Liebe Frau Simon,
ich hatte schonmal geschrieben wegen des Schlafverhaltens meines Sohnes. Sie haben nach der Geburt gefragt wg eventueller Blockaden. Die Geburt verlief schnell in 3 Stunden. Beim Osteopathen waren wir bereits 3 mal. Inzwischen schläft er tagsüber 2 mal für etwa 1-1 1/2 Stunden. Da bin ich sehr froh drüber. Nur schläft er immer, auch abends, nur durch tragen in der Tragehilfe oder beim Stillen ein. Außerdem schaffe das nur ich, andere haben keine Chance ihn zum schlafen zu bringen. Er wird bald 1 Jahr alt.
Wie kann ich es schaffen, ihm das einschlafen im Bett anzugewöhnen ohne viel tamtam? Und natürlich ohne ihn zu traumatisieren. Wenn er schlafen soll mache ich es immer ganz dunkel und die Schildkröte mit Sternenprojektion und Musik an und dann eben stillen oder tragen. Wie kann ich ihm das sanft abgewöhnen ohne viel weinen und eben einschlafen im Bettchen?
Das wäre mir schon wichtig, damit ich auch mal aus dem Haus kann und mein Mann ihn schlafen bringen kann. Immer wenn mein Mann es versucht will mein Sohn nur mit ihm spielen.
Ich habe schon versucht ihn ins Bett zu legen und dabei zu bleiben und Popo-Klopfen. Aber er springt im Bett rum und dotzt immer den Kopf gegen das Bett..
Vielleicht haben Sie noch einen Rat?
Vielen Dank
von
Blue Hardy
am 16.06.2017, 10:49
Antwort auf:
Schlafen ohne stillen und tragen
Liebe Blue Hardy,
wie schön, dass sich eine Besserung eingestellt hat; das freut mich sehr :)).
Sie sollten Ihren Sohn in der Tat nicht mehr tragen. Da ein Kind in diesem Alter eine Erklärung nicht versteht, zeigen Sie ihm, was Sie von ihm möchten und ihm beibringen wollen.
Führen Sie weiterhin die Rituale durch und legen ihn dann ins Bett. Und dort bleibt er. Sie sind bei ihm. Geben Sie ihm ruhig Körperkontakt- singen oder summen Sie; aber nehmen ihn nicht raus.
Der kleine wird protestieren und rufen- das ist selbstverständlich, weil er etwas erfährt, was er nicht verstehen kann, anders kennt und einfordert.
Sie bleiben bei ihm. Das Stillen, sofern Sie möchten, sollten Sie im wachen Zustand und an einem anderen Ort als gewohnt durchführen. So wird die Assoziation zum Einschlafen unterbrochen. Schläft Ihr Sohn dennoch über das Stillen ein, dann ist es so.
Wenn Sie abends gar nicht mehr stillen möchten, dann müssen Sie es weglassen- können Ihrem Sohn stattdessen eien Flasche mit Milch anbieten
Auch hilft es, wenn der Papa dies übernimmt, da er nicht mit der Stillsituation in Verbindung steht. Papa darf sich gerne mehr durchsetzen :)). Er kann den kleinen ins Bett bringen ;).
Wenn Ihr Partner diesen Part übernimmt, dann bleiben Sie im Hintergrund. Verabschieden Sie sich in die Nacht von Ihrem Sohn und bleiben in der Nähe, aber ausserhalb des Sichtfeldes des kleinen. Die beiden werden es ganz sicher schaffen; wenn der Papa nicht auf das Spielen eingeht und Ihrem Sohn eindeutig zeigt, dass Bettgehzeit ist.
Wenn Ihr Sohn herumspringt im Bett, dann geht es ihm ja gut.
Lassen Sie ihn. Versuchen Sie sich auch zu entfernen. Beobachten Sie, was Ihr Sohn so macht ;).
Vllt. findet der kleine es sogar sehr spannend alleine in seinem Bettchen zu sein und " Quatsch" zu machen. Die Müdigkeit kommt manchmal schneller, als man glaubt- der Schlaf auch. Manchmal schlafen Kinder atthock ein und liegen in sehr lustigen Positionen in ihren Betten.
Wenn der Kopf Schaden nehmen kann, dann bringen Sie das Nestchen an oder polstern das Bett rundherum aus z.B. mit Stillkissen oder dicken Handtuchrollen.
Ich bin gespannt, wie der kleine Racker zur Ruhe kommt :).
Freue mich auf Ihre Nachricht.
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 18.06.2017