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FRUCHTWASSEREMBOLIE????

Thema: FRUCHTWASSEREMBOLIE????

Hallo!!! habe gerade im fernsehen einen bericht gehört wo ein mann kurz nach der Entbindung seine Frau verloren hat , sie hatte auf einmal starke Blutungen und sie sagten das sie eine Fruchtwasserembolie hatte , man hat sie dann operiert, aber zu spät,kennt Ihr das oder habt ihr schon mal was davon gehört??habe nun bischen angst vor meiner geburt!!

Mitglied inaktiv - 18.11.2005, 17:39



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Hallo, habe dir mal etwas hier reinkopiert, finde es gut erklärt! LG Cathy Definition Unter Fruchtwasserembolie versteht man das Einschwemmen von Fruchtwasser in den mütterlichen Blutkreislauf und die daraus resultierende Verlegung (Embolie) der Lungengefäße. Epidemioloige Die Fruchtwasserembolie ist eine sehr seltene, aber mit einer mütterlichen Letalität von über 50%, sehr schwerwiegende Erkrankung. Ätiologie und Pathogenese Alle Erkrankungen oder Situationen die eine erhöhte Wehentätigkeit mit sich bringen, führen zu einem erhöhten Risiko für eine Fruchtwasserembolie. Das Fruchtwasser kann über ein eröffnetes plazentares Implantantionsbett, bei Verletzungen des uterinen Venengeflechts oder durch einen endozervikalen Riss, in den mütterlichen Kreislauf gelangen. Prädisponierend für eine Fruchtwasserembolie sind: Blasensprung Anwendung von Kontraktionsmitteln Sectio Uterusruptur hoher Zervixriss vorzeitige Ablösung der Plazenta intrauteriner Fruchttod Verletzung des uterinen Venengeflechtes Im Verlauf der Fruchtwasserembolie lassen sich zwei unterschiedliche Phasen gegeneinander abgrenzen. Erste Phase In der ersten Phase wird die arterielle, pulmonale Strombahn der Mutter durch die korpuskulären Bestandteile des Fruchtwassers verlegt. Daraufhin kommt es zur Vasokonstriktion und nachfolgend zur pulmonalen Hypertonie bis hin zum Cor pulmonale. Die Obstruktion der Pulmonalgefäße führt zur Abnahme des linksventrikulären Füllungsdruckes und des Herzminutenvolumens, wodurch ein kardiogener Schock entsteht. Die Ausprägung des Krankheitsgeschehens korreliert mit der Menge der embolisierten korpuskulären Bestandteile. Etwa 25% der betroffenen Frauen versterben innerhalb der ersten Stunde. Zweite Phase Die zweite Phase entwickelt sich bei etwa 50% der Patientinnen nach etwa 0,5 - 3 Stunden: durch den relativ hohen Gewebsthromboplastingehalt des Fruchtwassers in Verbindung mit dem kardiogenen Schock, der ebenfalls zu einer Gerinnungsaktivierung führt, kommt es zur disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) mit reaktiver Hyperfibrinolyse und Verbrauchskoagulopathie. Leberversagen, Nierenversagen, Koma und Krämpfe sind die Folgen der Hypoxie und des kardiopulmonalen Kollaps. Symptomatik Plötzlich während und kurz nach der Geburt auftretende Dyspnoe, Zyanose, Angst, Unruhe, Verwirrtheit, Bewusstseinsverlust und Krämpfe sind typische Anzeichen der ersten Phase der Fruchtwasserembolie. Auch Schüttelfrost und Erbrechen können in der Prodromalphase bestehen. In schweren Verläufen entwickelt sich rasch ein Atem- und Kreislaufstillstand. Aufgrund der generalisierten hämorrhagischen Diathese bei Verbrauchskoagulopathie spielt dabei die atonische Nachblutung eine große Rolle. Diagnostik Die typische Klinik mit plötzlich einsetzender Dyspnoe und Schockzeichen, führt zur Verdachtsdiagnose. Im Labor finden sich mit der Thrombozytopenie, dem Mangel an Fibrinogen, der verminderten Prothrombinzeit, der verlängerten partiellen Thrombinzeit und dem positiven Nachweis von D-Dimeren, deutliche Anzeichen der Verbrauchskoagulopathie. Der Nachweis von Amnionzellen in den pulmonalen Gefäßen, ist beweisend für die Fruchtwasserembolie. Therapie Bereits bei bestehendem Verdacht einer Fruchtwasserembolie unter der Geburt muss die Stabilisierung und Oxygenierung der Mutter im Vordergrund stehen. In der Regel ist ein Intubation notwendig. Durch die Applikation von Fresh Frozen Plasma und Frischblut bzw. Fibrinogen, kann die Gerinnungsstörung behandelt werden. Die Geburt sollte wenn möglich auf vaginalem Wege beendet werden.

Mitglied inaktiv - 18.11.2005, 17:56



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Hallo, im Bekanntenkreis miner Schwiegermutter gab es erst vor drei Monaten so einen Fall. (zwei Tage nach der Geburt unserers Sohnes... es ging mir ganz schön nahe). Die Frau hat während der Geburt auf einmal geschrien und sofort waren bei Ihr und dem Kind die Herztöne weg... beide sozusagen tot... ABER: BEIDE ohne Schäden wieder belebt!!! Ich habe, nachdem ich das gehört hatte, auch erstmal gesagt... bloß gut, dass ich alles heil überstanden habe und NIE wieder schwanger!! Aber mittlerweile denke ich, es gibt wohl viele solcher Risiken, die man niemals ausschließen kann. Oder eben das berühmte Auto beim über die Straße gehen am nächsten Tag!! Also, mach Dir nicht so viele Gedanken.. es wird alles gut werden und Du wirst eine schöne Geburt erleben!! Alles Gute für Dich!

Mitglied inaktiv - 18.11.2005, 20:27



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Hallo schnucki32, Ich kopier dir hier noch was rein, was ich dazu im Netz gefunden habe: "Die Fruchtwasserembolie ist ein sehr seltenes Ereignis. Die Angaben zur Häufigkeit schwanken stark (1:4000 bis 1:30000). Statistisch gesehen dürften also nur wenige Hebammen und Geburtshelfer im Laufe ihres Berufslebens diesem Notfall begegnen." Natürlich ist der Einzelfall tragisch und klar, dass du dich jetzt gedanklich damit beschäftigst, aber ich würde die Situation nicht überbewerten. Jede Geburt ist für sich einmalig und es werden (zum Glück) nie alle "Abnormalitäten" gleichzeitig auftreten. Um dir ein bisschen die Angst zu nehmen kann ich dir nur empfehlen: Besuch einen Geburtsvorbereitungskurs! Lass dich bewusst auf das Erlebnis Geburt ein und bestimme so weit als möglich aktiv das Geburtsgeschehen mit, indem du während der Geburt im Gespräch mit der Hebamme bist und bleibst und auch von ihr forderst, dass sie dich(so du das willst) darüber informiert, was sie mit dir macht und wie und warum (notfalls auch Einspruch erhebst - auch dein Mann oder Begleitperson kann da Sprachrohr für dich sein) und indem du ihr auch sagst, wenn dir was komisch vorkommt.

Mitglied inaktiv - 18.11.2005, 21:24