Baby schreit tagsüber bei Mama

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Baby schreit tagsüber bei Mama

Hallo Dr. Posth, Tochter, 3,5 mon, vollgestillt, forumsgem., schläft im Babybalkon neben mir, Papa hatte die ersten 2,5 Monate Elternzeit und war bei uns daheim, im Entb.kh hatten wir Familienzimmer. Bei mir ist sie komplett anders, als beim Papa. Sobald er zur Arbeit ist, schreit sie oft und weint und es ist sehr anstrengend. Sie brüllt dann und nichts hilft, stillen nicht, tragen nur manchmal und spielen auch nicht. Komme noch nichtmal aufs WC oder zum essen. Ich bin mit meinem Latein am Ende! Wenn ich entspannt bin, hilft auch nicht. Sobald der Papa heimkommt, ist sie wie ausgewechselt, bei ihm ist sie (allermeistens) lieb, "plaudert" in Babytönen und schreit nur wenig. Was mache ich nur falsch? Warum ist mein Baby bei mir oft so anders? Die knapp 9 Stunden, die der Papa weg ist, sind für mich oft sehr anstengend, wenn sie so viel weint. Dabei kann sie auch so lieb bei mir sein. Organ. Ursache von KiÄ ausgeschlossen. Haben sie noch einen Tipp? Danke!

von Coconut am 28.04.2014, 07:16

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Antwort auf: Baby schreit tagsüber bei Mama

Hallo, es ist für ein Baby nicht ganz leicht, sich auf eine primäre Bindungsperson einzustellen, wenn sich zwei gleichstarke Bindungspartner ihm anbieten. Fällt dann der eine plötzlich weg, kann die Umorientierung Schwierigkeiten machen. Es mag sein, dass Ihr Mann am Anfang eine große Ruhe ausgestrahlt hat und Ihre Tochter gerne ihn als erste Bindungsperson angesehen hat. Jetzt macht sie die Erfahrung, dass eine etwas anders reagierende Person der wahre Bindungspartner werden soll, und kann es nicht gleich akzeptieren. Am besten ist es, wenn es Ihnen gelingt, die Ausstrahlung Ihres Mannes zunächst einmal ein bisschen zu übernehmen, um so den Bruch oder Wechsel nicht so deutlich werden zu lassen. Mit der Zeit wird dann Ihre Art und Weise mit ihr umzugehen die gewohnte sein und ein sichere Bindung ermöglichen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.04.2014

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