Frage: Erkennt sie ihren Papa?

Hallo, da bin ich schonwieder ;) Mich beschäftigt da was: meine 6,5 Monate alte Tochter beginnt langsam eine gesunde Skepsis gegenüber einigen Leuten zu entwickeln. Dabei geht es aber offenbar nicht um "kenn ich/kenn ich nicht" sondern eher um "mag ich/mag ich nicht". So kommt es mir jedenfalls vor. Der Papa meiner kleinen ist beruflich sehr viel unterwegs und hat schon den Großteil ihres Lebens verpasst. Sie kennt es mittlerweile mit Papa per FaceTime zu telefonieren und erkennt ihn auch. Sie freut sich auch immer wenn er da ist. Ich frage mich aber wie das wohl läuft wenn sie dann richtig fremdelt und Papa mal 2 Wochen weg war. Wird sie ihn wiedererkennen oder ihm gegenüber fremdeln? Und wenn ja...wie sollen wir damit umgehen?

von HannahsMom am 12.12.2015, 00:20



Antwort auf: Erkennt sie ihren Papa?

Liebes HannahsMom, fühlen Sie sich immer herzlich willkommen ;)*... Es ist vollkommen normal, dass die Wiedersehensfreude anfangs auch bei Papa etwas verhalten ausfällt. Leider ist es so, dass viele Männer/Väter im Grunde viel zu wenig Zeit mit Ihren Kindern vebringen können aufgrund der beruflichen Situation. Begegnen sich die beiden ( Vater/Tochter) wieder und die kleine mag nicht so recht in Papas Nähe, dann geben Sie ihr den Augenblick. Schaffen Sie eine sichere Umgebung daheim, thematisieren das Ankommen von Papa nicht so sehr, sondern zeigen ein Selbstvertständnis für die Situation; so als würde Ihr Mann nicht nach ein paar Tagen sondern nach ein paar Stunden in die Familie zurückkommen.... Wenn Sie sich z.B. alle gemeinsam zum Spielen, Erzählen, Kaffeetrinkend o.ä zusammensetzen z.B. auf den Fußboden, so kann Nähe in Augenhöhe zwischen Papa und Tochter entstehen. Sie als Mutter sollten sich dann dezent in den Hintergrund begeben... Schauen Sie einfach zu, rücken unmerklich weg, verlassen irgendwann dann einfach den Raum...kehren zurück und loben die beiden, wie schön gemütlich sie es miteinander haben. Bilden Sie mit Ihrem Mann eine Einheit. Nehmen ihn in den Arm, schauen Sie zusammen Ihr Baby an und zeigen der kleinen " wir alle gehören" zusammen. Ihr Kind, wenn auch noch so so klein, spürt dieses Zusammenrücken nach der Trennung und findet ganz merklich wieder die Nähe zum Papa... Versuchen Sie in der Zeit, wo Ihr Mann daheim ist, ihm so viel es geht möglichst mit der kleinen zu überlassen. Hier und da im Vorfeld ein paar Tipps sind gut, damit Ihr Mann sich orientieren kann; das genau wie und wann wird er selbst herausfinden und Ihre Tochter lernt es dann eben auf Papas Art und Weise mitzumachen. Es ist toll, dass Sie alle bei der Trennung gemeinsam telefonieren und sich sehen!!! Papa kann gerne ein Kuschelt-shirt dalassen, wenn er beruflich unterwegs ist... der Duft ist sehr tröstlich und lässt das Wiedererkennen über alle Sinne geschehen. Die Wiedersehen nach den Trennungen werden immer eine sensible Situation sein, da Ihre Tochter kognitiv nicht verstehen kann, WARUM Papa immer weggeht... Je mehr gemeinsame Erlebnisse Ihr Mann Ihre Tochter dann miteinander verbringen desto besser; in der Qualität- nicht in der Quantität. Und Sie werden irgendwann auch feststellen bzw. im Gespräch mit anderen Eltern feststellen, dass es in vielen Familien eine ähnliche Situation gibt wie bei Ihnen, selbst wenn die Trennung nicht so lang ist. Geben Sie mir gerne ein Feedback :). Viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 13.12.2015



Antwort auf: Erkennt sie ihren Papa?

Vielleicht sollte ich noch dazusagen, das Papas Anwesenheit bereits jetzt schon (für mich eher negative) Auswirkungen hat. So sind zum Beispiel die Nächte deutlich unruhiger und sie ist oft wach und am weinen wenn er da ist (sie schläft im eigenen Zimmer). Auch das Essen klappt dann weniger gut.

von HannahsMom am 12.12.2015, 00:25