Sohn knapp 11 Monate verändert

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Sohn knapp 11 Monate verändert

Hallo... Ich weiss zum Teil nicht mehr weiter. Mein Sohn ist seit ner guten Woche ausgewechselt. Er wird bald 11 Monate. Tagsüber ist er fast nur noch unzufrieden mit allem was wir anbieten. Will er an den Händen laufen, dann wieder sitzen, dann robben und dann doch alles nicht. Spielzeuge interessieren ihn nicht mehr so. Im Wagen meckert er...Er kann sich bis jetzt alleine nur durch robben fortbewegen, alleine hinsetzen geht auch noch nicht. Aber dennoch am allerliebsten nur laufen aber selbst da weiss er nich wo er eigentlich hin will. Er ist mit sich selbst scheinbar unzufrieden. Ja okay er bekommt gerade ein Zahn aber bei den vorherigen 5 war das nicht so also denke ich das es keinen Zusammenhang gibt. Wo er auch immer noch Schwierigkeiten hat ist auf grösseren Veranstaltungen wie Freibadfeste oder Hochzeiten. Da brüllt er regelrecht nur. Mein Mann meint wir hätten ihn bereits verzogen zum Einzelmensch und das er Bedenken hat, dass er mal später auch nicht mit anderen kindern spielen will. Ich halte das eigentlich für Quatsch und bin der Meinung, dass er halt einfach noch nicht soweit ist (jaaa auch wenn vielleicht andere in seinem Alter sowas mitmachen). Dann ist auch seit paar Tagen nachts wieder alles cool ausser schlafen. Er bereits länger durchgeschlafen aber jetzt plötzlich nicht mehr...Ich habe halt auch angefangen ihm abends paar Stücken Brot zu geben - erstmal nur mit Butter...Danach isst er trotzdem noch seinen Griesbrei (lässt allerdings ca 1/4 stehen) und paar Löffelchen Obstbrei hinterher...Kann es da einen Zusammenhang geben, dass das Brot schneller durchrutscht? Vielleicht haben sie noch ein paar Tipps wie ich ihm helfen kann. Tausend Dank schonmal

von JaLo2025 am 20.08.2015, 13:34



Antwort auf: Sohn knapp 11 Monate verändert

Liebe JaLo, ich vermute zwei Gründe für die offensichtliche Unruhe Ihres Kindes. Zum einen ist es tatsächlich ganz normal, dass Kinder sich ab dem 10. Monat noch einmal sehr verändern; leider leidet das Schlafverhalten i.d.R. auch darunter. Die Kinder machen in dieser Zeit oft einen großen motorischen Fortschritt, der sie sehr fordert. Der Radius, den die Kinder einnehmen wird größer. Sie können noch nicht einschätzen, was es für sie bedeutet und sind manchmal über ihre eigene Courage doch recht irritiert. Demnach suchen sie die elterliche Nähe nachts im Bett und wirken recht anhänglich. D.h. die nächtliche Ruhe kann man erreichen, in dem man das Kind einfach zu sich nimmt und ihm die Nähe gibt, die es nun tagsüber ablöst. Und- es wäre aktuell sehr wichtig, dass Ihr Kind weniger Reizen ausgesetzt ist. Nicht alle Kinder sind für größere Veranstaltungen geschaffen und können sich als " Vorzeigebaby" präsentieren. Ja, es kann gerade sehr gut sein, dass Ihr Sohn derzeit ein " Einzelgänger" ist, aber- es hat nichts mit Ihrer Erziehung zu tun, sondern dass es Ihren Sohn noch überfordert sich auf neue Situationen einzustellen. Geben Sie ihm Struktur, Gewohnheiten und weniger Reize vor. Ich denke, dass der kleine Mann sich dann besser entspannen kann. Der Nahrungsplan ist prima; abends das Brot und etwas Brei ohne Milch und zum Einschlafen eine Ritualmilch würden den Tag dann gut abrunden und den kleinen auf jeden Fall ausreichend sättigen. Bieten Sie nachts auch einmal Wasser an. Evt. ist es einfach "nur" Durst, den der kleine nachts verspürt und dann nicht mehr schlafen möchte. Viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 22.08.2015