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Geschrieben von Sandri_plus_1 am 04.02.2015, 15:19 Uhr

Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Ich (33 Jahre, studiert) hatte heute ein Vorstellungsgespräch.
Es lief grds. super. In einem Unternehmen was in den letzten Jahren stark expandiert ist (1200 Mitarbeiter weltweit), wird jemand gesucht der die Finanzabteilung mal genau unter die Lupe nimmt, umstrukturiert und zukunftsfähig macht. Der aber genauso die Ärmel hochkrempeln kann und an der Basis mitarbeitet. Erfahrungen bringe ich gerade auf dem Gebiet der Optimierung mit, so dass es gut passen würde. Ansonsten ohne Führungsverantwortung (hatte ich vor den Kindern zwar aber nun gut...)
Dafür Übernahme der Kitakosten seitens AG und Notfallbetreuung in den Kitaschließzeiten in den Räumlichkeiten des AG möglich. Daher super kinderfreundlich!

Mein Gehaltswunsch liegt absolut im Rahmen.

Nun wurde mir eröffnet, dass man bei dem Gehalt von einem AT-Vertrag redet, wo ja bekanntlich die Überstunden bis zu einer bestimmten Zahl abgegolten sind. Soweit so gut. Im gleichen Atmenzug jedoch wurde gesagt, dass die Stelle mit Vollzeit 40 Stunden bezahlt wird, aber es gerade im ersten Jahr wohl eher regelmäßig 45 Stunden pro Woche sein werden. Finde ich schon nicht mehr ganz so schön, da meine Kinder (2,5 und 1 Jahr) ja auch noch da sind. Aber grds. machbar, da der Papa nur 35 Stunden arbeitet.

Dann hat der Leiter RW da noch einen draufgesetzt in dem er sagte, dass er gerne am Anfang ein geringeres Gehalt zahlen würde und nach 6-12 Monaten kann man ja dann mehr zahlen. Er wisse ja schließlich im Vorfeld nicht ob ich die hohen Erwartungen auch erfülle....

Für mich ein absolutes NoGo wenn jemand versucht den Preis auf diese Art zu drücken. Auch die Personalerin war sichtlich geschockt von seiner Aussage. Und auch wenn das nur so daher gesagt war, ist es bestimmt nicht angenehm unter so einem Menschen zu arbeiten.

Außerdem hört sich das für mich so an als wenn er billig jemanden abspeisen will, der ihm den ganzen Laden saniert und dann wieder vor die Tür gesetzt wird. Oder sehe ich das falsch?

Nun, den Job werde ich sicherlich ablehnen. GsD habe ich noch mehrere Gespräche in der nächsten Zeit. Aber es ärgert mich trotzdem!!!

Habt ihr das schonmal erlebt? Ist es üblich in der Probezeit ein geringeres Gehalt zu vereinbaren? Wer ist denn bereit sich da unter Wert zu verkaufen?



 
8 Antworten:

Re: Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Antwort von Badefrosch am 04.02.2015, 15:41 Uhr

Ja, ich habe so einen Vertrag.

Du musst es nur im Vertrag schriftlich fixieren lassen.

Bei mir steht drin:
Vergütung während der Probezeit beträgt xxx.
Nach Beendigung der Probezeit wird mit Wirkung zum xx.xx.xxxx die Vergütung auf ... erhöht.

Überstunden:
4 Stunden pro Woche über der regelmäßigen Arbeitszeit werden nicht vergütet, alle weiteren, wenn diese vorher schriftlich genehmigt waren, schon.

Ich arbeite 35 Std., d.h. bis 39 Std. gibt es nix zusätzlich, darüber hinaus schon.

Genaugenommen kalkuliert man in seinen Gehaltswunsch immer ein paar Überstunden mit ein.

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Re: Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Antwort von Alexxandra am 04.02.2015, 17:36 Uhr

Hallo,
ja, habe ich schon öfter gehört.

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Re: Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Antwort von Ulli am 04.02.2015, 18:38 Uhr

Ja, kenne ich. Ich finde es normal in der Probezeit/Einarbeitungszeit etwas weniger zu bekommen. Bei meinem derzeitigen Job waren in der Probezeit ca 10 Prozent monatlich weniger. Ich kenne auch die Variante erst einmal 6 Monate befristet einzustellen, macht man gerne bei Frauen, damit sie nicht gleich schwanger werden und unkündbar sind.
Allerdings klingt dein Job eher wie eine Beraterfunktion, die nach der Umstrukturierung dann ja sowieso beendet wäre, oder?
Auch das mit den Überstunden finde ich normal, kenn sogar Unternehmen, die das bei Teilzeitverträgen versuchen.
Aber ich schließe mich dir an: Alles in allem klingt es einfach nicht nach einer guten Arbeitsatmosphäre und wenn du die Auswahl hast, würde ich es auch nicht machen.

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Re: Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Antwort von PiaMarie am 04.02.2015, 20:10 Uhr

Ja. Mein Mann hat derzeit auch so einen Vertrag.
Arbeitet auch 5h quasi kostenlos und nach der Probezeit gibt es mehr Gehalt.

Lg

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Re: Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Antwort von speedy am 04.02.2015, 20:59 Uhr

Hi,
das ist inzwischen durchaus üblich so. In den ersten Monaten ist ein neuer Arbeitnehmer idR auch noch nicht so effizient und braucht noch Einarbeitung. Gerade als Führungskraft ist man gehalten, dann eben diesen "Nachholbedarf" an Effizienz unentgeltlich zu leisten.
Das heißt aber nicht, dass man für einen Hungerlohn beginnt, sondern für ca. 5% weniger brutto als das Zielgehalt ist.

Oft ist es sogar ein gerne gesehenes Angebot des Bewerbers, wenn er nicht sofort mit seinen Gehaltsvorstellungen durchkommt: erst weniger und dann nach der Probezeit die eigentliche Gehaltsvorstellung.

Nur wegen so einer Ungeschicklichkeit eines Mitarbeiters würde ich mir ein interessantes Unternehmen nicht madig machen lassen :)

Gruß, Speedy

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Re: Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Antwort von Sandri_plus_1 am 04.02.2015, 21:07 Uhr

Nein, kein Beratervertrag, Festanstellung mit 6 monatiger Probezeit. Daher auch mein Verdacht, dass sie sich quasi einen internen Berater nehmen wollen, den sie aber nur wie einen Sachbearbeiter bezahlen wollen. Und wenn dann die Optimierung abgeschlossen ist, braucht es ja auch nur noch einen Sachbearbeiter mit entsprechendem Gehalt.

Kenne es nur, dass zB bei Tariflohn nach Probezeit mehr gezahlt wird. Das nennt sich dann Leistungszulage und ist so auch in Ordnung. Dafür werden im tariflichen Bereich Überstunden vergütet.

Dass Überstunden zum Teil abgegolten sind kenne ich auch, war bei mir bislang immer so. Das ist auch nicht das Problem. Eher die Kombination finde ich sehr unvorteilhaft. Keine Überstunden zahlen und dann auch noch das Gehalt drücken wollen. Kein Bonus, kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, nur 27 Urlaubstage. Eigentlich wollen die mal wieder den top ausgebildeten Kandidaten zum Preis eines Azubis ;-) Naja, wahrscheinlich jammer ich nur weil ich es auch anders kenne und sowieso immer mal wieder an Männer in Leitungsfunktionen gerate, die Frauen nicht ernstnehmen oder schlimmer noch ihre Konkurrenz fürchten ;-) ;-) ;-)

PS: Meine Gehaltsvorstellungen hatten die natürlich schon vor dem Vorstellungsgespräch vorliegen. Ging alles über Headhunter.

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Re: Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Antwort von Astrid18 am 05.02.2015, 4:27 Uhr

Haben sie denn schon konkrete Zahlen benannt? Lass Dir ein Angebot machen und versuche dann zu verhandeln. Vielleicht funktioniert es ja.

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Re: Habt ihr sowas schon mal erlebt?

Antwort von JoMa am 05.02.2015, 14:56 Uhr

Hi,
grundsätzlich habe ich das auch schon gehört und teilweise erlebt. Ab einem gewissen Gehalt sind unendlich viele Überstunden im Gehalt mit abgegolten, da gibt es Gerichtsurteile zu und dieses Gehalt liegt noch nciht einmal besonders hoch. Auch das während der Probezeit weniger bezahlt wird oder die Gehaltserhöhung bei einem Aufstieg erst nach einiger Zeit wirksam wird, kenne ich. Wenn das Grundgehalt immer noch stimmt, ist das ja auch OK und inhaltlich nachvollziehbar. Wichtig ist dann, dass das höhere Gehalt vertraglich fest verankert ist.

In Deiner Situation ist es natürlich wirklich unangenehm gelaufen und fühlt sich wegen der Salami-Taktik und anscheinend dem Tonfall nicht gut an. Würdest Du Tag täglich mit dem RW zusammenarbeiten? Wenn nicht, dann überlege halt, ob das reduzierte Gehalt am Anfang plus die wahrscheinlichen Überstunden für Dich so noch passen oder nicht.
Aber generell kenne ich wenige Menschen, die im AT Bereich arbeiten und keine oder nur sehr geregelt Überstunden machen, bei den meisten ergibt sich die Höhe durch die allgemeine Firmenphilosophie und das persönliche Selbstbewußtsein in Kombination mit den Karrierevorstellungen...

Viel Erfolg dabei, den für Dich passenden Arbeitgeber zu finden.

Liebe Grüße,
Sabine

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