Hallo Katrin,
unsere Tochter, fast 6 Monate, ist ein sehr zufriedenes und ausgeglichenes Kind. Sie lacht viel und schreit nur sehr selten.
Auch das ins Bett bringen klappt sehr gut. Ich begleite sie in den Schlaf, was meistens in etwa 30 Min dauert. Bisher mache immer ich das, mein Mann nur sehr selten. Als ich vor einiger Zeit Abends einen Termin hatte, haben wir einige Tage zuvor versucht, das mein Mann unsere Tochter ins Bett bringt. Leider endete das jedesmal mit großem Geschrei. Unsere Tochter schreit sich richtig in Rage und lässt sich von ihm auch nicht beruhigen, auch nicht auf dem Arm. Sobald ich komme und übernehme, klappt es problemlos. Hast Du einen Tipp, wie wir unsere Tochter langsam und behutsam daran gewöhnen können, das auch Papa abends das ins Bett bringen übernehmen kann?
Uns ist völlig bewusst, dass das ein längerer Prozess ist. Meine Hebamme hat mir geraten, das ganz einfach durchzuziehen, indem ab sofort nur noch mein Mann das ins Bett gehen übernimmt. Sie sagt, die Kleine muss das lernen und wenn das mit Geschrei verbunden ist, dann ist das so, geht aber auch vorbei. Ich möchte es aber nicht mit der Brechstangen-Methode machen sondern lieber sanft und angenehm für unsere Tochter gestalten.
Daher wende ich mich an Dich und hoffe Du kannst uns einen Rat geben.
Lieben Dank und herzliche Grüße,
LeLa
von
LeLa258
am 22.09.2014, 15:47
Antwort auf:
Tochter lässt sich nicht vom Papa ins Bett bringen...
Liebe Lela,
es ist gut, dass Euch bewusst ist, dass die Umstellung bzw. die Gewöhnung u.U. länger dauert...
Grundsätzlich ist eine Ritualveränderung, egal in welchem Bereich, ein Prozess, der etwas Zeit braucht und natürlich, wenn das Kind dieses Ritual kennt und liebt, auch gegen eine Änderung mit Weinen protestiert. Also, in seiner Sprache deutlich zum Ausdruck bringt: " Was soll das? Ich mag es doch so und nicht anders"... o.ä.
Das Zubettbringen sollte tatsächlich derzeit nur der Papa machen. Aber- mit Durchhaltevermögen, liebevoller Konsequenz und OHNE Ablöse durch Dich. Dies gelingt in der Tat am besten, wenn Du nicht in der Nähe bist. Vielleicht sogar ausser Haus.... Denn nur so, kann Dich die Stimmung Eures Kindes nicht aus der Fassung bringen.
Allerdings- und dies ist absolut kein Manko!, Ihr müsst es so wollen und mitaushalten wollen.
Wenn DER Zeitpunkt noch nicht gekommen ist, dann wartet noch. Ich rate auch dazu, dass der Papa schon lange vor dem eigentlichen Zubettgehen die Betreuung übernimmt. Evt. spielt, badet, pflegt, füttert und dann wie selbstverständich das Zubettbringen übernimmt.
Oftmals hilft dem Kind, dass die Rituale dann mit dem Papa anders! sind und eine ganz eigene Dynamik haben. Damit ist die Assoziation zu Mama deutlich weniger und Euer Kind kann sich Papa leichter zuwenden.
Ich wünsche Euch einen guten Start in die Papa-Abende und viel Erfolg!
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 22.09.2014
Antwort auf:
Tochter lässt sich nicht vom Papa ins Bett bringen...
Hallo Katrin,
vielen lieben Dank für die schnelle Rückmeldung.
Wir machen es schon seit einiger Zeit so, das mein Mann unsere Tochter Abends überwiegend betreut und auch "Bettgeh-fertig" macht. Das klappt auch sehr gut. Danach stille ich Sie dann immer im Schlafzimmer und bringe sie dann direkt ins Bett. (Beistellbettchen bei uns im Schlafzimmer)
Von daher kann ich mich Abends nicht kpl raushalten, weil ich momentan noch voll stille.
Wir wollen es sowieso probieren, das sie in etwa 4 Wochen (nach unserem Urlaub) in ihr Kinderzimmer "umzieht". Macht es vielleicht Sinn, dann zu versuchen, dass mein Mann sie ins Bett bringt? Weil es dann eh anders ist, vielleicht akzeptiert sie es dann eher? Oder ist das zuviel auf einmal? Neues Zimmer und Mama nicht da?
Ich muss dazu sagen, dass unsere Tochter sehr Mama-bezogen ist. Sie hängt sehr an mir. Bis vor 2 Wochen hat es nicht funktioniert, das ich das Haus Abends länger als 30 min verlasse und mein Mann bei ihr ist. 30 min ist alles super, Sie spielt mit ihrem Papa und ist richtig gut drauf. Aber nach 30 min, immer das gleiche Spiel, sie merkt, Mama ist nicht da und fängt an zu brüllen. Sie läuft dabei Rot an, überstreckt sich, hört auf zu atmen und schreit ohne Unterbrechung. Erst wenn ich nach Hause komme ist alles wieder gut.
Wir "üben" jetzt seit einiger Zeit, indem mein Mann immer öfter mit ihr alleine ist uns seit kurzem klappt es auch sehr gut. Sie hat verstanden, das auch Papa beruhigen kann und ist auch über einen längeren Zeitraum sehr zufrieden.
Auch das haben wir sanft und ohne Zwang geschafft. Ich würde mir so sehr wünschen, dass das auch Abends funktioniert.
Vielleicht bin ich tatsächlich noch nicht bereit dazu, das auszuhalten, und wir müssen noch etwas warten, wie von Dir vorgeschlagen. Sie ist so wahnsinnig glücklich und zufrieden. Lacht eigentlich immer und ist so unkompliziert und ausgeglichen.
Umso schwerer fällt es mir, Sie Abends so schreien zu lassen wenn Papa das ins Bett bringen übernimmt. Das tut mir immer so leid und ich fühle mich schuldig, das Sie so unglücklich ist.
Meinst Du, man könnte es versuchen, das ich mit im Raum bleibe aber mich kpl zurück halte und nicht "eingreife"? Und nach und nach ziehe ich mich immer mehr zurück und irgendwann klappt es vielleicht ganz ohne das ich dabei bin?
Bitte entschuldige, dass ich mich da so anstelle. Aber mein Mutterherz leidet sehr...
Lieben Dank!
von
LeLa258
am 22.09.2014, 22:27
Antwort auf:
Tochter lässt sich nicht vom Papa ins Bett bringen...
Liebe Lela,
Deinen Vorschlag finde ich sehr gut und absolut ausprobierenswert. Am besten betägigst Du Dich irgendwie in der Anwesenheit im Zimmer. Wäsche falten, Bügeln... etwas TUN, nicht lesen o.ä. Sondern beschäftigte Dich aktiv. Das kann helfen, der kleinen die nötige Distanz zu erleichtern und Dir, Deinen Focus von Mann und Kind zu lenken ;).
Viele Grüße und gutes Gelingen wünscht Katrin
von
Katrin Simon
am 25.09.2014