Frage: Verschiedenes

Hallo :) Ich habe mal mehrere Dinge, die ich gern erfragt hätte :) Zum ersten was "einfaches"...Ich habe mit meinem Sohn bald wieder Impftermin und jedesmal beim Arzt schreit er sich die Seele aus dem Leib sobald er die Ärtzin sieht...selbst auf meinem Arm. Er beruhigt sich erst wenn wir den Behandlungsraum wieder verlassen. Scheinbar gab es doch eine Situation die er nicht vergisst u ihm Angst macht...Nun wie könnte ich ihm denn helfen??? Dann Thema Essen...Es gibt Tage da futtert er was das Zeug hält und zur Zeit mal wieder eher mässig. Ich denke es liegt daran, dass nur essen langweilig ist. Sobald er was zum spielen hat geht es...Nur wenn ich daran denke, dass er ja auch mal in die Kita irgendwann geht - die machen da sicher nicht so viel Spass etc beim essen...Oder soll ich es einfach so belassen? Kinderwagen fahren wird natürlich auch immer langweiliger aber was jetzt immer ist: er will händchen halten...einfach nur das mur natürlich fährt es sich so blöd aber das ist nicht mal das problem...Er will plötzlich ganz oft und viel Händchen halten. Das ist natürluch auch zucker süss aber gerade die situation beim zu bett gehen wird dann doch anstrengend...Wir blieben schon immer bei ihm bis er eingeschlafen ist...meistens noch bissl arm oder rücken streicheln aber nun wird er gerade bei mir richtig stinkig wenn er meine Hand nicht bekommt...ich will ihm dann ungern so antrainieren...Haben sie denn einem Tipp, wie wir uns bissl verändern können. Also ich würde es gern irgendwann so haben, dass er ins bett geht und selbst einschläft - wenn dann immer mal noch was ist gehe ich natürlich nochmal hin aber wie können wir den ansprung schaffen ohne ihn zu verängstigen oder kommt das irgendwann von selbst mit 3-4 jahren??? Zum schluss: wir ziehen bald um und ab da möchte ich die gelegenheit nutzen ihn in seinem zimmer schlafen zu lassen (nis jetzt steht sein bett am ehebett)...wir erklären schon immer mal das wir bald umziehen u viele neue tolle dinge auf ihm warten aber klar hab ich bedenken, dass er damit probleme haben könnte...haben sie hier vl auch tipps oder ratschläge? Am umzugstag direkt sind wir extra bei oma so dass er in ne relativ fertige wohnung kommt... Ich danke ihnen tausenfach :)

von JaLo2025 am 02.11.2015, 21:44



Antwort auf: Verschiedenes

Liebe Jalo, Ihr Sohn hat tatsächlich eine unschöne Erfahrung gemacht, an die er sich erinnert und zeigt dies mit seinem Verhalten. Dieses wiederum ist gut und gesund, da er sehr eindrücklich zeigt: hier ist etwas anders als sonst und ich möchte am liebsten weg :). Da dies natürlich nicht möglich ist und die Impfung vollzogen werden muss, liegt die Trostspende bei Ihnen. Vermeiden Sie die Worte " Habe keine Angst...." oder "... es tut gar nicht weh". Denn- so wird das Gefühl erst recht getriggert bzw. es entsteht eine Irritation, dass die Behandlung schmerzhaft ist, obwohl harmlos angekündigt. Fazit: gehen Sie so selbstverständlich wie möglich mit der Impfung um. Halten Sie Ihren Sohn, sagen Sie ihm, dass es einen kurzen Pieks gibt, dann alles vorbei ist. Ein großes Trostpflaster als Pflaster und eine kleine Belohnung sind wichtig, damit die Impfung einen " Tapferkeitsrahmen" erhält. Loben Sie den kleinen UND solidarisieren Sie sich mit der Ärztin. Wichtig ist auch, dass diese nicht als " oh, da kommt die böse Frau" o.ä., betitelt wird. Leider geschieht dies immer wieder gerne und die Behandler werden zwangsläufig in eine schlechte Position gebracht. Loben Sie auch die Kinderärztin: Toll, dass wir so schnell fertig sind. Siehst Du, wirklich nur ein kleiner Pieks oä. Dann gehen Sie zur Tagesordnung über und zeigen dem Papa abends das "tolle große bunte Pflaster". Ob und wie lange die Abwehr beim Kinderarzt beibehalten wird, bleibt leider nur abzuwarten. Meist löst sie sich auf, wenn die U-Untersuchungen gemacht werden, die sich spielerisch zeigt und sogar fast ein wenig Spaß macht ;). Zum Thema Essen: Sie schreiben, dass das Essen nur mit Spielzeugablenkung funktioniert. Genau dies sollte nicht so sein. Denn- Essen ist die Haupttätigkeit. Wenn Ihr Sohn nicht isst, dann hat er keinen Hunger. Und ja, dies kann in unterschiedlicher Form sein. So wie es sich bei uns Erwachsenen auch darstellt. Mal können wir sehr viel essen, manchmal fehlt uns der Appetit. So auch schon den kleinsten. Sie geben Sie Spielregeln vor. Auch bei Tisch. Wenn also das Spielzeug als Ablenkung genutzt wird, dann wird das Essen als solches weiterhin eine Nebensache bleiben und das Spielzeug u.U. immer wieder eingefordert werden. Versuchen Sie Ihren Sohn beim Essen zu beteiligen. Ein eigener Löffel, kleine Stückchen zum Selbernehmen etc. sind wichtig, damit ein selbstbestimmtes Essen geschehen kann. In der Kita wird Ihr Sohn sehr ähnliche Essrituale kennenlernen und sich ganz bestimmt satt essen, wenn er hungrig ist. Wenn nicht anfangs am Tisch in der Kita, weil die Aufregung und Ablenkung u.U. noch so groß sind. Aber, spätestens daheim oder sogar schon auf dem Weg dorthin nach einem Snack verlangen :). Nach und nach wird der kleine sich im gewohnten Kitaalltag einfinden, das Essen prima lernen und seine neuen Rituale mit nach Hause bringen. Fragen SIe nach, ob es einen Tischspruch gibt und wie die Tischgestaltung geschieht. So können Sie dort gewohntes zu Hause weiterführen und ein ruhiges Tischverhalten leben. Meine Antwort auf Ihre vorletze und letzte Frage greift ein wenig ineinander über. Es scheint gerade viele Neuerungen zu geben und sich viele Veränderungen anzubahnen, die sicherlich mit einer großen Beschäftigung und auch Ihrer Inanspruchnahme zu tun haben. Ich habe den Eindruck, dass Ihr Sohn derzeit einen " Fels in der Brandung" sucht. Er möchte sich andocken und sichergehen, dass alles so bleibt wie es ist, weil er spürt, dass etwas anders wird. SIE sind für Ihren Sohn derzeit der absolute Ruhepol und den sucht der kleine sich. Geben Sie ihm diese Gewissheit. Es ist wunderbar, dass Sie viel erklären- aber wirklich verstehen tut Ihr Sohn es kognitiv noch nicht. Ihr Sohn fühlt die Situation!!!! Er erlebt sie. Insofern wäre es für Ihren kleinen auch prima den Umzug anteilig zu erleben. Schauen Sie zu, wie die Möbelpacker die Möbel in den großen Wagen stellen. Wie das Haus/ die Wohnung leerer wird, es hallt und sagen Sie der alten Wohnung gemeinsam Tschüß! Begrüßen Sie das neue Heim und erleben hier, wie Dinge, gerade aus dem Kinderzimmer, unbedingt wieder mitkommen und auf jeden Fall dabei sind. Das Zuhause ist "nur" umgezogen. Dieses Erleben und Fühlen und Spüren kann Ihr Sohn verstehen und der Prozess des Weggehens und Ankommens ist plastischer für den kleinen. Ich denke, wenn sich die Umzugssituation gelegt hat, die Eingewöhnung in der Kita geschehen ist, dann wird der kleine das Einschlafen leichter schaffen. Das neue Bett im neuen Zuhause zu nutzen ist eine gute Idee. Ein altes Ritual sollte allerdings beibehalten werden, damit der kleine eine "Brücke" vom gewohnten in den neuen Abschnitt leichter schaffen kann. Geben Sie Ihrem kleinen noch ein wenig Zeit :). Bis bald und viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 05.11.2015