihn dann von mir weg - ist das die richtige Reaktion? Zum "Ei" machen kann ich ihn dann nicht bringen (das macht er von sich aus aber, wenn ich mir allein wehtue und Au sage.) Und wieso tut er das, und zwar nur bei mir? besten Dank für Ihren Rat, Fr. Steger

von mac_pauli am 30.06.2014, 07:25



Antwort auf: Beißen und Hauen bei der Mutter

Liebe Frau Steger, es ist auch ein Spiel für Ihren Sohn, wenn auch eher früh in seiner Entstehung. Beim Hauen kommt offenbar mehr Aggression mit durch, die jedes Kind in diesem Alter entwickelt, wenn auch unterschiedlich stark (s. Stichwort Aggression im gezielten Suchlauf). Da er, wie gesagt, sehr früh mit diesen Verhaltensweisen anfängt und von seiner Gesamtentwicklung noch nicht reif für die Induktion (s. gezielter Suchlauf) ist, können Sie im Augenblick tatsächlich nicht viel anderes tun, als seine Attacken sanft abzuwehren und ihn eindringlich ermahnen. Sie können aber jetzt trotzdem langsam anfangen, seine Attacken dazu zu benutzen, sich als Leidende darzustellen und ihn dann schon zu einer ersten Geste der Wiedergutmachung zu veranlassen. Das wäre dann Induktion, die gewöhnlich aber erst mit 2 1/2 bis 3 Jahre gelingt und auch nachhaltige Wirkung zeigt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.07.2014



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