Baby und Job

Baby und Job

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Kleine Fee am 11.02.2015, 16:58 Uhr

OECD und Vollzeitarbeit

In ihrem Jahresbericht rät die OECD Deutschland unter anderem, bessere Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch Frauen Vollzeit arbeiten können.

Wenn ich das lese, frage ich mich, was passieren müsste, dass ich lieber Vollzeit arbeite als Teilzeit wie jetzt. Mir fällt so recht nichts ein. Ich habe im Bekanntenkreis eher den Fall, dass Mütter dafür kämpfen müssen, Teilzeit arbeiten zu dürfen.

Wie sieht das bei Euch aus? Seid Ihr durch irgendwas daran gehindert Vollzeit zu arbeiten? Könnte das von politischer Seite geändert werden?

 
40 Antworten:

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von kanja am 11.02.2015, 17:50 Uhr

Hallo,

ich arbeite auch Teilzeit (25h/Woche) und das ist jetzt gerade perfekt für mich. Ich empfinde es aber durchaus als Luxus, einen Job zu haben, dessen Arbeitszeiten super zu den Schulzeiten meiner Kinder passen.

Es gibt aber Mütter, die Vollzeit arbeiten MÜSSEN, weil das Geld sonst nicht reicht. Für diese Frauen ist es natürlich überlebenswichtig, ausreichende, verlässliche, bezahlbare Betreuungsmöglichkeiten zu haben. Da kann die Politik dran arbeiten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von wolfsfrau am 11.02.2015, 17:59 Uhr

Es gibt auch Mütter, die irgendwann wieder Vollzeit arbeiten wollen. Weil Kinder nunmal größer werden.
Ich habe jetzt nach 8 Jahren Teilzeit die Chance, war aber mehr oder weniger Zufall.
Fakt ist, dass es nicht einfach ist, eine Teilzeitstelle wieder aufzustocken.

Ich kenne auch genügend Frauen, die trotz "großer" Kinder - noch - die Aussage machen, dass sie nie wieder Vollzeit arbeiten wollen.
Ich kenne auch Frauen, die Vollzeit arbeiten wollen oder müssen, weil ein oder mehrere Kinder studieren und sie sie unterstützen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Caitryn am 11.02.2015, 19:07 Uhr

Ich arbeite Vollzeit, weil sich die Teilzeit kein bisschen rechnen würde - würde fast genauso arbeiten.
Wichtig finde ich, dass die Gesellschaft Rücksicht nimmt auf solche Zeiten, wo man noch kleine Kinder hat. Ich kann zurzeit nicht noch in tollen Projekten arbeiten. Meine Zeit muss ich freier zur Verfügung haben und in Kinderkernzeiten anwesend sein und abends arbeiten. Das finde ich wichtig. Ich will auch nicht von der Seite angeguckt werden, wenn ich meine Arbeit gut mache, aber nicht noch mehr einbringen kann/will. Die Zeiten kommen noch wieder.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Kleine Fee am 11.02.2015, 19:39 Uhr

Klar, bezahlbare Betreuungsmöglichkeiten sind wichtig. Wobei es von Bundesland zu Bundesland sehr große Unterschiede dabei gibt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Kleine Fee am 11.02.2015, 19:42 Uhr

Über die Problematik, dass das Aufstocken von Teilzeit schwierig sein könnte, hatte ich gelesen und dann drauf geachtet, dass meine Teilzeit nur befristet ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Alexxandra am 11.02.2015, 19:44 Uhr

Hallo,
ich kenne ganz viele, die so gern Teilzeit gearbeitet hätten und es dann nicht konnten z.B. weil der Betrieb zu klein war und kein Anspruch bestand.
Die haben dann aber alle nicht Vollzeit gearbeitet sondern dann gekündigt.
Ich arbeite 20 Stunden in der Woche und kann mir momentan nichts anderes mehr vorstellen. Meine Tochter ist mit 7 Jahren schon 8 Stunden am Tag außer Haus, ich finde das schon zu viel. Wenn ich mir vorstelle, ich würde 40 Stunden arbeiten, wäre sie von 7 - 18. 00 Uhr in Fremdbetreuung. Das würde ich furchtbar finden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von dhana am 11.02.2015, 20:32 Uhr

Hallo,

Ganztagsschule oder zumindest eine funktionierende Nachmittagsbetreuung mit Hausaufgabenbetreuung wäre echt klasse.

Derzeit kommt mein Grundschüler zwischen 11.20 und 13 Uhr von der Schule nach Hause. Es gibt weder eine verlässliche Grundschule (bis 13 Uhr) noch eine Betreuungsmöglichkeit am Nachmittag.
Ohne Oma würde es nicht gehen.

Ich denke sollte mein Sohn aufs Gymnasium weitergehen - dann muss ich die Arbeitszeit reduzieren - dann schafft die Oma das Hausaufgaben machen nicht mehr.
Es gibt hier keine Gymnasium mit Ganztagsunterricht, es gibt auch keine Realschule mit Ganztagsunterricht - das einzige - es gibt eine Mittelschule mit einem recht guten Ganztagskonzept - nur deswegen auf die Mittelschule ist jetzt auch nicht das Ziel.

Ferienbetreuung gibt es auch keine - auch da bin ich auf die Oma angewiesen - wobei die Jungs inzwischen auch gut alleine zurecht kommen - mit Babysitter Fernseher und Computer.

Ich arbeite gern ganztags - mir gefällt meine Arbeit. Aber es ist eine ständige Balance zwischen Schule und Betreuung. Von Kind krank will ich gar nicht reden.
Bei meinem Mittleren der an der Mittelschule im Ganztag ist, klappt das super - aber Grundschule beim Kleinen... da geht gar nix ohne Oma.

Ansonsten - hat zwar wenig mit meiner Arbeitszeit zu tun - aber ein vernünftiger öffenltichen Nahverkehr und Fahrradwege wären auch nicht schlecht - dann könnten die Kinder auch mal alleine zum Fußballtraining in den nächsten Ort fahren - so wird immer ein Fahrdienst gebraucht.

Gruß Dhana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

"dann schafft die Oma das Hausaufgaben machen nicht mehr"

Antwort von Sabri am 11.02.2015, 21:55 Uhr

Wieso muss die Oma Hausaufgaben machen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Astrid18 am 12.02.2015, 8:01 Uhr

Die Kinderbetreuungszeiten können ein ernstes Problem sein. Wenn der Kindergarten von 8 bis 16 Uhr öffnet, reicht die Betreuungszeit einfach nicht. Wenn Du dann mehrere Kinder hast, die in unterschiedlichen Einrichtungen stecken und abgeholt werden müssen (1 in Krippe, 1 in Kindergarten, 1 GS), dann wird es noch schwieriger.

Vollzeit ginge dann nur, wenn man sich eine Kinderfrau leisten kann. Das ist halt unheimlich teuer und kann auch nur teilweise von der Steuer abgesetzt werden.

Wenn man halt vergleicht, wie der Staat die Durschnittsfamilie subventioniert mit Ehegattensplitting, Familienversicherung etc. entsteht eine deutliche Benachteiligung für Familien, bei denen beide einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen. Steuerlich geht kaum etwas, beide zahlen in die KV ein.

Dann kommt noch hinzu, dass die Eltern in eine höhere Einkommenstabelle rutschen, sprich Kita und Krippe noch teuerer werden.

Insofern wollen auch viele nicht Vollzeit arbeiten, weil es ein organisatorischer Kraftakt ist.

Wenn aber so wenige Frauen Vollzeit arbeiten, dann wird die berufliche Gleichstellung der Frau auch nicht eintreten können. Das ist wahrscheinlich auch ein Punkt, weshalb die OECD für Frauen Vollzeit möchte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von lisi3 am 12.02.2015, 9:58 Uhr

Hier ist es ähnlich wie bei Dhana. Zwar gibt es inzwischen auch an der Grundschule eine Betreuung, die über die Schulzeiten hinaus geht, aber die "Hausaufgabenbetreuung" beschränkt sich darauf, dass die Kinder die Möglichkeit haben sich irgendwohin zu setzen und ihre Hausaufgaben ohne Hilfe zu erledigen. Wenn man nicht das "Überflieger-Kind" hat, muss man sich abends noch einmal hinsetzen und mit seinem Kind die Hausaufgaben (nochmal) machen. In den weiterführenden Schulen sieht es ähnlich aus. Ich denke, dass es auch dort noch viele Kinder gibt, die mit ein paar Erklärungen bei den Hausaufgaben wesentlich besser in der Schule wären.
Ferienbetreuung wird von keiner Schule angeboten. Spätestens dann käme man bei voller Berufstätigkeit ins Trudeln.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Maxikid am 12.02.2015, 10:06 Uhr

Hier in HH gibt es die verlässliche Grundschule, 8-13 Uhr. Alle Schulen sind in irgendeiner Form Ganztagsschule. Von 6-18 Uhr geöffnet. Ferienbetreuung so gut wie durchgehend, für wenig Geld vorhanden. In HH hätte Frau eigentlich gar keinen Grund, von der Betreuung her, nicht arbeiten zu können. Es sei denn, Kind fühlt sich unwohl, aber wenn Frau muss...ist alles bestens vorhanden. Die Kitas haben auch fast alle von 6-19 Uhr geöffnet. LG maxikid

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Leena am 12.02.2015, 11:27 Uhr

"Wenn aber so wenige Frauen Vollzeit arbeiten, dann wird die berufliche Gleichstellung der Frau auch nicht eintreten können. Das ist wahrscheinlich auch ein Punkt, weshalb die OECD für Frauen Vollzeit möchte."


Sehr ich, in gewisser Weise, auch so. Trotzdem finde ich, sollte die Forderung statt "mehr Vollzeit für Mütter" eigentlich eher lauten "mehr Teilzeit für alle, die wollen / brauchen". Das hielte ich für den sinnvolleren Weg zur echten Gleichstellung...

Hier gibt es Kinderbetreuung im Prinzip von 8 - 16 Uhr (freitags kürzer bzw. nachmittags gar nicht), Situation, was die Hortplatzvergabe etc. betrifft, geht mittlerweile, ab der 5. Klasse sieht es dann allerdings sehr mau aus. Und man kann nicht unbedingt jeden 10-Jährigen jeden Nachmittag alleine zu Hause lassen, ohne Essensvergabe, Hausaufgabenbetreuung, Ansprechpartner etc. ... manche schon, klar, aber es ist eben nicht für alle eine gangbare Lösung.

Vollzeit von 8 - 16 Uhr reicht allerdings nicht unbedingt für einen VZ-Job, vor allem, wenn dann noch Fahrzeiten dazu kommen und man sich das Bringen / Holen nicht mit dem Partner o.ä. aufteilen kann.

Ich arbeite derzeit Teilzeit, 3 Tage/Woche ganz, 2 Tage frei. Mehr schaffe ich im Moment für mich nicht... (ich habe vier Kinder zwischen 4 und 16 Jahren). Klar, wenn ich müsste, müsste ich - weiß aber nicht, wie lange ich das einigermaßen verlustfrei durchhalten könnte. Und dann nach ein paar Jahren Totalausfall - damit wäre weder mir noch meinem AG gedient.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von lilly1211 am 12.02.2015, 15:11 Uhr

Also mir könnte niemand Voraussetzungen schaffen damit ich je wieder freiwillig Vollzeit arbeiten gehe, ich wüsste immer schöneres mit meiner Zeit anzufangen. Ausbau meiner ehrenamtlichen Vereinsarbeit, mehr Sport für mich, was weiß ich.

Wenn ich aus finanziellen Gründen müsste dann ginge es auch mit den jetzigen Voraussetzungen, Vollzeitstellen gibt es mehr als Teilzeit hier.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von mondstaub am 12.02.2015, 15:35 Uhr

Geht mir genauso. Maximal 30 Stunden, mehr würde ich auch ohne Kind nicht freiwillig arbeiten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Oktaevlein am 12.02.2015, 15:57 Uhr

Ich glaube, die Politik kann sich noch so sehr "bemühen". Es gibt einfach Berufe, in denen Vollzeitarbeit einfach nicht mit Kinderbetreuung vereinbar ist, vor allem wenn beide Eltern solche Arbeitszeiten haben.

Mir jedenfalls hätte eine Betreuung Mo-Fr von 7-18.00 Uhr rein gar nichts genützt, selbst Teilzeit wäre schwierig geworden.

Wenn ich an Schichtdienst, Einzelhandel etc. denke, ist (Vollzeit-)Arbeit allein durch Kita-/Krippenbetreuung schlicht nicht zu machen. Da braucht man schon den Partner mit dem 9 to 5 Job oder die Oma nebenan.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Mami-in-spe am 12.02.2015, 17:12 Uhr

Nö.nie mehr vollzeit. Habe zur zeit knapp 25 std/woche und leider eine weite pendelstrecke.würde gerne auf 31 std/woche erhöhen, aber nur, wenn zum größten teil (3-4mal/woche) von zu hause arbeiten kann.das würde sich dann mit der pendelzeit decken.ich hätte genau so viel Freizeit wie jetzt.aber weniger stress und mehr geld. Diese tele-arbeit versuche ich grade beim arbeitgeber durchzusetzen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von RR am 12.02.2015, 18:25 Uhr

Hallo
das ganze ist eher für die Unternehmen interessant. Da gibt es viele die unbedingt VZ-Kräfte WOLLEN.

Also muss man ja mal nachfragen, was sich denn ändern müsste, damit die "Mamas" VZ arbeiten.....

viele Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

die liebe OECD

Antwort von Benedikte am 12.02.2015, 19:11 Uhr

bei der OECD muss man supervorsichtig sein. Anlyse im internationalen Kontext machen. Die kritisieren Deutschland auch fuer zu wenig Studienabsolventen, nur weil usnere Quote geriger ist als bspw die in USA oder Kanada, dabei machen die Krankenschwestern und Erzieherinnen, was hier solide Ausbildungsberufe sind, dort Studien. Verdienen auch nicht mehr und haben keine besseren Berufsausscihten.... aber erhoehen den Anteil der Studierten.

Genauso mit der Arbeitszeit. Vollzeit in Deutschland bedeutet meist 40 Stunden, aber auch 42. Und immer im Betreieb vor Ort. Die meisten laender haben wviel weniger. Niederlande 35 oder 36 Stunden mit dem RECHT, das an vier Tagen zu machen. Fast alle Niederlaender, die ich kenne, machen das. Dann ist Vater einen Tag zuHause, Mutter einen zweiten, meist die Mittwochs und Freitags. Dann haben fast alle ein mobil office oder home office, da sind die Eltern dann nochmal zuhasue. Und Frankreich bspw hat auch keine 40 Wochenstunden.

Kurzum, ich kenne-mit Ausnahme der angelaechsichen Laender/ keine Laender, wo Vollzeit so viel Stunden wie in deutschland sind und wo die Praesenzkultur noch so gefeiert wird. Das zum einen.

Das andere ist natuerlich, dass man sich fragen darf, wen die OECD im auge hat. Frauen oder Kinder. Sie haben naemlich die Frauen im Blick und nicht die Kinder und duer Frauen bedeutet lange teilzeit eben meist nichts gutes. geringeres gehalt, geringere Rente und bei Ehescheidung Mangelfall. Kurzum, Frauen isoliert betrachtet sind bei Vollzeit natuerlich besser dran.

Benedikte

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Claudia+Thomas am 13.02.2015, 9:04 Uhr

Ich arbeite 20 Stunden die Woche (verteilt auf 3 Tage, 35 km einfache Fahrstrecke) und habe 2012 + 2013 eine berufsbegleitende Weiterbildung gemacht, die mit 6 Stunden die Woche Präsenzunterricht und viel viel Lernen ansatzweise an Vollzeit herankam.

Am Ende dieser zwei Jahre stand ich zwar mit dem besten Abschluß da (das heißt ich bin sehr engagiert in dem was ich tue), aber dafür ging sonst alles andere den Bach hinunter. Zum Ende hin ging mir total die Luft aus, ich stand kurz vor dem Zusammenbruch. Ich weiß noch wie ich damals bei meinem Hausarzt saß und gar nicht verhindern konnte dass mir die Tränen runter liefen. Mein Sohn hat in der Schule zunehmend schlechte Noten (5+6) eingefahren (trotz offener Ganztagsschule) und hat stark zugenommen, meine Tochter hat eine massive Schulangst entwickelt die uns bis in die Kinderpsychiatrie geführt haben, die Konflikte zwischen meinem Mann und unseren Kindern hatten sich stetig verschärft, meine Mutter war pflegebedürftig geworden, ich hatte 15 kg zugenommen weil ich den ganzen Druck mit Essen kompensiert habe.

Und trotzdem war ich damals immer noch auf dem Trip, ich müsse jetzt nach Ende der Weiterbildung halt zwangsläufig bereit sein eine Vollzeitstelle zu wuppen, damit ich die neue Qualifikation auch einbringen kann. Immerhin habe ich dann mal eine Putzfrau zur Entlastung engagiert.

Zum Glück haben sie mich für die Stelle nicht genommen. Die Putzfrau habe ich behalten. Inzwischen haben wir 2015, die Weiterbildung ist über ein Jahr vorbei, und ich bin immer noch nicht wieder voll leistungsfähig, denn diese zwei Jahre haben mich (uns) einfach zu viel gekostet. Aber wenigstens geht meine Tochter wieder gern zur Schule, mein Sohn hat die Schule gewechselt und muß sich nicht mehr mit Latein rumquälen, die Beziehung innerhalb der Familie ist wieder viel besser. Und ich habe verstanden, was mir wirklich wichtig ist.

Ich werde bis aus weiteres bei 20 Stunden bleiben, denn jetzt kann ich endlich wieder atmen und leben, und funktioniere nicht mehr nur, auf bestem Weg in den Zusammenbruch.

Was von politischer Seite geändert werden könnte, ist mal kritisch zu hinterfragen, ob es echt unser Ziel sein kann, dass Eltern beide Vollzeit arbeiten. Ich bewundere die Paare, die das gut hingekriegen, Hut ab, und es tut mir leid für die Paare, die finanziell müssen obwohl sie es lieber anders hätten.

Für mich ist es bis auf weiteres keine Option mehr, weil es mich (uns) kaputt machen würde, und ich bin sehr dankbar dafür, dass es bei uns finanziell möglich ist.

Claudia

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von Steffi528 am 13.02.2015, 10:06 Uhr

Ich arbeite 29,5 Stunden die Woche plus Überstunden und bin damit sehr zu frieden. Ich verdiene aber ganz ordentlich, so daß ich nicht mehr arbeiten bräuchte. Mein Einkommen würde auch zur alleinigen Versorgung unserer vierköpfigen Familie reichen (nun ja, der Standard würde sinken ;-) aber ich könnte alle allein ernähren. Wieso sollte ich dann Vollzeit arbeiten?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ODER

Antwort von Steffi528 am 13.02.2015, 10:17 Uhr

Da braucht man schon den Partner mit dem 9 to 5 Job oder die Oma nebenan---> oder auch andere Betreuungsmodelle, die kostengünstig und auch subventioniert (Arbeitgeber!!!) angeboten werden, wie Tagespflege oder Kinderfrau. So ein bisschen hat sich durch die Absetzbarkeit getan, aber in unseren Kulturkreis ist es nicht unbedingt "In" auch als Normalbeschäftigte Mutter sich eine Nanny zu Hause zu leisten, zumindest nicht in der bürgerlichen Mittelschicht, die ja den Hauptteil der Bevölkerung ausmacht.

Mein Mann arbeitet Wechselschicht, ich habe atypische Arbeitszeiten, die weder Kita noch Schule abdecken könnten (auch gerne Abends Sitzungen u.ä.), die flexible Nanny im Haus beruhigt meine Betreuungssituation sehr. ABER, sie ist auch nur Minijobberin, das heißt, ich muss wohl oder übel das "System" der schlechtbezahlten Frauen mit anschließender Hungerrente füttern, um selbst arbeiten zu können. Daran könnte man sicher politisch noch einiges drehen, dann gehen aber die "Privilegien" flöten, bzw. werden teurer und vielleicht dann auch für die besserverdienen Frauen, die sich die Nanny leisten, zu unrentabel. --> das Thema müsste mehr ins männliche Blickfeld geraten, dann würde es sich ändern, ich spreche ja auch von "meiner" Nanny, also mein Job, familie und meine Berufstätigkeit unter einen Hut zu bekommen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von JoMa am 13.02.2015, 14:59 Uhr

Hi,

es gibt ja ganz viele Aspekte, warum Frauen oder besser, beide Partner vollzeit arbeiten können sollten oder zumindest die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden sollten. Das fängt an von ganz egoistischem "Wollen" über ein finanziell "Müssen" und ein aus der demogarphie kommendes "Sollen".

Dazu kommt ja auch noch das problem mit der geringen sozialen Durchlässigkeit der deutschen Gesellschaft. Wenn nicht vollzeit gearbeitet werden kann, weil sich jemand zu Hause darum kümmern muss, dass die Kinder in der Schule zurecht kommen, haben immer diejenigen das Nachsehen, bei denen das aus welchem Grund auch immer nicht möglich ist. Das kann sich unsere Gesellschaft aber doch gar nicht leisten.

Daher denke ich, dass wir ein Schulsystem brauchen, bei dem die Kinder vor allem Lernen und sich selbst organisieren lernen, genügend Wiederholungs- und Vertiefungseinheiten im Rahmen des Unterrichts bekommen und dann eine qualifizierte Begleitung im weiteren lernen wie Vokablen, Referate, etc, so dass es unabhängig wird von den Bedingungen im Elternhaus. Dazu macht es absolut Sinn, wenn die Freizeitgestaltung auch schulorientiert (mit AGs an der Schule und nicht Taxi Mama) stattfindet. Dann sind die Betreuungsprobleme gleich mit gelöst.

VG Sabine

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von sun1024 am 13.02.2015, 18:01 Uhr

Naja, es geht ja um das Schaffen von Voraussetzungen, damit mehr Frauen vollzeit arbeiten "können". Und das finde ich durchaus unterstützenswert, unabhängig davon, wer sich nun aus welchen Gründen für oder gegen Vollzeit entscheidet.

Was die Voraussetzungen selbst angeht, stimme ich JoMa zu. Und ich denke da jetzt gar nicht nur an die im Titel dieses Unterforums vorkommenden Babies - dass nicht alle vollzeit arbeiten wollen, wenn das Baby noch klein ist, geschenkt.
Aber wenn die Kinder größer und selbstständiger werden, gibt es doch viele Eltern, die gerne wieder mehr arbeiten würden.
Unsere Schulen sind aber oft immer noch als Halbtagsschulen konzipiert, selbst wenn es vielleicht inzwischen eine Mensa mit ungeliebtem Mittagessen und ein bisschen Nachmittagsunterricht oder eine Nachmittagsbetreuung an der Grundschule gibt. Schulen bieten wenig Möglichkeit, auch Nachmittags Lebens-Raum für die Kinder und Jugendlichen zu sein. Raum, wo man sich auch mal gemütlich ausruhen und zurückziehen kann. Wo man Hilfe beim Lernen und den Hausaufgaben bekommt, wenn man sie braucht. Wo Sportvereine ihre Sportarten anbieten, Musikschulen ihren Instrumentalunterricht, Pfadfindergruppen Hütten im Wald bauen und man irgendwo Musik hören oder Kuchen backen darf.

Daher haben dann viele ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Kinder nachmittags in "Fremdbetreuung" lassen, und wissen außerdem nicht, wie sie die Fahrerei zu den Nachmittags-Aktivitäten hinbekommen sollen.
Da könnte sich noch viel tun.

LG sun

P.S.: ...die gerne vollzeit arbeitet, aber auch gerne teilzeit

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "dann schafft die Oma das Hausaufgaben machen nicht mehr"

Antwort von dhana am 13.02.2015, 19:54 Uhr

Hallo,

was machst du, wenn dein Kind das erste mal mit dem Zirkel Hausaufgaben machen soll und den Zirkel aber noch nie in der Hand hatte?

Waren die Hausaufgaben gestern - mehrere verschieden Muster mit dem Zirkel abzeichnen..
nein - mein Kind kann das nicht auf Anhieb alleine...

Und solche Hausaufgaben gibt es leider fast täglich - oft Hausaufgaben die ein Kind nicht alleine selbständig machen kann.

Schön wenn es bei euch anders ist - bei uns baut leider die Schule sehr stark auf Hilfe zuhause. Und fordert diese auch ein.

Gruß Dhana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Stimmt!

Antwort von Kleine Fee am 13.02.2015, 20:05 Uhr

Vielen Dank für die vielen Antworten. Glücklicherweise muss ich mich von vielen Dingen, mit denen sich einige von Euch rumschlagen, nicht ärgern lassen. Die Öffnungzeiten der Betreuungseinrichtungen, die Ferienbetreuung und der öffentliche Nahverkehr sind für unsere Bedürfnisse in Ordnung.

Ich muss aber sun und JoMa zustimmen. Eine andere Art von Schule würde uns zu Hause entlasten. Warum muss ich dafür sorgen, dass das Kind den gelernten Stoff zu Hause noch mal wiederholt? Warum gibt es keine Hausaufgaben dafür? Warum muss ich dem Kind erklären, wie man ein Referat erarbeitet? Und was ist mit den Kindern, deren Eltern das nicht leisten können oder wollen?

Und ja, es wäre schön, wenn es mehr Kooperationen der Schule mit Musikschulen und Vereinen gäbe und nicht nur mit einem Sportverein, um sich die nervige Organisation der Wege am Nachmittag zu ersparen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@ Kleine Fee

Antwort von leonessa am 13.02.2015, 22:04 Uhr

Ich kenne unterdessen einige Kinder aus Ganztagesklassen, die wirklich ein tolles Konzept haben - ALLERDINGS eben nur für Kinder, die sonst keine Probleme haben.

Von 20 Kindern sind aus unserem Jahrgang Ganztagesklasse 3 in die Regelschule zurück - der Vierte darf nicht mehr, sonst sind es zu wenig für den Ganztag. Die Schüler werden dort bestimmt ganz toll gefördert, haben 2 Klassenlehrer/Innen für so wenig Schüler - dennoch ist das für doch nicht wenige Kinder NICHT optimal.

Die Kinder, die wechseln konnten bzw. noch wollen haben alle Lernschwierigkeiten bzw. Konzentrationsprobleme. Meist stellt sich das aber eben erst hinterher heraus... (ab 2. Klasse). Für meinen Sohn wäre Hort bzw. Ganztag ein Grauen. Zum Glück kann ich meine Arbeitszeit flexibel einteilen. Im Ganztag sind zumindest bei uns die Ruhe- bzw. - Arbeitszeiten genau festgelegt - aber das Kind hat sich eben in der Gruppe daran zu halten - egal ob es nun passt oder nicht (oder andere Klassenkameraden ablenken).

Lg, Leonessa

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ganz vergessen...

Antwort von leonessa am 13.02.2015, 22:17 Uhr

Zur Ganztagsschule bei uns kommen die Musikschule, verschiedene Sportvereine (Ringen, Leichtathletik, Turnen, Fußball, ...), der Bund Naturschutz, Feuerwehr, etc...

Es gibt ganz viele Angebote - ABER eben auch 25% der Schüler pro Klasse "scheitern" trotzdem im Ganztag und wollen zurück in die Regelschule. Eine besondere Förderung findet hier nicht statt, trotz besserer Lehrerbetreuung. Wichtig ist deshalb IMMER, auf sein Kind zu achten. Weitere Gründe sind Hobbys, die man nach dem Ganztag so nicht mehr "schafft" .


LG, Leonessa

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: "dann schafft die Oma das Hausaufgaben machen nicht mehr"

Antwort von Sabri am 14.02.2015, 17:01 Uhr

Ich lasse mein Kind am nächsten Tag mit seinen (!) Hausaufgaben in die Schule gehen. Dann bekommt der Lehrer eben rückgemeldet, dass mein Kind das nicht kann. Dann weiß der Lehrer doch, was er mit meinem Kind noch üben muss. Und mein Kind lernt, dass es für sein Lernen selbst verantwortlich ist. Und dass ich ihm vertraue, dass ich denke, er schafft das schon alleine.
Wovor hast du Angst?
Gruß, Sabri

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

mache ich auch so, Sabri

Antwort von Benedikte am 14.02.2015, 18:33 Uhr

ich habe fast immer voll gearbeitet mit vier Kindern, mein Mann auch meist voll. Und natuerlich haben wir immer mal geholfen, in Faechern, die wir konnten und gern mache3n. aber Prinzip muss sein, dass Kinder lernen, ihre Hausaufgaben eigenverantwortlich zu loesen ohne Eltern.

meine sind also auch schon ohne oder mit halbgemachten Hausaufgaben los und mussten erklaeren, dass sie etwas nicht begriffen haben. Und wie Du sagst, dass ist dann ein kon kretes feedback an den lehrer und viel besser, als wenn es nach der Klassenarbeit heisst, dass der Lehrer ganz verwuiundert sei, wie schlecht die ausfgefallen sei weil doch alle bei den Hausaufagben immer alles richtig hatten.

Von daher,Taeuschungen uber das leistungsvermoegen des Kindes hilft meist nicht. Und sie muessen lernen, mit den eigenen Lernerfolgen umzugehen.

Gruss

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Genau so sehe ich das auch.

Antwort von Conifere am 14.02.2015, 19:41 Uhr

Der Lehrer muss doch an der Qualität der Ergebnisse der Hausaufgaben erkennen können, wo noch Schwachstellen sind und was die Schüler schon können - nicht, was die Mütter können! Dass Schüler mal zuhause etwas wiederholen und üben müssen, damit es richtig sitzt, ist durchaus vertretbar.
Aber dass Mütter den Kindern zuhause Dinge beibringen und mit ihnen Hausaufgaben machen müssen und die Schule das "einfordert", heißt für mich nichts Anderes als dass die Qualität des Unterrichts schlecht ist und die Schule sich aus der Verantwortung stiehlt. Welcher Lehrer gibt Kindern Aufgaben auf, die die Benutzung eines Zirkels erfordern ohne vorher erklärt zu haben, wofür man einen Zirkel braucht und wie man ihn benutzt??
Wenn mein Kind so unzureichend unterrichtet würde, dass es mich (nicht für gelegentliches Nachfragen, sondern regulär jeden Tag!) braucht, um seine Hausaufgaben bewerkstelligen zu können, würde ich definitiv was unternehmen, ggf. einen Schulwechsel erwägen.
Ist ja wohl auch Gift für das Selbstwertgefühl des Kindes, wenn es ohne Mutti keine Peilung von seinen eigenen Schularbeiten hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: OECD und Vollzeitarbeit

Antwort von PiaMarie am 14.02.2015, 20:01 Uhr

Würde ich nicht (auch in Zukunft) Vollzeit arbeiten, könnte ich nicht den Tätigkeiten nachgehen, die ich gelernt habe (haben werde).
Wenn ich weniger arbeiten würde, dann sind das Hilfsjobs, bzw. Tätigkeiten die man mit einer Ausbildung machen kann. Dann wäre mein Studium auf gut deutsch für die Katz!
Aber ich kann Gott sei Dank sehr flexibel arbeiten.

Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Genau so sehe ich das auch.

Antwort von dhana am 15.02.2015, 12:05 Uhr

Hallo,

ja - ich geb euch allen recht.... nur helfen tut das hier auch keinem.

Ist mein 3. Kind an dieser Schule - und es wird einfach eingefordert oder die Kinder gehen automatisch an die Mittelschule und haben einfach keine Chance auf eine Schulbildung die ihrem Können entspricht.
Warum glaubt ihr eigentlich das die Schulbildung so vom Elternhaus abhängig ist?

Hier wird nicht erklärt wie man eine Referat vorbereitet.. es wird nur ein Handzettel rausgegeben was das Referat beinhalten soll... schön wenn das eure 3. oder 4. Klässler dann hinbekommen. Meine Kinder können das in dem Alter nicht nach Handzettel machen.
Handzettel für die Buchvorstellung war:
Titel, kleine Inhaltsangabe, Infos´s zum Autor und bitte bereite ein kleines Plakat dazu vor.
Dann legt das doch mal euren 10jährigen hin...

Ach ja - die letzten Jahre hatte ich zu dem Thema mehrere Gespräche mit mehreren Lehrern - wie meinte die von meinem großen Sohn - dann sollte ich doch weniger arbeiten - Schule wäre auch wichtig, soviel sollte mir mein Kind schon wert sein.
Und der Lehrer von meinem Mittleren meinte zu mir - es gibt halt auch dümmere Kinder...

Und wer glaubt, das das mit der weiterführenden Schule besser wird - schön wenn es bei euch so ist - dann beneide ich euch darum wirklich. Hilft meinen Kindern aber auch nicht.

Gruß Dhana

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

gerade Praesentationen

Antwort von Benedikte am 15.02.2015, 12:16 Uhr

Dhana,
gerade bei Praesentationen sehen die Lehrer genau, wer die gemacht hat.

Wenn ich die Hochglanzbroschueren mancher Kinder sehe- das koennte selbst ich nicht. Und mein Kind darf, soll und muss da etwas schlichteres abgeben, eben das, was er in Klasse 5 kann.

aber Inhaltsnagbae, angaben yum autor usw kann man doch von einem 10jaehrigen verlangen. Meiner kann das jedenfalls, auch wenn es mehrere versuche gekostet hat.

Ich jedenfalls bleibe dabei- ich habe die Schule erfolgreich durchlaufen und brauche keinen Folgedurchgang. Und ernte da auch keinen Widerspr5uch bei Lehrern. Moegen andere Muetter da einen contest machen- nicht mein Ding.

Benedikte

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Naja, es gibt ja schon noch Zwischenstufen

Antwort von Nicol am 15.02.2015, 12:29 Uhr

Also ich bin nicht gerade dafür, dass die Omas (oder Eltern) die Hausaufgaben mit den Kindern machen, aber ich schaue mir die Hausaufgaben schon von meinen Kindern an und bespreche auch wenn was falsch ist. Mein Vertrauen nach 9 +1 Schuljahren in Lehrer und ihr Engagement in die Hausaufgaben meiner Kinderr ist ehr mäßig. Okay es gibt tolle Lehrer, die sich kümmern, aber es gibt auch Lehrer, die einfach nur die 5 aufs Zeugnis schreiben und vorher nicht einmal von sich aus Rückmeldung geben, dass da gerade etwas schief läuft.
Ich bin für den gesunden Mittelweg zumindest bis Klasse 7/8, weil ich auch denke, dass die Kinder irgendwann lernen müssen, dass Schule ihre Verantwortung ist. Trotzdem auch in Klasse 10. werden schlechte Noten besprochen und ggf. auch mal über Hausis oder Referate geguckt, wenn ich es für nötig erachte

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Aus meiner Sicht kein Contest

Antwort von Kleine Fee am 15.02.2015, 16:39 Uhr

Es ist ein Unterschied, ob Eltern die Aufgabe selbst machen oder man sich mit dem Kind hinsetzt und es bei der Lösung der Aufgabe im Grundschulalter begleitet. Letzteres kostet bestimmt mehr Zeit und Nerven, aber ich verspreche mir davon, dass das Kind beim nächsten Mal eine Ahnung davon hat, wie es funktioniert zum Beispiel ein Referat zusammenzustellen. Wie demotivierend ist es dagegen, wenn das Kind es allein macht und vom Lehrer die Rückmeldung bekommt, dass es falsch ist. Leider vertraue ich da aus Erfahrung nicht darauf, dass der Lehrer die festgestellte Wissenslücke dann füllt.

Ich stimme Dhana zu, wenn sie schreibt, dass Kinder hinter ihren Möglichkeiten bleiben. Kindern fällt nicht alles gleich leicht oder schwer. Mein mathematisch sehr begabtes Kind droht am Gym-Übertritt zu scheitern, weil es von selbst Sprachenfächer einfach nicht ernst nimmt. Hausaufgaben gibt es in den Fächern nicht. Also muss ich zu Hause für ausreichend Übung zur Festigung von Rechtschreibung und Grammatik sorgen. Das nervt. Ich gehe auch davon aus, dass die staatlichen Schulen bei uns die Mitarbeit der Eltern vorsehen.

Und eine andere Schule ist für mich keine Option, weil ich mir dafür ein Auto kaufen müsste und weniger arbeiten könnte, um das Kind dort täglich hinzubringen und abzuholen. Mal abgesehen von den Schulgebühren. Nein, Privatschule ist keine Alternative.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Und im Studium - sitzt Du da auch daneben?

Antwort von kirshinka am 16.02.2015, 7:12 Uhr

Irgendwann muss das Kind doch mal selbstständig arbeiten lernen!
DAS ist das allerwichtigste überhaupt!

Und wenn es daran liegt, dass es die Aufgaben nicht versteht, dann ist doch das Prinzip Aufgaben verstehen und selbstständig! bearbeiten lernen das allerwichtigste - nicht dass du ihm alles erklärst.

Bei uns machen die schon im Kindergarten selbstständige Präsentationen (das ist Sehenswürdigkeit xy...)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Also hier...

Antwort von Daffy am 17.02.2015, 14:02 Uhr

... kriegt der Lehrer erst mal kaum etwas mit, weil die Hausaufgaben an der weiterführenden Schule allenfalls besprochen, aber nicht eingesammelt werden; das Kind darf sich also bis zur nächsten Klassenarbeit allein damit rumquälen, dass es den Kram nicht kann. Klar könnte es den Lehrer ansprechen aber: "Dann bekommt der Lehrer eben rückgemeldet, dass mein Kind das nicht kann. Dann weiß der Lehrer doch, was er mit meinem Kind noch üben muss." ... Reden wir von Eurem Klavierlehrer?!

Hier ist der Lehrer normalerweise (bei einem schrecklich unsicheren Referendar kann das mal anders sein) der Ansicht, dass er seinen Job gemacht hat: Er hat erklärt, er hat geübt (soweit der Zeitplan das zulässt), weiteres ist nicht sein Problem und im Zweifel ist das Kind eben falsch in der Klasse/an der Schule oder hat die falsche Einstellung. Entweder die Eltern kümmern sich oder die Dinge nehmen ihren Lauf. Es ginge vielleicht anders, wenn man im Gegenzug Ferien kürzen könnte - aber wenn der Lehrer mit seinem Stoff nicht durchkommt, ist das im folgenden Jahr, mit womöglich neuer Klassenaufteilung, großer Mist für alle betroffenen Schüler.

Hier haben wir (m.E.) gerade die Situation, dass in Mathe ´Zeit gemacht` werden muss - ich sehe, das Tempo ist gewaltig, und es gibt verhältnismäßig wenig Übungsaufgaben zu den einzelnen Bereichen, die nächste Arbeit wird unterirdisch ausfallen, jede Wette. Aber da sieht man, welche Eltern sich kümmern. Es würde überhaupt nichts bringen, sich zu beschweren. Das Einfachste ist tatsächlich, sich mit dem Kind hinzusetzen und es daraufhinzuweisen, wo es hakt. Das ist auch die beste Studienvorbereitung: üben, selbstständig nachzuarbeiten. Aber das tut doch kaum ein 13,14-Jähriger. Dann lässt man sein Kind auflaufen? "Das ist aber schade, dass meine Vertrauen in Dich nicht gerechtfertigt war"?
Natürlich kann man das Üben auch auslagern - ist hier ziemlich üblich. Eins meiner Kinder übt lieber mit dem Nachhilfelehrer (Oberstufenschüler). Telefonat mit dem Kumpel neulich:"Hast Du heute Zeit? Oh, Nachhilfe? Nein, morgen habe ich Nachhilfe. Dann übermorgen."

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also hier...

Antwort von Conifere am 17.02.2015, 23:22 Uhr

Mal ganz grob gesagt: vielleicht hat der Lehrer in der Hinsicht aber auch recht- vielleicht ist es dann nicht die richtige Schule fürs Kind, wenn es ohne Nachhilfe-Marathon und tägliches Büffeln mit Mutti nicht mithalten kann. "Auflaufen lassen"?- Nein. Aber vielleicht mal die Fähigkeiten des Kindes realistisch einschätzen. Klar, heutzutage will jeder sein Kind durchs Abi kriegen, auf Biegen und Brechen- man will ja, das es die bestmöglichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat. Allerdings ist das Abi leider inzwischen alles Andere als eine Garantie dafür. Diese "Über-Verakademisierung" führt nämlich nur dazu, dass die Zahl der Studienabbrecher rapide ansteigt und die, die es durchs Studium schaffen, überschwemmen dann den Markt, so dass die Unternehmen sich einem Überangebot gegenüber sehen und sich wirklich die Besten der Besten raussuchen können und der Rest bleibt auf der Strecke und fragt sich, wofür er eigentlich studiert hat, während der Kumpel, der in die Lehre gegangen ist, schon 10 Jahre verdient und sich auch schon beruflich weiterentwickelt hat.
Und wenn ein 13/14-Jähriger keinen Bock auf selbständiges Arbeiten hat (wasja laut deinem Text grundsätzlich der Fall ist), sollte man vielleicht da ansetzen, ihm klarzumachen, dass er die Verantwortung für sein Arbeiten übernehmen muss, wenn er das "Reifezeugnis" Schulabschluss schaffen will und wenn die nötige Reife nicht da ist, ist "hinsetzen und dem Kind die Sachen erklären, wo es hakt" meiner Meinung nach Hilfe an der falschen Stelle, weil es dann ja definitiv nicht der Unterrichtsstoff ist, wo es hakt.
Zumal ich es niemals gewährleisten könnte, selbst als Hausfrau, bei 3 Kindern.
Ich bleibe bei der Meinung, dass das Lernen Sache meiner Kinder ist und wenn sie es allein nicht schaffen, sind sie scheinbar überfordert und man muss die Konsequenzen ziehen, aber ein Durchschleifen nur um der Sache willen, würde ich nicht in Erwägung ziehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Stimmt!

Antwort von Hase67 am 18.02.2015, 11:21 Uhr

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei uns sehr gut funktioniert hat, so lange beide Kinder in Krabbelgruppe und Kindergarten waren - die Einrichtungen waren toll und liebevoll, die Kinder haben sich dort sehr wohl gefühlt.

Mit der Schule fing es an, schwieriger zu werden, weil die Hortbetreuung (v. a. bei meiner Tochter) suboptimal war und außerdem kein Ferienkonzept anbot - bei meinem Sohn war der Hort dann zwar katholisch, aber schon deutlich besser, und es gab wenigstens Überbrückungslösungen für solche Ferien, die blödsinnigerweise am Mittwoch um 11.15 begannen (ist hier jede Sommerferien so) - sie wurden dann noch den Rest des Mittwochs, Donnerstag und Freitag betreut.

Als meine Tochter aufs Gym kam, gab es zwar eine Nachmittagsbetreuung, aber die war lausig - darauf hat sie freiwillig verzichtet, weil es dort sogar zu laut und chaotisch zuging, um Hausaufgaben zu machen, geschweige denn, es hätte irgendwelche "Angebote" gegeben - viele der AGs konnten wegen Sanierungsmaßnahmen nicht stattfinden, weil es schlicht keine Räume gab. Meine Tochter ist GsD früh ein sehr selbständiges, gut organisiertes Kind gewesen, so dass ich sie schon ab der 6. Klasse nachmittags allein lassen konnte. Optimal ist aber natürlich anders.

Mein Sohn, der deutlich weniger gut strukturiert und selbständig ist, ist jetzt auch in der 5. auf dem gleichen Gymnasium, und inzwischen gibt es ein Ganztagskonzept. Mich befremdet aber immer, dass die Schule es trotz allem für sich ablehnt, eine Hausaufgabenbetreuungsverantwortung zu übernehmen - stattdessen wird erwartet, dass die Kinder sich entweder komplett selbst organisieren oder die Eltern das zu Hause kompensieren.

Ich finde, was in den deutschen Kinderbetreuungseinrichtungen (ob Kiga, Schule oder Hort) am meisten fehlt, ist echte Diensleistungsbereitschaft - das ist irgendwie verpönt, weil sowohl Erzieher als auch Hortbetreuer als auch Lehrer extrem in ihrem eigenen Saft schmoren und grundsätzlich das Gefühl haben, ganztagsbetreute Kinder seien "arm dran" und die Eltern sollten doch bitte schön gefälligst moralisch zerknirscht sein, dass sie ihr Kind den ganzen Tag über von anderen Leuten betreuen lassen. Deshalb werden wir Eltern in D gleich noch vom Kindergarten- und Schulpersonal "miterzogen", indem man von uns verlangt, mangelhafte Unterichtskonzepte oder Vertretungsplanung sowie schlecht durchdachte Nachmittagsbetreuungskonzepte in der wenigen Freizeit, die wir mit unseren Kindern hätten, zu kompensieren.

Da müsste sich m. E. dringend etwas ändern - oder eben alternativ an der bereits erwähnten Präsenzkultur und in der Arbeitswelt erwarteten grenzenlosen Verfügbarkeit.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also hier...

Antwort von Daffy am 18.02.2015, 12:34 Uhr

Keine Ahnung, wie Du auf das arme überforderte Kind unter dem Mühlstein elterlicher Erwartungen kommst. Die Hilfe, die die Kinder nach Bedarf kriegen, verkürzt die Zeit, die sie zum Lernen brauchen und verhindert gerade den Stress vor der nächsten Prüfung. In der Schule läuft es wie auf der Reise nach Jerusalem - jedes Jahr zwei weniger. Und nach dem, was ich mitbekomme, ist das weder nötig (die Kinder hatten alle den Zweier-Schnitt im Grundschulabi) noch tut es den Kindern gut oder sie ´wachsen` daran.

Wo ist der Unterschied, ob der Lehrer, wie oben gewünscht, nochmal erklärt oder Eltern/Freund/Nachhilfelehrer? Es ist nun mal nicht jeder gleich gut organisiert (wobei nichts dagegen spricht, darauf hinzuwirken), aber das ist als Prognoseinstrument genauso bedeutsam wie die Frage, wann das Kind laufen konnte oder keine Windel mehr brauchte. Es ist bloß eine Keule, die man verunsicherten Eltern um die Ohren hauen kann.
Wie komme ich dazu, es von der Qualität der Schule oder einzelner Lehrer abhängig zu machen, was mein Kind lernt? Es ist nett, dass man mit gutem Gewissen einen Großteil der Bildung auslagern kann, aber verantwortlich sind immer noch die Eltern.
Letzten Endes geht es um Prioritäten, bei uns ist das gute, theoretisch fundierte Wissensvermittlung. Bei anderen ist es die praktische Ausbildung und vielleicht noch das Engagement in der Freiwiiligen Feuerwehr. Aber die Akademikerquote interessiert mich kein Stück.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Baby und Job
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.