Frage: Zink und Eisenstatus

Liebe Katrin Mein Sohn ist 14 Monate alt und isst nur sehr geringe Mengen an Beikost, egal was und in welcher Form (Brei oder Fingerfood). Deshalb stille ich ihn noch fast voll. Lange Zeit sah ich das recht entspannt, im Vertrauen darauf, dass sich mein Kind schon nimmt, was es für seine gesunde Entwicklung braucht. Doch langsam mache ich mir schon Sorgen was seine Eisen- und Zinkreserven anbelangt (und evtl. auch noch weiterer Nährstoffe), da sich so keine Begeisterung für Beikost einstellen will. Ich habe deshalb eine entsprechende Frage im Stillforum gestellt. Biggi Welter hat mir dringend dazu geraten, die Eisen und Zinkwerte ermitteln zu lassen, da bei Mangelzuständen ernsthafte Entwicklungsschäden drohen können. Damit hat sie sicher recht und ich habe bereits einen Kinderarztzermin zu diesem Zweck vereinbart. Jedoch fürchte ich mich sehr davor, meinem Sohn die venöse Blutabnahme zuzumuten. Wie unangenehm ist das deiner Erfahrung nach für Kleinkinder in seinem Alter? Nur schon die Vorstellung von einer Aderpresse an seinem kleinen speckigen Ärmchen bereitet mir ziemliches Unbehagen... Wie gravierend muss ein Zink bzw. Eisenmangel sein, damit Entwicklungsschäden zu befürchten wären und welcher Art wären diese? Unser Sohn ist sehr fit und an allem interessiert. Kennst du vielleicht noch Tipps und Tricks, wie wir unserem Sohn für die Beikost begeistern könnten? Gibt es Kinder, welche (gegen ihren Willen) abgestillt werden müssen, damit sie feste Nahrung essen? Das würde meinem Sohn (und mir) gar nicht gefallen. Ich möchte ihn so lange stillen, wie er das will (und es für mich stimmt). Vielen herzlichen Dank im Voraus für deine Antwort! Liebe Grüsse Joyful

Mitglied inaktiv - 17.05.2017, 12:12



Antwort auf: Zink und Eisenstatus

Liebe Joyful, die Menge an Beikost ist zunächst nicht zwingend entscheidend bei einem über 14 Monate altem Kind, sondern die Qualität dessen, was es isst. Die Beobachtung der Zink- und Eisenwerte sollten definitiv durchgeführt werden. Allerdings ist eine Eisensubstitution leider auch oft mit Nebenwirkungen verbunden- keine gravierenden; aber ggf. harter Stuhlgang, Bauchweh und Unwohlsein fördern leider auch nicht zwingend den Appetitt. Daher würde ich dazu raten, dass Ihr Sohn, wenn er etwas isst, insb. Lebensmittel mit einem hohen Eisen-und Zinkanteil anbieten. Fleisch als Eisenlieferant wird z.B. viel besser mit dem Zusatz von Vit. C aufgenommen. Auch in Getreide wie z.B. Hafer iund Hirse ist viel Eisen enthalten etc. Rote Säfte können unterstützen. Sie finden im Netz zahlreiche Listen eisenhaltiger/ zinkhaltiger Lebensmittel. Je hochwertiger die Lebensmittel sind ( saisonal, ökologisch), desto gehaltvoller sind sie an Vitaminen, Mineralstoffen etc. Die Substitution über die Nahrung kann ausreichend oder aber eben nur eine Ergänzung sein- je nach Blutwerten. Wie kann man Beikost schmackhaft machen ? Sie beteiligen Ihren Sohn bereits aktiv. Das ist gut und wichtig :). Oftmals finden es Kinder viel spannender direkt von Mamas und Papas Teller kleine Häppchen zu erhalten, als einen eigens für sie vorbereiten Teller mit entsprechendem Angebot Sie können auch über das gewohnte Stillerlebnis neue Geschmäcker einführen. Streichen SIe z.B. einen neue Geschmacksrichtung auf die Brustwarze beim Stillen. Beim Andocken und Trinken findet Ihr Sohn ggf. Gefallen und gewöhnt sich quasi an etwas neues.Oder lassen Sie von Ihrem Finger probieren. Erst Sie dann, er... Essen mit allen Sinnen kann Freude auf Beikost machen. In der Badewanne oder einfach im Garten... Ihr Sohn darf nach Herzenslust einen Brei ganz allein löffeln oder die Nudeln mit den Fingern in Mengen essen... Mischen Sie ausserdem Zutaten, die eher ungewöhnlich erscheinen. Manchmal kann ein herzhafter Brei mit einem Klecks Apfel oder Pfirsich den Appetitt des Kindes locken usw. oder geben Sie immer etwas Muttermilch als Geschmackstrigger in einen Brei... Die Blutentnahme wird kurz sein und vornehmlich aus dem Kopf entnommen. Dies wirkt zunächst sehr bedrohlich- geht aber sehr schnell und eine Stauung ist nicht erforderlich. Selbst wenn ein Baby etwas weint- dann meist aus der Lage heraus, dass die Situation als solche fremd ist und ungewohnt.Mamas Trost und Beistand ist natürlich dennoch im Anschluss wichtig!!! Möchte/muss man aus anderen Körperteilen Blut entnehmen, so kann man die zu stechenden Hautareal auch lokal mit einer Creme betäuben. Fragen Sie danach, wenn Sie dies gerne wünschen. Eine Blutennahme ist lange nicht so unangenehm wie eine Impfung. Wenn Ihr Sohn fit und agil ist, eine gut Hautarbe hat, eine schöne Haut, keine eingerissenen Mundwinkel oder permanent an Infekten leidet... habe ich aus Ihren Beschreibungen den Eindruck, dass die Blutergebnisse gut ausfallen werden. Berichten Sie gerne, wie es Ihnen geht :)). Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 19.05.2017



Antwort auf: Zink und Eisenstatus

Liebe joyful, Zwar kann ich dir bezüglich deiner Frage zum stillen/beikosteinführung nicht weiterhelfen, allerdings haben mein Sohn und ich Erfahrung mit der blutabnahme. Vor etwa 1 Monat wurde ihm Blut aus dem Kopf abgekommen. Das hört sich viel schlimmer an als es ist. Die Adern laufen ja sehr oberflächlich und laut der Ärztin sind dort auch viel weniger Nervenzellen als an der Hand und der Armbeuge. Deshalb tut es auch weniger weh als bei der normalen blutabnahme bei uns erwachsenen. Mein kleiner hat noch nicht einmal geweint. Wenn es also gerechtfertigt ist (das wird dir Frau Simon bestimmt sagen können), ist der Nutzen weitaus größer als die "kosten". Mach dir keine Sorgen deswegen

von Itsaboy am 19.05.2017, 14:32



Antwort auf: Zink und Eisenstatus

Liebe Itsaboy Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht bzw. Blutabnahme! Das beruhigt mich wirklich sehr, falls eine Blutabnahme wirklich notwendig sein wird. Am Montag habe ich einen Termin beim Kinderarzt. Liebe Grüsse Joyful

Mitglied inaktiv - 19.05.2017, 18:06



Antwort auf: Zink und Eisenstatus

Liebe Katrin Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Am Montag ist der Kinderarzttermin. Der Blutabnahme schaue ich nun gelassener entgegen. Die Tipps werde ich gerne ausprobieren! Ich berichte wieder, wenn wir die Blutwerte haben. Liebe Grüsse Joyful

Mitglied inaktiv - 20.05.2017, 19:51