Frage: Kind erdrückend?

Hallo Experten Team .Meine kleine ist 6 Wochen alt. Wir haben vom Kinderbett eine Seite abgemacht und es zum beistellbett gemacht. sie will aber nicht in ihrem Bett schlafen. Wenn sie in unserem liegt, schläft sie auch mal alleine. Mein Mann ist aber seit 2 Tagen aus dem Ehebett ausgezogen, weil er meint, es wäre sonst zu eng und ich könnte sie erdrücken oder ihr den Arm brechen, wenn ich mich falsch umdrehe usw. Ich habe halt einen guten Tiefschlaf.wenn sie nachts im liegen gestillt wird, Wache ich bei der nächsten Mahlzeit mit freiem Oberkörper auf. Merke quasi nicht mehr, wann sie losgelassen hat. Ich bin mir aber sicher, dass bisher noch keine Mutter ihr Kind erdrückt oder was gebrochen hat, oder? Ich würde gerne meinen Mann überzeugen. Nochwas: sie schläft manchmal nur, wenn sie auf meinem Arm liegen darf. Ist die Haltung schlecht?

von Linni31 am 26.08.2015, 18:17



Antwort auf: Kind erdrückend?

Liebe Linni, Sie leben das Familienbett mit Co Sleeping Prinzipien.... Dies ist für den Papa kein Grund ausziehen zu müssen ;), denn folgende Dinge sollten beachtet werden, dann können Sie alle gemeinsam beruhigt beieinander schlafen: Kriterien für sicheres Co-Sleeping Die Hauptfrage ist aber nicht, ob Co-Sleeping überhaupt stattfinden darf, sondern bei wem und wie es in sicherer Form möglich ist! Uneingeschränkt empfohlen werden kann das Schlafen im gleichen Raum und nah bei den Eltern, aber nicht notwendigerweise im gleichen Bett, bei soviel Stillen wie möglich. Das SIDS-Risiko sinkt signifikant, wenn Kinder vier Monate voll gestillt werden. Potentiell gefährlich sind Wasserbetten, Sofas, weiches Bettmaterial, Kissen, Ritzen oder Lücken (in die das Kind rutschen kann), Bänder am Bettzeug, Bauchlage, andere Kinder im Familienbett, rauchende oder in ihrem Schlafmuster beeinträchtigte Erwachsene (durch Alkohol, Medikamente, Drogen), Alleinschlafen im Elternbett. Schlussfolgernd möchte ich für eine sichere Schlafumgebung einige wichtige Empfehlungen zusammenfassen: Rückenlage feste Unterlage/Matratze (kein Sofa, Wasserbett o.ä. weiche und leicht eindrückbare Unterlage) keine bauschigen Kissen, Nestchen, Felle etc. nur sichere, erwachsene Schlafpartner (siehe unten) Schlafsäcke sind für Säuglinge günstiger als Decken Co-Sleeping kann außerdem mit verschiedenen Hilfsmitteln sicherer gestaltet werden. Hierzu gehören z.B. der Babybalkon und das Bettgitter, die früher Einfallsreichtum und/oder handwerkliches Geschick der Eltern verlangten, inzwischen aber in verschiedenen Formen und Größen im Handel erhältlich sind. Folgende Gründe sprechen in manchen Familien grundsätzlich gegen das Familienbett: Mutter (Eltern) hat ein beeinträchtigtes Schlafmuster aufgrund von Alkohol, Medikamenten (z.b. Antihistaminika), Drogen, Erschöpfung, Krankheit etc. Eltern rauchen Mutter (Eltern) stark übergewichtig Jemand anders als die Eltern schläft neben dem Baby (z.B. andere Kinder, Babysitter) (Wenn Eltern in Klammern steht, kann Co-Sleeping trotzdem eine gute Option sein, sofern das Kind nur neben dem nicht beeinträchtigten Elternteil schläft.) Wenn die Mutter ein Aufwachdefizit hat, kann in manchen Fällen auch der Vater den schützenden Part übernehmen. Eine schwerhörige Mutter, die nachts ohne Hörgeräte ihr Kind nicht hören konnte, berichtete entsprechendes von ihrem Mann. Solange er „zuständig“ war, reagierte er auf leiseste Geräusche aus dem Kinderbett, verschlief aber ungerührt nächtliches Geschrei, wenn er wusste, dass die Mutter gerade beim Kind war. Quelle und Literaturnachweis: http://www.afs-stillen.de/index.php/rund-ums-stillen/lexikon/131-p-s/196-gemeinsam-schlafen-chance-oder-risiko Die Haltung, in der Ihr Kind schläft ist vollkommen o.k. und nicht schädlich für Ihr Baby. Weiterhin so ruhige und gute Nächte und liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 27.08.2015