Hallo Frau Simon,
Ich habe 2 Söhne. Der große wurde im März 2, das Geschwisterchen kam vor 3 Wochen.
Bereits etwa 1-2 Monate bevor der Bruder kam, ging der Große oft erst um 23 Uhr ins Bett. Zwar spät, aber ohne Probleme.
Nun, seitdem ich aus dem KH zurück bin ist alles anders... klar irgendwie.
Der Große ist nun von selbst von seinem Gitterbett ins große Bett umgezogen.
Von heute auf morgen, und grundsätzlich scheint er sich da auch sehr wohl zu fühlen.
ABER.... nun haben wir abends riesen Trara beim Bettgehen.
Wir gehen mit ihm um 22 Uhr rauf, Zähne putzen, waschen, Buch anschauen... das Problem ist dann nur dass wir die ganze Zeit bis er einschläft bei ihm liegen bleiben sollen - und das dauert meist 1-2 Stunden!!!
Anfangs hab ich/haben wir das mitgemacht, denn die ganze Umstellung mit dem kleinen Bruder usw.. aber so kann es nicht weitergehen.
Die letzten beiden Nächte ist er dann erst um 24 Uhr eingeschlafen. Heute und gestern war er dann von 3-6 Uhr wach. Durfte aber nicht gehen, aber er ist erst um 6 wieder eingeschlafen vor Erschöpfung.
Mein Mann muss arbeiten, der kleine wird etwa 1,5 stündlich nachts gestillt.
Ich kann nicht immer bei ihm im Bett bleiben bis er schläft!!
Es geht so nicht mehr.
Ich weiß nicht wie ich es ändern soll, soll ich vor seinem Zimmer bleiben und ihn immer wieder zurückschicken? Auch wenn er weint wie am Spieß? Soll ich ein Hörspiel besorgen? Wann soll ich ihn denn hinlegen? 22 Uhr? Eigentlich möchte ich ihn ja früher im Bett haben.
Wie lange soll ich ein Ritual versuchen bis es sich eingependelt haben sollte?
Einen Mittagsschlaf von 1 Stunde braucht er fast da er ja die halbe Nacht wach ist (so zwischen 12 und 14 Uhr wird der meist abgehalten).
Mittags leg ich ihn jetzt gar nicht mehr rauf sondern lasse ihn auf der Couch schlafen, denn auch da soll ich mit dazu legen.
Soll ich unseren 3 wöchigen Sohn abends auch bereits früher ins Bett bringen damit er das Gefühl hat dass er der Große ist? Der Kleine sucht aber meine Nähe so sehr und die möchte ich ihm auch eigentlich nicht verwehren.
Ich bin so ratlos und weiß nicht wie ich das alles am Besten ändern soll und kann.
von
luna_889
am 04.07.2017, 14:07
Antwort auf:
Schlafgewohnheiten Kind 2 Jahre
Liebe Luna,
herzlichen Glückwunsch zu Ihrem kleinen Schatz :)).
Da ist ja einiges bei Ihnen los am Abend... und ja, es braucht eine Änderung.
Ihr älterer hat sich von allein in die Rolle des großen Bruders gebracht und seinen Platz im Elternbett für seinen kleinen Bruder hergegeben. Dies ist eine tolle Leistung !
Die "Einforderung" ihres älteren ist dafür das Abendschmusen bis zum Einschlafen ;).
Folgende Struktur würde ich versuchen umzusetzen:
- wichtig ist ein Abendritual mit allen z.B. das Abendbrot
- im Anschluss kann es noch Zeit mit Papa geben, der sich dem großen widmet und ggf. auch das Anziehen von Schlafi, Zähneputzen etc. begleitet
- Sie stillen Ihr Baby währendessen, damit es satt wird und sich dann bei Papa wohlfühlen kann
Ich rate den älteren Sohn deutlich vor 22.00h ins Bett zu bringen. Vllt max. um 20.30h. Und das können Sie übernehmen. Lesen Sie noch eine Geschichte, Singen, Beten oder Erzählen vom Tag. Vllt. können Sie beide auch ein kleines eigenes Ritual entwickeln... Sagen Sie Ihrem Sohn ganz klar, dass Sie z.B. noch lesen werden, kuscheln und dann müssen Sie die Wäsche erledigen o.ä. Sie schauen nach Ihrem Sohn und lassen die Tür etwas auf... fragen Sie ruhig, ob er noch eine leise Musik oder Geschichte hören möchte. Pucken Sie Ihren Sohn schön ein und erzählen ihm dabei, wie es war, als er selbst ein Baby war...
Das Pucken kann man einfach mit dem Bettzeug oder einer Decke machen. Fest um den Körper schlingen und ihm Grenzen geben.
Vllt mag Ihr Sohn auch nachts auf Ihrem Kopfkissen schlafen, damit er Ihren Geruch bei sich sich hat.
Und schauen Sie regelmässig nach Ihrem großen Sohn, so dass er sich bemerkt, beachtet und nicht vergessen fühlt.
Kuscheln Sie tagsüber viel mit Ihrem großen Sohn! Er möchte ein ganz kleines winziges bisschen wieder in " Ihren Bauch hineinklettern"... und ist gerade in einer wirklichen Zwickmühle stolz auf seine Bruderschaft zu sein oder doch ein wenig wütend und traurig seine Nähe zu Ihnen teilen zu müssen.
Bleiben Sie ganz sensibel mit ihm- mit entsprechender Konsequenz,die Sie aber zwangsläufig aufbringen müssen; andernfalls werden Sie bald absolut erschöpft sein.
Ihr Mann muss mithelfen!
Was denken Sie?
Ganz liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 06.07.2017