Hallo Dr. Posth.
Meine Tochter ist 18 Mo alt, ein quicklebendiges Kind, probiert momentan ihren Willen aus und ist mit gesunder Neugier und Tatendrang ausgestattet. Sie hatte bis zum 7.Mon. starke Bauchkrämpfe bzw. Koliken jede Nacht, sie ist 7 x weinend und krampfend aufgewacht und es dauerte bis zu 50 min, bis sie dann wieder schlief... Nun sind organische Ursachen eigentlich mittlerweile auszuschließen, sie zahnt auch nicht und ist kerngesund. Sie schläft bei uns, ihr Bett ist an einer Seite geöffnet und hängt an unserem Bett dran. Sie wacht nach wie vor auf, schreit und braucht 1 bis 2 Std. bis sie wieder einschlafen kann. Das Ganze 2-3x die Nacht. Meist genau dann, wenn wir ins Bett gehen oder halbe Stunde später. Mein Mann meint, wir würden sie evtl. stören, sodass sie deshalb aufwacht und schlug vor sie auszulagern in ihr eigenes Zimmer. Ich bin mir nicht sicher, ob dass die Lösung ist. Was meinen Sie? Vielen Dank für ihr tolles Engagement! Viele Grüße, Ribanna
von
Ribsi
am 10.11.2014, 07:32
Antwort auf:
Ausziehen
Liebe Ribanna, die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Tochter störten, entbehrt der Plausibilität. Das gälte nur für den Fall, dass Sie allem gemeinsam im Elternbett schliefen. Das ständige Erwachen muss andere Ursachen haben als die wenigen Geräusche, die Sie beim Zubettgehen machen. Wenn Sie ihre Tochter jetzt ausquartieren, dann verschlimmern Sie wahrscheinlich das Problem, weil Ihre Tochter noch mehr Angst entwickelt. Die Nächte würden immer unruhiger und Sie müssten ständig aufstehen.
Ein Säugling, der 7 mal in der Nacht wach wird und beinahe ein Stunde schreit, um sich zu beruhigen, der wird nicht mit 1 1/2 Jahren plötzlich zu einem guten Schläfer. Ich kann aber so schnell nicht sagen, was hinter dem Schlafproblem steckt. Dazu weiß ich zu wenig über Ihre Tochter und über das, was Sie bisher unternommen haben. Möglicherweise hilft Ihrer Tochter ja wenigstens vorübergehend auch das Schlafen bei Ihnen im Elternbett als noch einmal zusätzliche Stärkung der Bindung. Ihre Tochter müsste sich ziemlich genau in der Wiederannäherungskrise befinden (s. gezielter Suchlauf). Auch wenn das Ihr Mann als paradox empfindet, ein Versuch über ein paar Wochen wäre das wert. Aber auch die Anwendung von Sedaplus-Saft wäre zu diskutieren. Sie können mir ja noch einmal schreiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.11.2014