Frage: Ablösung

Guten Tag, unser Sohn, knapp 4 Jahre, kann sich bis heute nur schwer von uns trennen. Auch im Pre-Kindergarten gibt es morgens ab und zu Tränchen, wobei er sich umgehend beruhigen lässt. Freut sich immer mich beim Abholen zu sehen. Nimmt aktiv teil und es gefällt ihm sehr gut. Nun meine Frage: ab welchem Alter sollten Kinder in der Lage sein ohne grossen Aufwand sich in eine "unbekannte" Situation alleine zu begeben z.B. Kinderclub im Urlaub? Er geht ab Spätsommer in den regulären Kindergarten ( schulpflicht, Schweiz). Wie können wir die Eingewöhnung machen und ihn vorbereiten? Geht in eine neue Gruppe mit bester Freundin. Wie können wir ihn grundsätzlich unterstützen? Machen uns Gedanken, ob sein Verhalten altersgerecht ist. Vielen Dank!

von SimoneSchaf am 28.04.2014, 08:47



Antwort auf: Ablösung

Hallo, auch knapp 4-jährige haben oft noch Probleme bei der Trennung von der Bindungsperson. Andererseits sollte so ab 4 Jahre das Interesse an der Gruppe altersgleicher Kinder und dem selbstständigen Agieren in dieser Gruppe so groß sein, dass der anfängliche Trennungsschmerz schnell überwunden wird. Das gilt so noch nicht für U3-jährige. Die leiden noch viel stärker unter der Trennung von ihrer Bindungsperson. Ihr Sohn ist aber jetzt annähernd 4 Jahre, und ich gehe davon aus, dass er zu Hause und in seiner Freizeit ausreichend Selbstständigkeitsbestrebungen zeigt. So kann man ihm am besten helfen, in dem man in den ersten Tagen entweder noch bei ihm in der Einrichtung bleibt oder, wenn das nicht toleriert wird, ein Zeitlang außerhalb des Ki-gas in der Nähe verweilt und ihn noch einmal aufsucht, wenn er mit seinem Trennungsproblem nicht fertig wird. Alles das muss mit den Erzieherinnen besprochen werden, die hierzu meistens eine konträre Einstellung einnahmen und behaupten, da müsse jedes Kind durch und würde dabei reifen. Das stimmt aber nicht. Angst vor dem Verlust der Bindungs- oder Bezugsperson erzeugt keine Reifung sondern negativen Stress, und der hemmt alle Lernschritte außer der Suche nach einem Ausweg. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.04.2014



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