Ich erkenne keine Hungeranzeichen

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Ich erkenne keine Hungeranzeichen

Liebe Frau Simon, ich brauche ihren Rat bezüglich hungeranzeichen. Ich kann beim besten Willen nicht feststellen wann meine Tochter Hunger hat. Man sagt ja immer nach einer gewissen Zeit erkennt man als Mutter diese, aber ich versuche alles mögliche und kann es nicht erkennen. Sie steckt sich nicht ihre Händchen in den Mund, sie reagiert nicht darauf wenn man ihr den Finger an den Mund hält um zu schauen ob sie anfängt zu saugen und ein rooting habe ich schon sehr lange nicht mehr festgestellt. Das schmatzen und die Zunge rausstrecken macht sie auch nach dem stillen wenn man mit ihr etwas spielt zum Beispiel. Ich weiß wirklich nicht mehr was ich noch probieren soll und will nicht jedes mal warten bis sie wieder herzzerreißend weint und ich sie nicht beruhigen kann um zu merken das sie Hunger hat. Das einzige was ich mitlerweile festgestellt habe ist ein drehen ihres Köpfchens von einer Seite auf die andere und das macht sie wirklich sehr häufig und sie atmet dabei sehr schnell und scheint nervös fängt irgendwann auch an zu weinen. Sie hat dadurch bereits eine richtige kahle Stelle am Hinterkopf. Der Kinderarzt meinte es sei um sich zu beruhigen. Stimmt das oder ist es ein hungeranzeichen? Wissen sie noch irgendeinen Rat? Hat sie diese subtilen hungeranzeichen mittlerweile abgeschaltet weil sie weiß das sie eh nur essen bekommt wenn sie schreit?

von Nicimum am 13.12.2015, 00:07



Antwort auf: Ich erkenne keine Hungeranzeichen

Liebe Nicimum, Ihre Tochter ja, kann Hunger zum Ausdruck bringen !!! Temperamentvoll und voller Einsatz- sie schreit aus Leibeskräften und verlangt dann auch sofort :) Ihre Mahlzeit! Denn, dann ist der Hunger so spürbar, dass er als essentielles Bedürfnis "zum Überleben" wahrgenommen wird und eine Befriedigung unmittelbar geschehen muss. Die Vorboten des Hungers sind latent und werden gegenreguliert. Ich denke, dass das Kopfwenden diese Bedürfnisregulation ist. Nehmen Sie Ihre kleine in diesen Momenten an die Brust und stillen sie und beobachten dann, wie Ihre Tochter darauf reagiert. Andernfalls ist es möglich, so dass es für Sie eine ruhigere Struktur gibt, das Stillen zu takten. Stillen Sie spätestens alle vier Stunden Ihre Tochter, dann wird die kleine vermutlich im Durchschnitt einen guten Sättigungsgrad beibehalten, um nicht in das exessive Schreien zu verfallen. Was denken Sie? Liebe Grüße von Katrin P.S. Wie alt ist Ihre Tochter genau?

von Katrin Simon am 13.12.2015



Antwort auf: Ich erkenne keine Hungeranzeichen

Hallo Frau Simon, sie ist jetzt genau 2 Monate, 1 Woche und 1 Tag. Wenn sie nach dem stillen noch immer so sehr weint und zappelt kann sie dann noch immer Hunger haben und deshalb weinen? Oder gibt es beim Baby erstmal so eine grundsättigung und sie weint dann aus einem anderen Grund? Ich hab einfach das Gefühl das sie nie so richtig zufrieden ist vom stillen und das meine Milch einfach nicht reicht um sie zu sättigen. ich kann meist auch nicht sagen kann ob sie jetzt aus Hunger weint oder aus einem andern Grund. Vielmals lasse ich sie sehr lange an der Brust so das eine stillmalzeit gut und gern auch 1 Stunde dauern kann da sie nur kurz am Anfang effektiv trinkt und dann in nuckeln und dösen übergeht.

von Nicimum am 13.12.2015, 15:44



Antwort auf: Ich erkenne keine Hungeranzeichen

Mach dich nicht verrückt. Leg deine Kleine an, wann immer du das Gefühl hast, sie müsste stillen. Das kann nach 3h sein oder nach 30 Minuten. Stillen ist ja nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch das Stillen von Bedürfnissen - Kuscheln, Nähe, Schutz, Wärme, Geborgenheit. Kurz - dein Kind braucht gaaaaaanz viel MAMA :-)

von Vampirchen am 14.12.2015, 13:20



Antwort auf: Ich erkenne keine Hungeranzeichen

Liebe Nicimum, vielleicht wäre es eine Idee nochmals eine Hebamme oder Stillberaterin hinzuzuiehen, die sich das Stillverhalten der kleinen vor Ort anschaut :). Oder aber Sie suchen eine Stillgruppe auf, wo zum einen Expertin Ihren Stillmoment beobeachtet bzw. Sie die Gelegenheit haben, sich mit anderen Müttern auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Ihre kleine kann wie gesagt den Hunger zum Ausdruck bringen, aber auch das Bedürfnis Ihre Nähe zu genießen. Tragen Sie Ihre kleine viel in einem Tuch oder in einer Tragehilfe :). Hier kann Ihre Tochter dicht und innig bei Ihnen sein, den Milchduft wahrnehmen und Ihren Herzschlag geborgen als Ruhepol hören. Das Thema Tragen und Tragehilfen erfahren Sie vor Ort auch bei den genannten Expertinnen, in der Gruppe oder sogar spezielle bei einer Trageberaterin. Bis bald und liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 16.12.2015