Baby und Job

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Geschrieben von KleineMaus12 am 05.04.2016, 14:22 Uhr

Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Hallo,

ich habe keine konkrete Frage, aber das Bedürfnis, mich mal auszujammern (gibt es das Wort überhaupt? ) ... kleine Warnung vorab: es wird lang.

im Augenblick zweifele ich doch sehr an unserem Familien-Arbeits-Kinderbetreuungs-Modell:
mein Mann Vollzeit, ich TZ (4 Tage a 6 h mit 1 h 40 hin-und-zurück Fahrtstrecke; interessanter, gut bezahlter Job im internationalen Konzern; homeoffice leider keine Option); 2 Kinder (2 und 4), Ganztagskrippen- bzw. Kitaplatz; Kinder gehen von 8-16 Uhr hin; Mann oder ich wechseln uns ab mit Hinbringen/Abholen. Freitags habe ich frei, Kinder auch (es sei denn ich muss ein Kind oder beide parken wegen Arzt-Terminen Kind(er) oder ich).

Freitags merke ich immer, wie der Stress abfällt, wenn ich mal keine Termine habe und nicht los muss.

Viele Gedanken fliegen mir durcheinander durch den Kopf:
wir wohnen sehr ländlich: da bin ich eine der wenigen, die soooo viele Stunden (24) an einem sooooo weit entfernten Ort wohnt und ihre Kinder soooo lange fremdbetreut lässt. Ja, ich kann sagen "Was interssiert mich das Geschwätz der anderen" ... aber Zweifel sind in mir:
- es sind schon lange Tage für die beiden
- dass unsere Kinder (und langsam beginnt das bei der Großen) auch mal nachmittags mit ihren Freundinnen sich treffen möchte (wenn auch noch nicht oft); wir würden ihr gerne Tanzen ermöglichen; das ist aber montags 16 Uhr und ich will sie nicht direkt von dem Kita-Ganztag in die Tanzstunde weiter kutschieren.
- unsere Kleine ist nachts seit einigen Monaten extrem nähebedürftig und unruhig ... wir haben hier Schlafmangel in Tüten (siehe posting im "Schlafen"-Forum); ich bin dauermüde und trage mich mit dem Gedanken an eine Kur.
- wir haben unsere Kinder meist nur während unserer Arbeitszeiten fremdbetreut und wechseln uns da auch gut ab ... aber so ein bißchen Luft für kurze Auszeiten wäre schon gut/wichtig; wollen sie aber nicht auch noch freitags in die Kita geben
- ich frage mich auch, wie es laufen soll, wenn unsere Große in 2,5 Jahren (ja, ist noch ein wenig hin) in die Schule geht. Dann soll sie nicht bis 16 Uhr in die Betreuung; ich finde, Kita (auf Spiel orieniert) ist noch etwas anderes als Schule (leistungsorientiert; anstrengender). Mein Mann wäre bereit, die Stunden zu reduzieren (noch unklar, ob der Arbeitgeber mitspiel), um dann ab frühen Nachmittag für die Kinder da zu sein; würde aber bedeuten, dass ich mit meinem Stunden hochgehe (dürfte seitens AG kein Problem sein; weil wir eine internationale Firma sind, würde das sogar noch besser sein, damit ich auch die Calls mit z.B. den Amis machen kann); aber für mich bedeutet dass dann wahrscheinlich, dass ich die Kinder zwar morgens in Kita/Schule bringe, aber erst dann frühestens zum Abendessen zurück bin. Das macht mich traurig, wenn ich dann so gar nicht die Möglichkeit mehr hätte, sie auch mal unter der Woche zum Tanzen/Kindergeburtstag/Co. zu bringen und den Alltag unter der Woche mit Ihnen zu erleben.

Jobwechsel:
eine vergleichbare Position oder auch darunter ist hier auf dem Lande fast utopisch (eher kleine, mittelständische Firmen, die ihre Personalabteilung eher als Abrechnungsabteilung und vielleicht noch ein bißchen Personaleinstellung verstehen).
Zudem habe ich einen unbefristeten, interessanten Job, den ich nur ungern aufgeben möchte.

Ich weiß, einige Entscheidungen muss ich jetzt noch gar nicht treffen, aber zur Zeit habe ich doch ein nicht so gutes Bauchgefühl, weil ich auch sehe, wie sehr unser Alltag doch durchgetaktet ist und wie viel (Haushalt, persönliche Zeit / Zeit mit meinem Mann) auf der Strecke bleibt.

Im Augenblick erfassen wir gerade seit einigen Monaten unsere tatsächlichen Ausgaben, um besser sagen zu können, wie viel Gehalt tatsächlich reinkommen muss. Dann haben wir schon mal die hard facts, bevor wir die Gefühlsargumente hinzukommen.

Sodele, jetzt höre ich aber mal auf mit dem Jammern und würde mich sehr freuen, wenn ihr mir Eure Gedanken zu meinem Gedankenchaos und den Zweifeln schreiben könntet.

Danke im voraus.

Liebe Grüße
KleineMaus

 
21 Antworten:

ich würde aufstocken= mehr arbeiten und...

Antwort von desireekk am 05.04.2016, 15:34 Uhr

Hallo,

ich würde aufstocken= mehr arbeiten und...

... mir ein Aupair zulegen!
So wie Du Eure Situation schilderst wäre das für mich DIE Lösung.

Ein Aupair bringt die Kinder DA hin wo Du es sagst, auch zum Tanzen.
Es kocht und kauft ein, bügelt auch noch ein bißchen, nimmt einige Hausarbeit ab.
Gibt auch mal die nötige Auszeit für einen Abend als Paar.
Das ist ideal, zumindest war es das für mich viele Jahre lang.

Ja, es ist "jemand" mit im Haus, aber das hat mich nicht gestört, zumal die Mädels oft gerne in der Freizeit ihr eigenes Leben leben wollen.

Kosten sind mit allem (Taschengeld, Sprachkurs, Essen, Strom, etc.) um die 450 EUR. Das solltest Du bei VZ locker wieder drin haben?

Davon ab: ich verstehe Dich gut... und frage andersrum: wo arbeitet Dein Mann? Wie weit ist er von Zuhause weg?
Home-Office für ihn machbar ab und an?
Und wenn ER auf 6 Std. geht und DU eben VZ arbeitest?

Gruß

D

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Kleine Fee am 05.04.2016, 15:50 Uhr

Erst einmal finde ich nicht, dass Du jammerst. Du machst Dir vielmehr Gedanken, wie Du und Dein Mann den Spagat zwischen Beruf und Familie für alle Beteiligten optimal hinbekommen könnt. Da geht es Dir so wie den meisten von uns, denn die Rahmenbedingungen sind nicht wünsch-Dir-was und so muss man sich mit den Gegebenheiten arrangieren.

Grundsätzlich klingt das bei Euch alles nicht so schlecht. Ich finde gut, dass Dein Mann und Du Euch reinteilt und er ganz selbstverständlich bereit ist, Teilzeit zu arbeiten. Ich verstehe aber auch, dass Dich die Aussicht traurig macht, länger zu arbeiten und weniger Zeit mit Deinen Kindern zu haben.

Erst einmal zur jetzigen Situation:
Ich denke, dass Deine Niedergeschlagenheit, die ich zwischen Deinen Zeilen lese, zu einem großen Teil auf den fehlenden Schlaf zurückzuführen ist. Das kenne ich noch. Ich fühlte mich so unausgeschlafen nur als halber Mensch und mein Gedankenkarussell kam nie zur Ruhe. Mit stabilen Schlafzeiten des Kindes sah die Welt schon ganz anders aus und viele Probleme, die ich gesehen hatte, verschwanden von selbst. Vielleicht versucht Ihr erst einmal die Schlafsituation zu stabilisieren oder Euch so abzuwechseln, dass jeder jede zweite Nacht durchschlafen kann.
Nach meiner Erfahrung wird vieles schnell besser, wenn die Kinder größer werden.
Mir hat es viel geholfen, mich mit anderen Eltern aus der Kita abzustimmen nach dem Motto: Du nimmst mein Kind mit zur Tanzstunde, dafür hole ich beide ab oder heute geht mein Kind nach der Kita mit zu Euch spielen und nächste Woche (wenn Du einen Arzttermin hast) machen wir es umgekehrt. Das hat nach einer Weile immer super geklappt. Man muss nach meiner Erfahrung meist erst ein bisschen in Vorleistung gehen, um den anderen Eltern zu zeigen, dass man verlässlich und engagiert ist und die Kinder das auch gern so machen und dann sind die anderen Eltern begeistert auf meinen Vorschlag eingestiegen. Bei einem plötzlichen Klinikaufenthalt war ich froh, auf dieses Netzwerk zurückgreifen zu können und das Kind die anderen Familien schon so selbstverständlich kannte.
Ich persönlich finde eine Betreuung von 8-16 Uhr im normalen Rahmen. Ich kann verstehen, wenn Dir Deine (ländliche) Umgebung das anders vermittelt. Hier solltest Du Dir ein dickeres Fell zulegen, schließlich bezahlen Dir die anderen Leute nicht Deine Rechnungen.
Es ist richtig, dass die Zeit zu zweit nicht zu kurz kommen darf. Wir planen sehr bewusst Ausflüge zu zweit, wenn das Kind bei den Großeltern ist oder unter der Woche am Abend, wenn ein Babysitter aufpasst. Kurze Auszeiten, die uns viel geben.
Vom Haushalt haben wir uns durch eine Haushaltshilfe entlastet. So ist mehr Zeit füreinander und das Kind da.

Zur zukünftigen Situation (Schule)
Wäre ein Umzug denkbar, um Deine Fahrzeiten zu verringern? Warum ist home-office keine Option? Gerade aus Internat. Konzernen kenne ich das als selbstverständliche Option. Ein Bekannter macht seine Konferenzschaltungen nach Amerika immer vom heimischen Sofa aus. Wenn es home-office bei Euch noch nicht gibt, kannst Du Dich vielleicht mit anderen Eltern im Kollegenkreis zusammentun und das Gespräch mit den Chefs dazu suchen.

Am Ende muss jede Familie für sich und seine Bedürfnisse das Optimum finden, was auch ständig wieder anzupassen ist. Ich sehe Dich gerade in der Findungsphase.

Viel Glück

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Astrid18 am 05.04.2016, 16:24 Uhr

Ich würde erst einmal die Kinder auch am Freitag in die Kita bringen, denn wenn sie von Mo-Do dort gerne sind, wird es ihnen auch am Freitag gefallen. Dann würde ich Dir auch zu einem Babysitter oder Aupair raten. Meine Kinder werden dreimal die Woche vom Babysitter von Hort und Kiga abgeholt und bis 19 Uhr betreut. Für mich bedeutet das entspanntes Arbeiten, ich bin mal um 18:30 Uhr, aber auch mal erst um 19 Uhr zuhause, manchmal kaufe ich auf dem Heimweg noch schnell ein. Ich muss an den Tagen nicht pünktlich den Stift fallen lassen, sondern kann auch mal eine Email noch zu Ende schreiben.

Was die Schule betrifft: Ein Hort mit guter Hausaufgabenbetreuung ist Gold wert. Es erspart Dir viele Konflikte!!! Bei uns im Hort dürfen die Kinder übrigens nicht vor 16 Uhr abgeholt werden.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Oktaevlein am 05.04.2016, 18:42 Uhr

Hallo,

spontan lese ich folgende Kernaussagen aus deinem Beitrag heraus:

"erst dann frühestens zum Abendessen zurück bin. Das macht mich traurig, wenn ich dann so gar nicht die Möglichkeit mehr hätte, sie auch mal unter der Woche zum Tanzen/Kindergeburtstag/Co. zu bringen und den Alltag unter der Woche mit Ihnen zu erleben."

- Du möchtest also durchaus mehr Zeit mit deiner Familie verbringen. Ein Aupair sehe ich da nicht als DIE Lösung.

"Job, den ich nur ungern aufgeben möchte." - Das kann ich gut verstehen, vor allem wenn es wenig Alternativen gibt.

"um besser sagen zu können, wie viel Gehalt tatsächlich reinkommen muss." - Das ist eine gute Idee. Vielleicht kommt dabei heraus, dass ihr auch mit weniger Geld gut klarkommt.

Zusammenfassend wäre es vielleicht eine Option, dass du deine Stunden reduzierst, um deine Kinder früher aus der Kita abholen zu können. Im Gegenzug würde ich sie aber Freitags schon hinbringen, allerdings dann auf jeden Fall nur halbtags bis zum Mittagessen. So hätten die beiden ihren gewohnten Alltag mit ihren Freundinnen (das wird ja mit zunehmendem Alter immer wichtiger) und du hättest am Freitag Vormittag ein wenig Zeit für dich/Haushalt etc....

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Nicol am 05.04.2016, 18:52 Uhr

Ich kann Dich verstehen, denn ich hab das alles durch, aber ich kann Dir nichts raten.

Mein Großer kam gegen Ende des Studiums und war bei Schließzeit 17 Uhr in der Kita sehr, sehr oft das letzte Kind. Rückblickend habe ich wohl mehr darunter gelitten als ehr. Mein Job war mir immer wichtig und jetzt nach 16 Jahren rückblickend war es die richtige Entscheidung. Sicherlich ich kann nicht mitreden bei Frühenglisch, Musikalischer Früherziehung und mehrmaligen Fußballtraining die Woche. Das waren Unternehmungen die andere Kinder hatten, meine Kinder nie. Seit der Schulzeit spielt mein Sohn Klavier (17 Uhr) und geht einmal die Woche (nicht Wettkampforientiert ) zum Schwimmen Samstags zwischen 10-12 Uhr. Er wird nie ein Olympiasieger oder ein Starpianist. Meiner Meinung nach leidet er nicht darunter.

Der Kleine kennt seinen Mutter auch nur vollzeitarbeitend. Auch ehr hat diese vielen wunderbaren Kleinkindangebote (Außer Turnen war auch um 17 Uhr, als er 5 Jahre war) nicht kennengelernt. Das Kind ist anders und hat mir schon öfter mal vorgeworfen, warum ich Ihn so spät abholen. Ich kenne von Ihm auch das nachts unruhig sein, was dazu führte, dass er regelmäßig im Elternbett landete. Ich vermute, ihm fehlte tagsüber etwas. Nun mit 10 Jahren ist er ein aufgewecktes, fröhliches Kind.

Zusammenfassend denke ich , dass es den wenigsten Kindern schadet, wenn ihre Mütter berufstätig (auch Vollzeit) sind. Ich kenne nur sehr viele Mütter, die es nicht ertragen können, so viele Stunden ohne ihre Kinder zu sein. Wenn dem so ist, musst Du halt deine Arbeitszeit reduzieren oder dir einen anderen Job suchen. Manchen ist es auch zu viel Arzttermine ect. neben der Vollzeitarbeit noch darum zu organisieren. Was deine Belastungsgrenze ist, kannst nur Du sagen. Ich kann nur sagen, dass es sich lohnt (wieder rückblickend) in seinen Job zu investieren. Ich bin mit meiner Position mehr als zufrieden und möchte mit keiner der Mütter tauschen, die für die Familie zurückgesteckt habe (so löblich ich das auch finde)

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Sabri am 05.04.2016, 19:58 Uhr

Hallo,
meine Kinder sind schon etwas älter (14 und 9) und rückblickend (ich habe, bis der Kleine 6 war etwa 30 Stunden gearbeitet, danach Vollzeit) bereue ich die Berufstätigkeit nicht.
Es wird mit jedem Jahr, dass die Kinder älter werden einfacher.
Die Kinder haben ganz sicher nicht darunter gelitten, im Gegenteil sie haben profitiert.
Für die Kinder wäre es jetzt sogar blöd, wenn ich meine Arbeitszeit wieder reduziere, dann werde ich zu "gluckig" und mische mich zu viel ein. Sie mögen es überhaupt nicht, wenn ich vor ihnen zu Hause bin.
Sie sind beide sehr selbständig, völlig pflegeleicht, gut in der Schule, einfach unkompliziert, so dass ich schon denke, ich hätte doch besser vier Kinder bekommen sollen.
Ich würde das schlecht schlafende Kind mit ins Bett nehmen. Ich würde meine Arbeitszeit erst aufstocken, wenn dafür Luft ist. Ich würde die Kinder auch freitags in die Betreuung geben und den Tag effektiv nutzen (ggf. auch zum Schlafen), ich würde auf das Gerede nicht hören, ich würde überlegen, welche Aufgaben man gegen Bezahlung auslagern kann, ich würde mir kein schlechtes Gewissen machen lassen wegen Kindertanz und Co, das wird überbewertet und das können die Kinder immer noch machen, wenn sie selber zu diesen Terminen fahren können.
Gruß, Sabri

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Oktaevlein am 05.04.2016, 21:01 Uhr

"Das macht mich traurig, wenn ich dann so gar nicht die Möglichkeit mehr hätte, sie auch mal unter der Woche zum Tanzen/Kindergeburtstag/Co. zu bringen und den Alltag unter der Woche mit Ihnen zu erleben"

Ich zitiere hier noch mal die AP, weil ich denke, dass es nicht für alle Eltern/Mütter die richtige Lösung ist, alles auszulagern und viele Aufgaben abzugeben, die man eigentlich gerne selber übernehmen würde.

Selber habe ich für ein knappes Jahr wieder Vollzeit gearbeitet, als meine Tochter 12 Monate alt war und leider muss ich sagen: Ja, ich habe was verpasst in der Zeit. Meine Tochter hat mit ihrer Kinderfrau Dinge unternommen, die ich rückblickend gerne selbst mit ihr unternommen hätte.

Meiner Tochter hat es sicherlich nicht geschadet, aber ich selbst war unglücklich in der Zeit. Teilzeit hätte ich übrigens gerne gemacht, war/ist aber nicht möglich.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von ms.tweety am 05.04.2016, 22:21 Uhr

Mein Mann arbeitet mehr als Vollzeit und ich 28 Std. (2x in der Woche von 09h bis 18h, dafür freitags frei).

Die Eingewöhnung haben wir mit 12mon. begonnen, sodass ich arbeiten gehen konnte als sie 15mon. alt war! Das Gerede kannst du dir wohl vorstellen, vor allem in meiner Umgebung wo ALLE die Karenz von fast 3j. in Anspruch nehmen, aber es war die richtige Entscheidung für mich! Ohne Arbeit fehlt mir einfach etwas, ich bin ausgeglichener und produktiver (auch im Haushalt und in der Freizeitbetreuung meines Kindes) als in der Karenz, wo ein Tag dem anderen glich (mal abgesehen von der Entwicklung des Kindes).

2-3x im Monat geht meine Kleine auch freitags in den Kindergarten, allerdings bis zu Mittag, damit ich Termine wahrnehmen kann, durch Einkaufsmeilen schlendern kann, meinen Kaffee am Morgen ohne Stress/Geschrei/Gebrüll/Neins trinken kann - das ich einfach für fast 5 Std. von der ganzen Woche runterkommen, ganz allein ohne Mann & Kind! So sehr ich sie auch liebe, aber ich bin auch nur ein Mensch und brauche meine Freizeit!

Ach ja und was die Aktivitäten betrifft: Genau das gleiche habe ich mir letztens bei meiner 2j. auch gedacht. Daraufhin waren wir 2x beim Kinderturnen schnuppern und haben uns dann für ein Semester angemeldet und was ist jetzt !? Die dritte Woche ist um in der wir es jetzt nicht besucht haben und es fehlt uns an nichts! War wohl eher sowas wie ein Mitläufereffekt und völlig überbewertet!

Ich an deiner Stelle würde meine Stunden nicht aufstocken, wenn möglich sogar 3-4 Std reduzieren und freitags die Kinder bis Mittag in den Kindergarten schicken, nicht jeden Freitag aber alle zwei Wochen!

Und das Gefühl nicht genug für deine Kinder dazu sein wirst du immer haben egal wieviele Std du arbeitest, auch wenns nur geringfügig ist

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Oktaevlein am 05.04.2016, 22:34 Uhr

"Und das Gefühl nicht genug für deine Kinder dazu sein wirst du immer haben egal wieviele Std du arbeitest, auch wenns nur geringfügig ist"

Naja, das kann ich so jetzt aber nicht bestätigen. Ich arbeite z. B. im Moment "nur" stundenweise und auf freiberuflicher Basis, kann also Aufträge annehmen oder auch ablehnen.

Ich habe genug Zeit für mein Kind und ich genieße es. Bei ein paar Stunden mehr hätte ich immer noch genug Zeit. Mit meiner früheren Vollzeitarbeit ist das nicht zu vergleichen.

Und komischerweise genieße ich es auch, mit meiner Tochter zum Kinderturnen und zu anderen Aktivitäten zu gehen, oder auf den Spielplatz.

Aber auf "Gerede" in der Umgebung darf man tatsächlich nichts geben, denn man kann es nur verkehrt machen. Entweder ist man Rabenmutter oder Glucke in den Augen der anderen. Ich finde es - wie du auch - wichtig, dass man sich als Mutter mit der Situation selbst wohlfühlt. Dazu sollte man auf sich selber hören und nicht auf das was "andere" sagen.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Nachtwölfin am 06.04.2016, 7:18 Uhr

Hallo. Eine Idee, wenn dein Mann auch Stunden reduziert:
Deine Stunden bleiben von der Anzahl wie jetzt, aber du arbeitest Montag und Dienstag ganztags, Mittwoch bis Mittag, hast Donnerstsg UND Freitag Frei.
Dein Mann arbeitet Mittwoch bis Freitag ganztags und ggf Mo u. Di halb.
Wer früher heimkommt, holt die Kinder, die täglich in die KiTa gehen. Später mit Hort genauso. So hast du zwischendrin frei zum erholen und Haushalt machen und fast jeden Tag gibt es die Möglichkeit, die Kinder auch mal früher zu holen, zumindest Mi, Do und Fr, je nachdem wie lange dein Mann dann Mo u. Di arbeitet und wie lang sein Arbeitsweg ist.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von LanaMama am 06.04.2016, 8:12 Uhr

Hallo,

Das ist sehr verständlich und kein Jammern! Jeder hier wird aber irgendwie aus seiner eigenen Situation heraus argumentieren und auch etwas anderes herauslesen. Ich lese heraus, dass Du gerne mehr Zeit mit den Kindern hättest, aber auch das Gefühl hast, bei der Arbeit etwas zu verpassen.

Ich würde folgendes vorschlagen:
Du arbeitest statt 4 Tagen à 6 Stunden, 3 Tage à 8 Stunden. Dann hast Du schon mal Fahrzeit gespart uns kannst die Calls auch mitmachen. Dann hättest Du zwei Tage zuhause. Dann kannst Du die Kinder früher abholen oder mal Zeit alleine haben. Vielleicht findet sich ja jemand, der Deine Kinder abholt und den Rest der Zeit zuhause betreut, bist Du da bist. Vielleicht ja auch hin und wieder der Papa.

8 Stunden Kita finde ich persönlich zu lang und würde dann ansonsten halt weniger arbeiten und lieber finanziell verzichten. Aber da gehen die Meinungen und Möglichkeiten ja außeinander.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Nadinnsche am 06.04.2016, 10:57 Uhr

Ok, meine Gedanken.

Ich arbeite 30 Stunden und finde es perfekt. Habe nicht das Gefühl, mich teilen zu müssen oder zu wenig Zeit für mein Kind zu haben, ok. ich habe nur 1. Evtl. würde ich versuchen, zeitversetzter zu arbeiten.

Ist ganz individuell, aber ich hole auch am liebsten selbst ab, dafür habe ich putzen ausgelagert. Ich würde bestimmt keine Stunden kürzen, um dann Zeit für den Haushalt zu haben, vorausgesetzt man verdient min. soviel wie die Putzhilfe.

Zurück zum Zeit versetzen. Unser Kind geht "nur" 6 Stunden in die Kita, aber wir arbeiten gleich viel wie ihr, dafür geht das Kind 5 Mal die Woche, warum auch nicht.

Wie schon mehrmals vorgeschlagen würde ich sie freitags bis mittags bringen und die Zeit für mich nutzen.

Ich arbeite 2 Mal lang (8 1/2 Stunden) + 1 Stunde Fahrtzeit und 3 Mal kurz. An den langen Tagen holt mein Freund den Kleinen ab. An meinen langen Tagen habe ich mein Kind immer noch 3 Stunden + 1 Stunde morgens um mich. An den anderen Tagen habe ich genug Zeit was zu unternehmen.

Bei uns ist Standard 8 Stunden Kita. 3/4 der Kinder gehen 8 Stunden, meiner dann mit 3 1/2, dann sind sie Pflicht. Die Kinder wirken auf mich sehr normal ;)...

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ohne jetzt alle Antworten gelesen zu haben..

Antwort von u_hoernchen am 06.04.2016, 11:52 Uhr

würde ich die Kinder freitags (an DEINEM freien Tag) immer bis ca. mittags in die Kita geben, dann hast Du garantiert mal etwas Zeit für DICH ganz alleine. Und dennoch ist der Tag dann nicht wie alle anderen.

Wegen Nachmittags-Aktivitäten: gibt es andere Mütter in der Kita, deren Kinder da hingehen? dann vereinbaren, dass sie Dein Kind mitnehmen.

Und wegen Schule: mach Dir mal nicht zu viele Sorgen, wenn es eine normale Betreuung ist, dann ist die nachmittags auch spielorientiert und nicht leistungsorientiert.

Ulrike

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von KleineMaus12 am 06.04.2016, 13:00 Uhr

Wow, danke schon für Eure Antworten!
Melde mich später, wenn ich mehr Luft habe.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Oktaevlein am 06.04.2016, 13:37 Uhr

nur rein interesshalber: in welchem Land wohnst du? Ich meine wegen 8 Stunden Kita-Pflicht ab 3 1/2. Habe ich noch nicht gehört bis jetzt.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von luvi am 06.04.2016, 19:01 Uhr

Hallo,
ich möchte nur kurz auf die Schule eingehen. Dauert zwar noch, aber du machst dir jetzt schon Gedanken darüber.

Ich finde, du solltest eine Betreuung bis 16 Uhr in der Schule nicht ausschließen.
Mein Sohn ist in der 4. Klasse. Seit Schulbeginn geht er in die gebundene Ganztagsklasse. Bis 15 Uhr ist Unterricht, bis 16 Uhr werden die Kinder betreut. Hausaufgaben gibts keine mehr.
Anfangs wollten wir ihn um 15 Uhr abholen, er wollte lieber bis zum Schluss bleiben, damit er noch mit seinen Freunden spielen könnte.

So könntest ihr beide auch arbeiten wie bisher.

LG luvi

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Nadinnsche am 06.04.2016, 22:07 Uhr

Spanien. Mit ca. 3 fängt die Vorschule an, d.h. die Kinder haben feste Zeiten, Die Kernzeit ist 9-16:30 Uhr oder 17 Uhr, je nach Schule. Man kann die Kinder mittags zum Mittagessen abholen, muss sie aber wieder hinbringen. Das machen aber die wenigsten, also zum Mittag essen abholen. Das war mir aber zu kompliziert zu schreiben ;). Man kann definitiv die Kinder nicht um 15 Uhr oder nach 6 Stunden abholen. Viele werden vorher gebracht oder bleiben länger. Es sind also oft + 8 Stunden.

Bei uns in der Kita zahlt man fúr 9-17 Uhr. Holt man früher ab, zahlt man nicht weniger. Wir holen trotzdem eher ab. Die meisten tun es halt nicht.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von Oktaevlein am 07.04.2016, 10:04 Uhr

Ok., danke für die Info. Das wusste ich noch nicht.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von kirshinka am 07.04.2016, 14:49 Uhr

Ich würde nicht weiter reduzieren und auch sonst nix.

Wir hatten schon seit kitatagen mit den Eltern von Freunden unserer Tochter de Vereinbarung dass die die Kids einfach zu Spielzeiten mit nach Hause nehmen - direkt aus Kita oder Hort und auch gerne früher - klappt problemlos und braucht die Eltern überhaupt nicht - die stören beim spielen auch eher. Das ging so seit sie 3,5 waren.
Bezüglich Kindertanzen Sport und sonstiges ist es so, dass das ohnehin nur wenn sie klein sind mit Eltern ist - später ist man da nur Taxi - und als solches verpasst man überhaupt nix wenn man nicht Taxi ist.
Außerdem kannst du ja einen Tag die Woche früher vereinbaren und dann das machen - mehr als eine solche Aktivität pro Woche ist eh zuviel.

Schule ist in der 1. Klasse nicht anstrengend - später vielleicht schon (kann ich noch nicht sagen - Kind kam Grade in die 2. Klasse), aber auch hier könnt ihr (du und dein Mann) euch ja mt dem früher abholen abwechseln.

Wir arbeiten beide vollzeit - aber haben keinen oder nur einen sehr kurzen arbeitsweg.
An zwei Tagen holt mein Mann ab, an zwei Tagen ich. An den Tagen fange ich schon früh im Büro an.
Klappt nicht immer, aber oft - und dann gibt's ja noch das soziale Netzwerk (playdates).

Aber zeit für mich fehlt mich auch. Gewaltig. Aber das wird sich auch wieder ändern.

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Re: Jammer-Posting: alles ganz schön viel ... (Achtung: lang)

Antwort von manira am 07.04.2016, 22:37 Uhr

Hallo,
Die Situation mit dem Gerede kenne ich (wohne auch eher ländlich). Nix darauf geben, gaaaanz wichtig, lasse dich nicht auf solche "Gespräche" ein und fang nicht an den anderen Muttis deine Beweggründe zu erklären. Bringt nix. Mit der Zeit hören sie auf.

Bevor du reduzierst, kannst du noch versuchen:
Arbeitszeiten in 2 lange und 2 kurze Tage umstellen.
1) Au-pair bei dem jetzigen Arbeitsumfang (Au-pair holt Kinder ab und betreut sie an deinen langen Tagen bis dein Mann oder du da sind. Dafür hast du 2 Nachmittage früher Feierabend mit den Kindern. An diesen Tagen kann das Aupair dich im Haushalt unterstützen. Freitags Kiga ja oder nein kannst ja noch individuell entscheiden).
ODER
2) Kinderfrau für 1 oder 2 Tage für die Randzeiten nach Kiga. Putzhilfe.

Au-pair-Mädchen hatten wir 4 Jahre gehabt, als die Kinder im Krippe/Kiga Alter waren. Kinder wurden um 12 abgeholt. Mein Mann oder ich um 18 Uhr zu Hause. 2 Au-pair Nachmittage für die Kinder. War total entspannt, ich hatte 24 Stunden (Fahrzeit 1 Std einfach auf sehr stauanfälliger Autobahn).
Seit 2 Jahren kein Aupair mehr, Kinder sind nun in Grundschule + Hort bis 16 Uhr. Im Herbst und Winter hatten wir ein Kindermädchen für 1 Nachmittag ab 16:30 bis 18:30. Sie laufen sonst alleine vom Hort nach Hause und zu den Hobbies hier im Dorf.

Unsere Berufstätigkeit (mein Mann VZ, ich seit 2 Jahren 30 Std) hat den Kindern keinesfalls geschadet. Sie sind beide sehr selbständige, verantwortungsvolle, fröhliche und ausgeglichene Kinder. Dazu auch noch sehr gute Schülerinnen (ihr eigenes Verdienst - von Anfang an habe ich den Kindern die Verantwortung für die Schule übertragen).
Schule: mach dir nicht so viele Gedanken jetzt schon darum. Trau den Kindern zu, dass sie die Schule gut meistern werden. Bleib wachsam falls du unterstützend eingreifen kannst, was nicht heißt, jeden Nachmittag mit ihnen Hausaufgaben zu machen. Die Leseübungen am Anfang sind schnell gemacht (ein paar Minuten, mehr ist es nicht), Kopfrechnen geht nebenbei. Später kannst du den Kindern bei Bedarf "Lerntechniken" vermitteln oder was so notwendig wäre, das wirst du merken. Dafür musst du wirklich nicht deine Arbeit dauerhaft reduzieren.

Ihr schafft das, dein Mann und du.

Alles Gute wünsche ich dir!

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Re: ich würde aufstocken= mehr arbeiten und...

Antwort von lilule am 08.04.2016, 18:46 Uhr

450 Euro sind aber eine Milchmaedchenrechnung- ausser das Au Pair bekommt nichts zu essen, Heizung, Strom, Wasser und Aehnliches. Bei uns sind es eher 600-800. Zudem gibt es kaum Au Pairs mit echter Fahrerfahrung- einfach so irgendwohin bringen und abholen kann aber muss nicht funktionieren! (260 Taschengdeld + 52 Versicherung+ 50 Fahrkarte + 50 Vermittlungsgebuehr- da sind wir schon bei fast 450 ohne Nebenkosten)

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