Geschrieben von dajoni77 am 13.06.2015, 11:44 Uhr

Theater beim Brei

Sohn,5monate,bekommt drei Breimahlzeiten am Tag,was er auch gut verträgt,aber beom Mittagsbrei und manchmal beim Abendbrei macht er nach den ersten drei Löffeln plötzlich mega Theater.Macht sich steif,der Brei sprudelt regelrecht wieder aus den Mund raus,muss dann immer den Nuckel schnell hinterher geben,damit er sich beruhigt und hinterschluckt.Was kann das sein?Kann mir evt.jemand einen HeissenTipp geben.Mir grault es wieder vor dem Nächsten mal,möchte doch nicht wieder auf Flasche umstellen zu den Hauptmahlzeiten,wäre ja ein Schritt rückwärts.

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10 Antworten:

Re: Theater beim Brei

Antwort von lanti am 13.06.2015, 14:44 Uhr

Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ganzen ersten Jahr ist daher Milch - Muttermilch oder Pre Milch.

Alles außer Milch ist nur BEIkost, die zum ergänzen und kennenlernen dient - nicht vorrangig als Milchersatz. Milch können die Kleinen daher jederzeit weiterhin nach ihrem individuellen Bedarf bekommen - so oft und so viel oder wenig sie möchten.

Dass nach einem problemlosen Beikoststart Phasen der Beikostverweigerung folgen ist nicht selten, ganz normal und kann viele Ursachen haben: die Zähnchen drücken, es bahnt sich ein Infekt an, Brei ist nicht mehr so interessant, es steht etwas anderes im Vordergrund der Entwicklung und das Kind möchte nun lieber wieder saugen etc. Das ist aber völlig unbedenklich. Er müsste noch gar keine Beikost essen und ist auch mit nur Milch weiterhin gut versorgt.

Essen/trinken ist nur Nahrungsaufnahme und nichts woran man sein Baby messen sollte. Daher würde ich es nicht als Rückschritt absehen statt Brei Milch zu geben. Es ist halt einfach nur eine andere Ernährungsform und ebenso wie das Schlafverhalten kein konstanter Prozess in immer nur eine Richtung.

Da Babys für Wachstum und Entwicklung viel Milch (Muttermilch/Pre) brauchen, sollten am besten bis einschl. 9 Mon. noch mind. 3 Milchmahlzeiten (hierzu zählen stillen, Fläschchen, Pre Milchbrei oder ab 6 Mon. Vollmilchbrei - fertiger Folgemilchbrei zum arnühren mit Wasser ist aufgrund des Zuckergehaltes nicht empfehlenswert) erhalten bleiben - ab 10 Mon. reichen auch zwei.

Aufgrund dessen und da der Getreideobstbrei eine milchfreie Mahlzeit ist, die zudem idealerweise aus frischem rohem Obst (gekochtes Obstmus und Obstgläschen liefern wenig natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe, aber viel Fruchtzucker - nicht alles was Hersteller anbieten ist auch wertvoll für Babys Ernährung!) bestehen sollte, das in größeren Mengen oft erst mit 7-8 Mon. gut vertragen wird, würde ich disen mit 5 Mon. noch gar nicht geben.

Man kann also einfach Milch nach Bedarf geben und in Ruhe abwarten, wie sich das Essverhalten entwickelt bzw. wann das Kind von selbst wieder Interesse an Beikost signalisiert.

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Re: Theater beim Brei

Antwort von dajoni77 am 13.06.2015, 17:59 Uhr

entschuldige,aber ich hatte mich etwas unglücklich ausgedrückt,er bekommt nach dem Mittagsbrei immer noch etwas milch,so zu Nachtisch halt,etwa 130 ml,ebenso Abends.naja,ich warte ab.trotzdem vielen dank für deine schnelle ausführliche Antwort.

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Re: Theater beim Brei

Antwort von lanti am 13.06.2015, 20:59 Uhr

Ich bin jetzt auch nicht davon ausgegangen, dass der Kleine alternativ nicht bekommt, wollte Dich aber beruhigen und vermitteln, dass es völlig ok ist, wenn er wieder mehr/viel/nur Milch trinkt.

Wenn die warmen Breie abgelehnt werden, kann es wie gesagt gut sein, dass die Zähnchen drücken (weit bevor sie durchbrechen) und warmer Brei / der Löffel unangenehm im Mund ist. Manchmal hilft es den Brei abgekühlt anzubeiten - ansonsten eben Milch zum satt trinken anbieten.

Was genau bekommt er denn als dritte Beikostmahlzeit?

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Re: Theater beim Brei

Antwort von dajoni77 am 14.06.2015, 6:08 Uhr

Das kann natürlich sein,mit den Zahnen,denn einen hat er schon.das meiste theater ist ja mittags.Abens wechsele ich immer zwischen angerührtem griesbrei mit Wasser und Keksbrei aus dem Gläschen oder Gries-Pudding aus dem Gläschen.Hab schon überlegt,ob er einfach nur süss Mahlzeiten mag,aber d
er muss sich doch auch an anderere Geschmacksrichtungen gewöhnen,oder ?

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Re: Theater beim Brei

Antwort von lanti am 14.06.2015, 13:18 Uhr

Fertige Milchbreie zum Anrühren mit Wasser sind für Babys nicht gut geeignet, weil sie sehr viel Zucker, oft wenig Getreide in wenig nährstoffreichen Sorten (Grieß und Reis) sowie zum Teil auch Aromastoffe. Da ich nicht weiß, welche Breie Du genau verwendest, hier einfach mal einige Beispiele:

Bebivita Milchbrei Grieß zum anrühren
https://www.bebivita.de/uploads/tx_bebivitaproduct/1220_Griess_600g_04-14__FS_1_.pdf
Lt. Zutatenliste ist Zucker zugesetzt und der Brei mit Vanille aromatisiert. 100 g Breipulver enthalten lt. Nährwerttabelle 33 g Zucker - also ein Drittel

Milupa Grießbrei zum arnühren ab dem 6. Monat
http://www.milupa.de/mil/de/home/produkte/detailseiten/produktdetails_4576.jsp
Er enthält als Getreide lediglich Weizengrieß sowie lt. Zutatenliste (siehe unter dem Punkt "Zusammensetzung" Maltodextrin und Zucker sowie auch Zimt und Vanillin (künstliches Aroma). 100 g Breipulver enthalten lt. Nährwerttabelle 43,9 g Zucker

Babydream Guten Abend Brei Keks aus dem Glächen
http://www.rossmannversand.de/produkt/287243/babydream-bio-guten-abend-brei-keks.aspx
Der Getreideanteil des Gläschens besteht nur aus Weizenmehl und Weizengrieß. Zudem enthält das Gläschen lt. Zutatenliste zusätzlichen Zucker.

Alete Bio Keksbrei aus dem Gläschen
http://www.rossmannversand.de/produkt/67320/alete-fuer-geniesser-bio-keksbrei.aspx
Als Getreide ist lediglich Weizenmehl enthalten. Neben Traubensaftkonzentrat ist lt. Zutatenliste auch Zucker zugesetzt.

Solche Produkte (zum anrühren mit Wasser oder aus dem Gläschen) würde ich im Sinne einer nährstoffreichen und zuckerfreien Ernährung gar nicht geben.

Auch Ökotest hat Fertigmilchbreie stark kritisiert bzw. abgewertet:
http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=103802&bernr=07

Besser geeignet ist bio Getreidebrei, der lt. Zutatenliste nur das jeweilige Getreide und Vitamim C enthält (kein Milchpulver), idealerweise in den nährstoffreichen Sorten Dinkel oder Hafer zB von Alnatura:
http://www.alnatura.de/Alnatura%20Produkte/Produktsuche/Bio-Baby-Hafer-Getreidebrei-nach-4-Monat-250g

Solche Getreidebreie kann man zB nach Gefühl bis zur gewünwchten Konsistenz mit der fertig wie fürs Fläschchen zubereiteten Pre oder 1er Milch (Folgemilch ist ebenfalls nicht empfehelenswert) anrühren - zB 180 ml Pre Milch plus 5 bis 6 EL Getreidebrei - fertig ist der nährstoffreiche zuckerfreie Milchbrei ohne Aromazusätze. Der Brei braucht kein Obst zu enthalten, da die Pre Milch voll vitaminsiert ist und somit genug Vitamin C liefert.

Ab 6 Mon. ist, wenn man möchte, auch eine Zubereitung als Vollmilchbrei (bei Kuhmilchbrei immer plus 30 g frischem rohem Obst fürs Vitamin C) möglich:
https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/milch-getreide-brei/

Wenn Babys an süße Fertigbreie gewöhnt sind, kann es in der Umstellungsphase schon mal zur Breiverweigerung kommen. Das ist aber nicht schlimm - da hilft nur konsequent ausschließlich zuckerfreie Breie anbieten und in Ruhe abwarten - bis das Kind den Brei annimmt ist es mit nur Milch bestens versorgt (mit erst 5 Mon. allemal).

Ich hatte mich übrigens mißverständlich ausgedrückt. Meine Frage nach der dritten Beikostmahlzeit bezog auf den GOB (von der Reihenfolge der Einführung ausgehend). Ich gehe mal davon aus, dass der Kleine derzeit GOB Gläschen bekommt, da so junge Babys rohes Obst oft noch nicht gut vertragen. Obstmus aus dem Gläschen enthält aber wie beschrieben kaum natürliche Vitamine und sek. Pflanzenstoffe (gehen durchs kochen verloren), ebenfalls oft wenig/wenig nährstoffreiches Getreide und kein zusätzliches Öl. Daher würde ich statt dessen erstmal noch weiterhin Milch geben und wenn er etwa 7 Mon. alt ist nochmal mit frischem GOB starten:

150 g rohes Obst reiben oder mit etwas Flüssigkeit pürieren
bis zur gewünschten Konsistenz Getreidebrei Hafer (eisenreich) zugeben
1 Teel. Öl unterrühren - fertig und auch gut für unterwegs geeignet.

https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/getreide-obst-brei/

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Re: Theater beim Brei

Antwort von dajoni77 am 14.06.2015, 18:40 Uhr

Echt lieb von ihnen,mir soviel hilfreiche rezepte zu geben.Werde mich umgehend daran halten,klingt alles so einfach.Gleichzeitig bin ich echt verdutzt,das in den Breien fast keine nährstoffe drin sind,hätte ich nicht gedacht,weil man ja annimmt,das da nur gutes drin ist und man gar nicht auf die inhaltsliste schaut.

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Re: Theater beim Brei

Antwort von lanti am 14.06.2015, 23:45 Uhr

Sehr gerne :)

Das ist auch ganz einfach!

"Fast keine Nährstoffe" kann man so nicht sagen (aber eben weniger), nur Gutes allerdings auch nicht (Babykost sollte fre von Zucker und Aroma sowie auch Salz, das in manchen Menugläschen enthalten ist). Denn Hersteller wollen vor allem verkaufen und orientieren sich aufgrund dessen nicht vorrangig an Babys Wohl - das suggeriert uns lediglich recht erfolgreich die Werbung. Daher empfiehlt es sich immer genau die Zutatenliste zu lesen.

Gemüse Kartoffel Brei (Reis und Nudeln sind weniger nährstoffreich und somit nur ab und zu empfehlenswert) kann man recht gut aus dem Gläschen nehmen, wenn man die Zutatenlisten beachtet, schaut dass nur wenige Zutaten und kein Salz/Rahm o.ä. enthalten sind.

Da Menügläschen aber weniger Fett enthalten als vom Forschungsinsititut für Kinderernährung empfohlen wird, sollte man immer 1 Teel. raffiniertes Rapsöl oder Beikostöl unter den erwärmten Brei rühren (bei Gläschen die schon ausdrücklich Öl enthalten reicht ein halber Teel. als Zugabe).

Milchbrei (aus Pre Milch oder Vollmilch) und Getreideobstbrei aus frischem rohem Obst (ab 7-8 Mon.) sollte man am besten immer frisch selbst zubereiten, um eine zuckerfreie aber nährstoffreiche Mahlzeit zu erhalten.

Wenn ein Kind dies erstmal nicht essen möchte, ist das überhaupt nicht schlimm. Muttermilch oder Pre Milch ist Babys wichtiges Nahrungsmittel und alles andere wie gesagt nur BEIkost. Mit Milch ist ein Säugling daher immer besser versorgt als mit ungeeigneter Beikost - es geht nicht darum, dass das Baby irgendwas isst, sondern gesund ernährt wird - das sollte man bei Breiverweigerung und auch angesichts des vielfältigen Produktangebots im Hinterkopf behalten ;)

Alles Gute für die Umstellung und nicht entmutigen lassen!

Ich wäre gespannt auf einen Bericht, wie es weiter geht, bin jetzt allerdings erstmal im Urlaub (also nicht wundern, wenn ich nicht direkt antworte)

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Re: Theater beim Brei

Antwort von lanti am 14.06.2015, 23:47 Uhr

Gute allg. Infos und Grundrezepte findest Du hier:
https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/#c759

Und viele, einfache, gesunde, konkrete Rezepte auf dieser Seite (durchblättern):
http://www.babytipps24.de/kategorieseiten/kochen-fuer-babys/

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