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Geschrieben von Mibu am 12.04.2017, 19:01 Uhr

(Unnötiges) schlechtes Gewissen

Hallo, ich arbeite seit drei Monaten wieder voll. Habe nach der EZ mit meinem Sohn einen neuen Job angefangen, der mir sehr viel Spaß macht, mich auch sehr fordert und hinsichtlich der Arbeitszeiten recht gut ist. Ich habe drei Kinder, mein Sohn ist 14 Monate alt, meine Töchter sind 13 und 11. Mein Mann arbeitet TZ, das machen wir seit sieben Jahren schon so.
Unser Sohn wird während der Arbeitszeit meines Mannes von seiner Mutter betreut, aber nur einen halben Tag, den Rest arbeitet er im Homeoffice.
Klingt alles super, ist es ja auch, aber ich vermisse meinen Sohn unendlich doll. Dreimal komme ich erst gegen 17.30 nachhause, da ist er nur noch eine Stunde wach. An den anderen zwei Tagen sehe ich ihn von 14.30-18.30. Morgens bin ich schon weg, wenn er noch schläft.
Dazu habe ich im Umfeld immer wieder mit Kommentaren zu kämpfen, nach dem Motto der arme Junge... Ich setze ihn ja nicht aus, er ist bei seinem Papa, aber mich nerven diese Kommentare und treffen leider auch mein Herz.
Dabei mag ich meinen Job sehr, aber fühle mich immer zwischen den Stühlen, da ich nach Möglichkeit pünktlich gehe, um meinen Sohn möglichst noch lange zu sehen. Kennt ihr das Dilemma auch? Später ins Bett bringen ist leider keine Option, er ist um 18.30 kaputt.
Ich nutze mit allen drei Kindern jede freie Minute, die Mädels machen schon viel ihr eigenes Ding, aber mit dem Kleinen verbringe ich so viel Zeit wie möglich.
Was kann man gegen dieses blöde schlechte Gewissen machen? LG Mimi

 
9 Antworten:

Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von Julie am 12.04.2017, 20:40 Uhr

Leg dir ein dickes Fell zu. Es wird immer Leute geben, die dir das Gefühl geben, du würdest dein Kind an einer Schnellstraße aussetzen, weil du es beim Vater (!!!) lässt.
Und bliebest du zu Hause, würden sie meckern, weil du nicht arbeitest.
Für dein Kind ist es übrigens nicht wichtig, wie viel Zeit du mit ihm verbringst, sondern wie du die Zeit mit ihm verbringst (neudeutsch: Quality-Time).
Du machst das schon richtig und gut.
Ich bin bei beiden Kindern direkt nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit angefangen zu arbeiten. Sie sind jetzt 18 und 13. Alles prima.

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Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von kleineTasse am 12.04.2017, 21:18 Uhr

Nachweislich verbringen berufstätige Mütter ihre Zeit intensiver mit ihrem Kind, als Mütter die den ganzen Tag zu Hause sind. Du machst das alles sehr gut. Gut organisiert mit Oma und Papa. Laß die Leute reden, du lebst dein Leben und nicht das der Anderen. Wenn du Hausfrau wärst, würden sie sich daran stören. In diesem Sinne...alles Gute!

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Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von Susanne.75 am 13.04.2017, 18:38 Uhr

Mit deinem Gefühl, dass du ihn gern mehr sehen würdest, musst du dich natürlich selbst auseinandersetzen. Das ist zum Glück aber DEIN Problem und nicht das deines Sohnes. Das soll jetzt nicht fies klingen, im Gegenteil. Denn dein Sohn hat seinen Vater, wird durch ein Elternteil betreut. Ich sehe keinen Unterschied, ob ein Kind viel bei Mama ist und der Vater arbeitet oder ob es viel beim Vater ist und die Mutter arbeitet. Fürs Kind ist beides gut so und keines ist nachteilig.

Was man euch vorwerfen könnte, wäre wenn ihr ihn tatsächlich gegen sein Bedürfnis länger wach halten würdet, damit du dein Bedürfnis, ihn länger zu sehen, befriedigen kannst. Denn das wäre egoistisch. Aber das macht ihr nicht, also braucht ihr euch gar nicht von blöden Kommentare nerven lassen.

Es ist halt einfach ein Modell, das eher selten ist. Ich persönlich könnte es auch tatsächlich nicht, mein Kind so wenig zu sehen. Aber für viele Väter ist das ja auch ganz normal. Das muss halt jeder für sich selbst entscheiden, wie sich jeder am wohlsten fühlt.

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Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von lilke am 13.04.2017, 21:01 Uhr

Auf Durchzug schalten oder weniger arbeiten. Ich hab mich für letzteres entschieden und mit meinem Mann ausgerechnet wer wieviel arbeiten kann und muss, damit es reicht und wir beide die ersten Jahre nicht voll arbeiten.

Du musst dich entscheiden. Wenn du es FÜR DICH nicht ertragen kannst, deinen Sohn so wenig zu sehen, dann arbeite weniger. Die anderen können dir egal sein. Und wenn das nächste Mal jemand sagt "armer Junge" sagst du einfach "Immerhin hat mein Sohn seinen Vater, der mit ihm Zeit verbringt. Wieviel Zeit hat dein Mann für seine Kinder?"

LG Lilly

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Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von RR am 15.04.2017, 17:02 Uhr

Hallo
wenn dein Mann VZ arbeiten würde u. du TZ mit Homeoffice würde wohl keiner so reden oder???? Das kannst du ruhig mal sagen wenn Kommentare kommen. Bei uns (eig. Betrieb) war es von Geburt meines Sohnes (jetzt 13) an so, dass ich Büroarbeiten gemacht habe u. er war halt in der Zeit entweder "dabei" o. er hat Mittagsschlaf gemacht z.B. Meine Mutter kam damals an 2 Nachmittagen in der Woche. Seinen Papa hat er damals ähnlich kurz gesehen wie dein Junior jetzt dich. Heimarbeit zählt für die Kids übrigens nicht so wie "auswärts arbeiten" habe ich schon festgestellt. Seit unser Sohn im Kiga/Schule ist arbeite ich vm von 8-12.30 im Laden u. nm nochmal ein bisschen Büroarbeit. Und Samstag nochmal 8-14 h. Gerade letztens hat mein Sohn gemeint "Mama, du bist ja nicht wirklich berufstätig" Für Kinder ist es wohl dieses "du bist ja daheim" das anders zählt als wenn man "weg" fährt.....

Macht dein Sohn noch Mittagsschlaf? Ich würde ihn beibehalten, in ein paar Monaten ist er dadurch auch abends länger wach, haben wir damals auch so gemacht. Dadurch hatte er dann ab KK-Alter auch mehr Bezug zu Papa bzw. dein Sohn hätte mehr Bezug zu dir dann.

Ansonsten musst du halt selbst für dich entscheiden ob du damit glücklich bist wie es jetzt ist o. ob du doch lieber die Std. runterschraubst u. täglich 1-2 h mehr Zeit mit deinem Kind verbringst......

viele Grüße

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Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von LanaMama am 17.04.2017, 21:02 Uhr

Hallo,

wenn Du Deinen Sohn so vermisst, würde ich persönlich weniger Arbeiten. Die Kinder sind nur einmal so klein und arbeiten werden wir alle noch sosososososo viele Jahre. Das läuft nicht weg, die Kindheit geht schnell vorbei.

Eine sozialpolitische Debatte würde ich daraus gar nicht machen, hör einfach auf Dein Herz.

Liebe Grüße

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Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von pflaumenbaum am 19.04.2017, 11:15 Uhr

Und wer soll dann die Familie finanzieren? Ach ja, genau, der Papa kann ja gefälligst mehr arbeiten gehen, den braucht das Kind ja nicht so dringend wie die Mamiiii, oder?

@AP: lass Dir nichts einreden, Du machst alles super und Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Genieße die Zeit am Wochenende und im Urlaub (da kann man viel machholen). Ich arbeite noch viel mehr als du und habe trotzdem eine sehr enge Bindung an meine Kinder, die fast drei und fast neun Jahre alt sind.

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Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von LanaMama am 19.04.2017, 20:22 Uhr

Herrje, und schon kommt der Angriff - bitte lese doch vorher genau, was ich geschrieben habe. Ich habe ja gar nicht gesagt, dass sie ein schlechtes Gewissen zu haben braucht. Nur, dass wenn SIE ihr Kind vermisst, dass es auch einen anderen Weg gibt. Ich kenne viele junge Elternpaare, bei denen beide Partner Teilzeit arbeiten. Es ist einfach eine Frage, was einem wichtiger ist, Zeit mit Kind oder mehr Geld. Und wie gesagt, Geld kann man spöter noch verdienen, die Zeit mit Kleinkind ist unwiederbringlich.

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Re: (Unnötiges) schlechtes Gewissen

Antwort von LanaMama am 19.04.2017, 20:27 Uhr

Hier nochmal das Zitat:

"Klingt alles super, ist es ja auch, aber ich vermisse meinen Sohn unendlich doll."

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