Sehr geehrte Frau Simon,
ich habe folgendes Problem mit meinem sieben Monate alten Sohn. Mit Einführung unseres Zubettgeh-Rituals ist er fast immer allein eingeschlafen. Ich konnte ihn bis vor ein paar Wochen wach ins Leben legen und er ist dann super in den Schlaf gekommen. Manchmal hat er ein bisschen genörgelt, da haben wir ihn auch gelassen aber sobald er angefangen hat zu weinen bin ich rein und habe ihn getröstet. Das war aber selten der Fall und hat kaum länger als zehn Minuten gedauert.
Seit gut vier Wochen schreit er, sobald ich ihn ins Bett bringe. An unserem Ritual hat sich nichts geändert. Ich dachte es lag daran, dass er parallel erkältet war und seinen ersten Zahn bekam. Also habe ich ihn wie immer wach ins Bett gelegt, bin nur kurz raus und eben sofort wieder zu ihm, da er geschrieen hat, wie am Spieß. Also habe ich ihn, mal auf dem Arm haltend, mal streichelnd oder eben in den Schlaf gestillt. Der Schnupfen war weg und es gab ein paar Nächte, in denen er wieder besser eingeschlafen ist. Nun ist aber wieder der Zustand, dass er schreit, sobald es ins Bett geht. Ich bin total verunsichert, wie ich mich richtig verhalte. Hat er sich so sehr an daran gewöhnt, dass Mama ihn in den Schlaf begleitet oder ist es tatsächlich ein Zustand der vergeht, da der erste Zahn nun zu sehen ist und der zweite auch durch kommt. Mein Mann meint, dass sei Wut und ich solle ihn mal lassen. Ich kann das aber nicht. Braucht er mich wirklich, weil er aufgrund von Zahnungsschmerz nicht in den Schlaf kommt oder kann er nach dieser Zeit nicht mehr allein einschlafen? Kann er überhaupt schon so eine Wut entwickeln bzw. So einen Dickkopf a la "ich schrei einfach bis Mama kommt, weil ich das will"?
von
firmsche
am 09.05.2016, 12:37
Antwort auf:
Schlafverhalten - Mama und Baby
Liebe firmsche,
Ihr Sohn spricht seine altersgemäße Sprache, die Sie sehr sehr gut verstehen und deuten... er möchte und braucht Sie als Mama, die ihm Halt und Schutz gibt!
Die Phase des Zahnes und innerhalb einer Erkältung sind oftmals einem körperlichen und emotionem Entwicklungsschub vorausgehend.
Nehmen Sie dies so an und reagieren Sie genauso, wie es Ihnen Ihr Gefühl sagt und Sie es empfinden.
Ihre mütterliche Intuition ist gewollt!
Denn- versetzt man sich in die Lage des Kindes; hat man selbst ein Unwohlsein; ob seelisch oder körperlich, so sucht man auch Nähe/ Geborgenheit/ jemanden, der umsorgt ...
Dieses Bedürfnis drückt Ihr Sohn aus.
Sie kennen Ihren Sohn und seine unterschiedlichen Weinnuancen...und können ganz sicher mittlerweile sehr gut einschätzen, wann ein Bedürfnis sehr vordergründig ist und wann nicht :).
Echte Wut würden Sie ganz direkt erkennen und vermutlich in sich hineinschmunzeln, wenn Sie den eisernen Willen Ihres Sohnes erleben!
Schauen Sie noch einmal hin und hören in sich hinein.
Ihr Gefühl!!!, Ihr spontanes Handeln sind immer richtig!!!!
Es gibt kein Falsch, sondern ein "anders Richtig" im Umgang mit seinem Kind; selbstverständlich in einer Umgehensweise, die immer respektvoll ist.
Momentan braucht Ihr Sohn Sie etwas mehr, als sonst.
Aber; es wird auch wieder anders :).
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 11.05.2016
Antwort auf:
Schlafverhalten - Mama und Baby
Er weint nur abends. Tagsüber und mittags konnte ich ihn ohne Probleme ins Bett bringen. Lediglich heute hat er auch Mittags so ein Theater gemacht.
von
firmsche
am 09.05.2016, 13:11
Antwort auf:
Schlafverhalten - Mama und Baby
Wenn dein Sohn dich braucht, gib ihm die Nähe. Er kann noch gar nicht so rational denken, dass da irgend ein Vorsatz hinter sein könnte. Es ist nur ein Ausdruck seiner Bedürfnisse. Diese Suche nach Nähe geht irgendeann genauso wieder weg, wie sie kam. Ich hab meinen Sohn bis er 11 Monate war nochnintensiv in den Schlaf begleiten müssen und ewig rumtragen, schunkeln, nur mit Flasche... Alles durchgemacht. Jetzt ist er 1,5 und schläft problemlos alleine ein ohne dass ich irgendwas erzwungen hätte.
Das Schlafverhalten wechelt ständig im ersten Lebensjahr und wenn jetzt auch noch Zähne kommen kann es schon sein, dass er dich einfach braucht.
Vielleicht ist er auch einfach noch nicht müde? Oder zu müde? Der Rhythmus bleibt ja nicht ewig gleich.
LG Lilly
Mitglied inaktiv - 09.05.2016, 20:08