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Geschrieben von lisa182 am 15.08.2017, 20:58 Uhr

Umsatteln realistisch?

Seit 12 Jahren bin ich im psychosozialen Bereich tätig. Ich habe mir immer leicht getan, im Studium, auf Jobsuche, bin sehr gut ausgebildet. Mein Job ist total interessant und vielseitig, emotional aber sehr belastend. Das geht soweit, dass ich davon träume mich zu entlasten, auch meiner Familie zuliebe.

Konkret würde ich gerne versuchen im kaufmännischen Beteich zu arbeiten, zum Beispiel einen Buchhalterkurs zu belegen und schauen ob ich in Teilzeit etwas finde. Aber bin ich da nicht überqualifiziert und werde gleich aussortiert bei den Bewerbungen :(? Und auf der anderen Seite wieder unterqualifiziert mit meiner Ausbildung in einem gänzlich anderen Beteich?

Was sagt ihr?
Liebe Grüße
lisi

 
14 Antworten:

Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von VerenaSch am 15.08.2017, 21:27 Uhr

Ich denke, dass es schwierig ist. Genau wie du es selbst schon schreibst.

Vielleicht kannst du das Studium mit dem kfm verknüpfen bzw auf das Studium aufbauen. Ich denke da in Richtung KiTa Leitung oder sowas. Ich weiß ja nicht genau, was du machst, aber vielleicht könntest du auch in einen weniger belastenden Job wechseln. Hier in der Kleinstadt hat bspw die Kirche eine MA für die Jugendarbeit.

Was genau machst du denn gerade? Psychosozialer Bereich kann doch sehr vieles sein? Arbeitest du mit Suchtkranken oder Straftätern? Das würde mir jetzt als erstes einfallen.

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von lisa182 am 15.08.2017, 22:04 Uhr

Danke für deine Antwort. Ja, das habe ich auch überlegt, auf das Studium aufbauen. Ich arbeite mit psychisch kranken Menschen, oder Menschen in psychisch sehr belastenden Situationen. Jobs In dem Bereich sind eher rar und ich habe einen guten, der von den Arbeitszeiten passt. Das ist auch wichtig, meine Kinder sind noch klein.

Forschung wäre möglich, oder Diagnostik. Aber da gibt es wenig bei uns in der Nähe. Der Forschung stehe ich skeptisch gegenüber, glaube keiner Studie, die ich nicht selbst gefälscht habe ;).

Vielleicht geht es über netzwerken. Mein Mann überlegt sich selbstständig zu machen, da könnte ich die Buchhaltung übernehmen. Dann hätte ich schon etwas Erfahrung. Meine Mutter arbeitet in einem großen Betrieb, vielleicht ist da etwas möglich.

Ich bin ein positiver Mensch und denke, es wird etwas Gutes für mich kommen :). Aber wenn es unrealistisch ist, dass mich jemand "nimmt" wär ich auch froh, es zu wissen. Oder Anregungen, wie das eventuell doch am Besten klappen könnte wären toll.

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von VerenaSch am 15.08.2017, 22:23 Uhr

Es kommt halt auch drauf an, welchen Kurs du machst. Es gibt so viele BWLer, da muss man sich irgendwie abheben. Deshalb die Idee in der Branche zu bleiben. Wie siehts aus in der Buha von entsprechenden Kliniken?

Kannst du dir sowas wie Ausbilderin vorstellen? Personalentwicklung/ Personalauswahl?

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von VerenaSch am 15.08.2017, 22:28 Uhr

Was mir gerade noch einfällt. Ein Kumpel arbeitet bei einem größeren Industrieunternehmen in der Gesundheitsabteilung. Weiss gerade nicht genau, wie sich das nennt und beschäftigt sich mit Ergonomie usw. Aber auch psych. Krankheiten vorzubeugen, die zB durch die eintönige Fließbandarbeit entstehen können.

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von lisa182 am 15.08.2017, 23:05 Uhr

Das sind viele tolle Ideen! Danke für deine Gedanken! Für mich glaube ich trotzdem derzeit nicht ganz das Richtige. Ich würde echt mal gerne die Buchhaltung versuchen. Die Frage ist, wie?

Liebe Grüße Lisi

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von Steffi528 am 16.08.2017, 6:50 Uhr

Puhhhhhh, also, geht das? Kannst Du in einem kaufmännischen Bereich denn Dein "Soziales" einfach so abschalten oder arbeitest Du dann gegen Deine innersten Überzeugungen (also Geld statt Leute?)
Gibt es nicht einen anderen Job im (psycho)-sozialem Bereich? Muss Psycho dabei sein oder geht es auch "Sozial" allein? Es gibt eine Menge Möglichkeiten, die Möglichkeiten sind mehr geworden in den letzten 12 Jahren und der ganze Bereich hat sich gewandelt. Nachvollziehen kann ich Deinen Wunsch zu wechseln
Gerne sonst auf PN weiter

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von Silene am 16.08.2017, 10:09 Uhr

Kannst du den Buchhalterkurs nebenbei machen, ohne deine jetzige Stelle aufzugeben? Dann würde ich es an deiner Stelle einfach versuchen.
Ich habe selbst ein naturwissenschaftliches Uni-Diplom, aber danach mit einer dualen FH-Ausbildung auf Verwaltung umgesattelt. Die Frage nach der Motivation für den "Rückschritt" kam natürlich in jedem Vorstellungsgespräch, aber wenn man das gut erklären kann, kann die "Übrqualifikation" auch ein Vorteil sein.

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von lisa182 am 16.08.2017, 12:19 Uhr

Ja, das wäre gerade jetzt gut nebenbei möglich. Danke für deine mutmachenden Worte. Auf einer Meta- Ebene - welche Erklärungen sind denn "gut"?

Der ehrliche Grund ist die emotionale Entlastung. Ich möchte zuhause abschalten können.

Meine Kinder sind noch klein und mir gehen gerade die schlimmen Geschichten von kleinen Kindern, die mir in der Arbeit begegnen nun näher. KollegInnen von mir wurden auch privat von Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen verfolgt oder bedroht. In abgeschwächter Form ist mir das auch bereits passiert.

Im Studium hatte ich Fächer wie Statistik oder Edv für Statistik sehr gerne! Ich habe KollegInnen darin Nachhilfe gegeben, so etwas liegt mir. Ich denke auch soviele arbeiten in dem Bereich Buchhaltung, warum sollte ich das nicht auch lernen können.

Die Frage ist halt wirklich, wie ich die Chance bekomme.

Liebe Grüße Lisi

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von lisa182 am 16.08.2017, 12:29 Uhr

Das sind sehr interessante Anregungen. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Grundsätzlich geht es glaube ich nicht gegen meine innersten Überzeugungen, weil Geld braucht jeder zum Leben, ich ja auch. Wirtschaftlich arbeiten muss ich in meinem jetzigen Beruf auch.

Arbeite ich in der Buchhaltung, habe ich vor, freundlich und kollegial zu sein, wie jetzt auch. Ich bin in meiner Familie und im Freundeskreis in viele Beziehungen eingebunden, wo ich hilfreich sein kann. Das reicht mir momentan aus.

Danke für dein Angebot dir eine PN zu schreiben! vielleicht komm ich darauf noch zurück :)

liebe Grüße Lisi

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von VerenaSch am 16.08.2017, 12:57 Uhr

Ja da gibt es zig Möglichkeiten. Angefangen von vhs Grundkursen bis hin zum Abendstudium. Vielleicht kannst du dich beim Arbeitsamt informieren.

Wie wäre es mit sowas? Der Aufwand von 1 Jahr ist überschaubar, vermittelt alle Grundlagen, ist aber recht theoretisch. Kommt aber in der Wirtschaft (zumindest hier in der Region) ganz gut an. https://www.vwa-gruppe.de/studiengaenge/rechnungswesen-und-controlling.html

Wenn du bei deinem Mann was machen willst, würde ich etwas praxisbezogeneres nehmen. Vielleicht an einem Berufsbildungszentrum. Da bekommt man zum Abschluss auch ein tolles Zertifikat ausgestellt. Und die BBZs haben auch einen guten Ruf.

Wie siehts denn mit einem Job im Bereich Steuern aus? Wäre das was für dich? Hier suchen die Steuerberater ständig Leute. Da wird ja auch die Buchhaltung der Mandanten gemacht. Lohn- und Gehaltsbuchhaltung würde mir auch noch einfallen. Das können viele Bürokaufleute nicht, weil es sehr komplex sein kann und sich ständig etwas ändert.

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.08.2017, 13:55 Uhr

Ich bin nebenbei in einem Verein aktiv. Dieser Verein hat kürzlich eine umgeschulte Buchhalterin eingestellt, und wird sie jetzt innerhalb der Probezeit wieder entlassen.

Die Dame hat, auf Deutsch gesagt, nicht den blassesten Schimmer. Ihr Kurs wurde von einer renommierten Firma durchgeführt und vom Arbeitsamt unterstützt, aber er war scheinbar dennoch ziemlich mistig. Ich bin zwar gelernte Industriekauffrau, aber meine Buchhaltungskenntnisse sind über 20 Jahre alt, ich habe nach meiner Ausbildung nie in der Buchhaltung gearbeitet und würde mir niemals zutrauen, mich ohne aktualisierte Einarbeitung auf eine Stelle in der Buchhaltung zu bewerben. Doch die Kenntnisse dieser Dame liegen WEIT unter meinen. Wir haben jetzt eine andere Dame von einem anderen Verein "abgeworben". Die ist auch umgeschult, aber nicht nur mit einem popligen Kurs, sondern mit einer ernstzunehmenden (Vollzeit-)Ausbildung mit Berufsschule und allem Zipp und Zapp. Die macht in dem anderen Verein die Buchhaltung ganz ausgezeichnet.

Die Sache ist halt die: Wenn man in einer großen Firma anfängt, kann man sich - entsprechende Intelligenz und das Verständnis für Zahlen und Logik vorausgesetzt - mit Hilfe der Kollegen sicher ganz gut einfuchsen. Wenn man dann Vorwissen im verwendeten Programm (Datev, SAP o.ä.) hat, ist man sicher schnell drin. Aber gerade als alleinige Kraft - was man in einer kleinen Firma oder einem Verein meistens ist - muß man wirklich viel Hintergrundwissen haben. Da reicht das, was man in diesen Kurzkursen lernt, nicht aus.

Und das ist das Problem der "kurz-umgeschulten" Dame, die wir jetzt entlassen werden: Sie kann ohne Probleme die 20 gängigen Buchungsvorgänge durchführen. Aber wenn dann mal was außer der Reihe ist, dann kapituliert sie.

Jedenfalls halte ich seitdem gar nichts mehr von diesen "Kurzkursen". Buchhaltung macht man entweder richtig, oder gar nicht. Da hilft auch kein hübsches Zertifikat von irgendeiner Firma der Schulungsindustrie, die das Arbeitsamt fröhlich fördert. Die Prüfung sollte schon mindestens bei der IHK sein.

Was die Überqualifizierung angeht: Ich habe auch "Rückschritte" in meiner Karriere gemacht. Das muß man halt gut erklären. Bei mir ist der Grund eine chronische Krankheit (die ich eh angegeben habe, wegen GdB) und die Tatsache, daß mir der Rückenfreihaltemann abhanden kam. Das wurde zumindest einmal akzeptiert, sonst wäre ich immer noch arbeitslos ;-).

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von lisi3 am 16.08.2017, 18:25 Uhr

Hättest du die Möglichkeit evt bei der Stadt oder dem Kreis z.B. beim Jugendamt zu arbeiten?
In unserem Landkreis beraten und "verwalten" Sozialpädagogen zum Beispiel Tagesmütter und Kindergärten. Sie organisieren Fortbildungen, vermitteln in schwierigen Situationen, erstellen Statistiken etc.

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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von Capeke am 17.08.2017, 7:21 Uhr

Ich habe keine Ahnung, als was du arbeitest, aber ist es nicht möglich in deinem bereits gelernten Umfeld sich weiter zu entwickeln.

ich persönlich finde, es gibt in jedem Beruf sehr viele Faktoren, die einen nachts nicht schlafen lassen.

Ich bin sehr gut qualifiziert (IT) und meine Firma hat letztes Jahr den Standort verlagert, so dass ich vom Arbeitsamt in ein "Bildungszentrum" gesteckt wurde. ich habe dort einiges gelernt: 1. Mütter wollen alle zurück in TZ in die kaufmännischen Berufe - die Chancen sind aber sehr gering und 2. Aus der Arbeitslosigkeit sich zu bewerben, ist deutlich schwerer als aus dem Job heraus.

Teilzeitjob im kaufmännischen Bereich sind sehr schwer zu finden, sehr begehrt und es gibt viele Mütter & und auch ältere Arbeitnehmerinnen, die sich darauf bewerben.

Letztendlich habe ich auch wieder eine tolle Stelle in Teilzeit gefunden, aber es war deutlich schwerer als gedacht.

Ich habe in über 20 Jahren bei mehreren großen Firmen oft Zeiten gehabt, die mich schlecht schlafen lassen habe und meist lag es nicht an zu viel Arbeit, sondern:

- Zu wenig Arbeit
- Schlechte Vorgesetzen
- Katastrophalen Kollegen
- Schlechter Fachbereich

Ich will eigentlich nur damit sagen, dass es auch in anderen Berufen Faktoren gibt, die einen negativ beeinflussen können, die du bei einem Jobwechsel jetzt noch gar nicht kennen kannst.

Und noch eins habe ich bei dem Bildungszentrum gelernt. Du musst deine Arbeit gerne machen, sonst hältst du sie nicht bis zur Rente aus oder bist total unglücklich.

Letztendlich musst du die Entscheidung für ein Umschulung alleine treffen. Aber ich habe aus deinen Zeilen herausgelesen, dass du sie gerne machst. Daher würde ich eher überlegen, ob es nicht in dem Umfeld eine Veränderung geben kann, die dich wieder ruhig schlafen lässt.

Eine Umschulung bringt meines Erachtens nur neue Probleme und die Aussichten auf einen Job sind aus meiner Erfahrung eher gering.



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Re: Umsatteln realistisch?

Antwort von Julia+Christopher am 17.08.2017, 8:21 Uhr

Die Buchhalter, die ich kenne sind wirklich hochqualifizierte Leute. Gerade in großen Unternehmen. Da bekommt man mit einem Buchhalterkurs nicht weiter. Das ist eine Alternative, wenn man schon im Büro arbeitet und in der Richtung ein bißchen mehr Bachroundwissen haben möchte. Evtl. als Sachbearbeiterin zum Rechnungen buchen, aber selbst da dürfte der Einstieg schwer werden .

Gibt es in der VerwaltungPlanung bei euch vielleicht Möglichkeiten?

Lg

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