Plötzliche Verhaltensänderung

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Plötzliche Verhaltensänderung

Hallo Katrin, wieder mal ich :( Dieses Mal geht es um Sohn 2, rund 10 Mo alt. Er hat letzte Woche 2 Zähne bekommen, ohne Geschrei. Er isst seit längerem voll und viel vom Familientisch und trinkt ausreichend. Zum schlafen gibt es Abends noch 160 ml PRE. Bis vor kurzem war er nur einmal gg 1 Uhr wach und tankte 160 ml PRE nach. Er schläft bei mir und kuschelte viel. Seit kurzem braucht er nachts 2 Flaschen. Er lässt sich nicht anderweitig beruhigen und schreit richtig zornig Zeter und Mordio wenn er den Schnulli statt der Flasche kriegt. Teilweise packt er den Schnulli und wirft diesen mehrere Meter. Zumeist rollt er sich von mir weg oder biegt sich durch und brüllt. Teilweise macht er das nun auch beim Einschlafen so (15Min-Schläfchen um 9:30, 1-2h Mittagsschlaf mit dem Bruder um 13 Uhr, 15-30 Min- Schläfchen um 16:30 Uhr). Es ist nichts vorgefallen und tags kuschelt er immer noch viel. Ach ja: Er versucht gerade zu laufen und frei wie der Große in den Stand zu kommen (also direkt vom Boden aufzustehen wie große Kinder). Er ist tags fröhlich und ausgeglichen, führt sich nur Nachts so zornig auf. Warum braucht er wohl die Extra Flasche und schmust plötzlich nachts so wenig sondern will weg? Soll ich die Flasche geben oder ohne durchhalten? Und: schläft er tags evtl zu viel?

Mitglied inaktiv - 22.05.2016, 14:29



Antwort auf: Plötzliche Verhaltensänderung

Liebe Hamstermama, ich denke, dass die nächtliche Flasche einerseits das "Zurück" in das Babysein ist und als Tröster bzw. Regulation hilft, sich entspannen zu können. Andererseits ist die Nähe dem kleinen zu eng, da er tagsüber spürt, welchen Radius er erreicht und offensichtlich das Verhalten seines Bruders als Maßstab für seine eigene Entwicklung nimmt. Dh. Ihr kleiner Sohn befindet sich vermutlich in einem inneren Konflikt- er such gerade seinen "Platz"; daher die Unruhe. Wenn es Ihnen keine großen Umstände macht, so geben Sie Ihrem Sohn nachts die Flasche. Er sucht Ihre damit Ihre Nähe- möchte qusi "legitimiert" nah bei Ihnen sein. Vielleicht kann das Schlafen im eigenen Schlafbereich, ob Bett oder sogar im eigenen Zimmer auch etwas Ruhe bringen. Falls es abends etwas turbulenter zugeht - so wäre meine Idee, falls Sie Unterstützung haben, dass Sie noch etwas Schmuse- Einschlafzeit; ggf. dann mit einer Abendflasche mit dem jüngsten verbringen und hier den Tag besprechen, kuscheln und evt. ein erstes Aufwachen nachts verzögern. Erfahrungsgemäß ist es so, dass, falls das Verabschieden in die Nacht kurz verläuft, obwohl der kindliche Bedarf nach mehr Zuwendung ruft,das Kind dies in der Nacht nachholen möchte :). Wie schätzen Sie die Situation ein? Viele Grüße von Katrin :)

von Katrin Simon am 26.05.2016