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Geschrieben von KKM am 06.12.2016, 18:51 Uhr

An die, die in Behörden als Beamte arbeiten... Frage gD/hD

Hallo,

ich selbst arbeite im gehobenen Dienst in der Bundesfinanzverwwaltung und bin da sehr zufrieden.

Mein Kind 1 überlegt, sich nach dem Abi für den gehobenen Dienst bei allen möglichen Verwaltungen zu bewerben oder alternativ Jura zu studieren und dann Bewerbungen für den höheren Dienst abzugeben.

In meiner Verwaltung erscheinen mir die Aufgaben und Tätigkeitsbereiche des gehobenen Dienstes sehr viel interessanter (bin seit 25 Jahren dabei). Bei uns wird man durch eine Dienstpostenbündelung A9/A11 meist mindestens A11, viele werden doch noch A12 und manche auch A13.
Für den höheren Dienst sprechen natürlich die Verdienstmöglichkeiten, aber die Tätigkeiten finde ich persönlich echt deutlich langweiliger....

Gesetzt den Fall, Ihr hättet freie Auswahl:
Was würdet Ihr bevorzugen?
Und wenn Ihr mögt - verratet mir doch bitte Eure Verwaltung.

 
11 Antworten:

Also...

Antwort von Sabet am 06.12.2016, 19:59 Uhr

...ich war im gD, ganz normal nach dem Abi. Bayern, allgemeine innere Verwaltung (Kommune). Ich war schnell nach der Ausbildung unterfordert und dementsprechend gefrustet. Habe dann ein Jahr nach dem Ende der Ausbildung gekündigt (Zum Entsetzen aller Verwandten - so einen bombensicheren Job aufzugeben!), an der Uni studiert, und bin jetzt im hD. Allerdings bin ich keine Juristin, sondern Gym-Lehrerin.

Die beiden Ämterbereiche, in denen ich im gD war - tausendmal wäre es mir da lieber gewesen, als Jurist zu arbeiten! Niemals nicht würde ich irgendeinen Bereich im hD, egal ob Verwaltung, Schuldienst, Justiz (in allen dreien kenne ich einige Leute), als langweilig empfinden! Ich genieße es auch heute noch, nach insgesamt über 20 Jahren im Staatsdienst, mehr Verantwortung im Beruf zu haben, anspruchsvollere Aufgaben, mehr Freiraum - und natürlich mehr Geld!

Mein Mann ist im gD nach über 25 Jahren immer noch nicht A12 (macht allerdings auch Teilzeit seit 10 Jahren), er wird ständig vertröstet. Wenn er A12 wird, werde ich A15. Wir sind froh über beide Gehälter, aber natürlich ganz besonders über meines. Ich meine damit auch - nur wirklich wenige im gD (insgesamt) werden A13! Es geht los mit A9, und der Weg dauert. Erst recht mit Elternzeit/Teilzeit. Ich würde mein Kind AUF JEDEN FALL in Richtung hD ermutigen und unterstützen, vorausgesetzt, es will das selbst auch wirklich. Die Noten im ersten und zweiten Staatsexamen müssen natürlich GUT sein, sonst wird es nix mit dem höheren Beamtenstatus.

Gruß
Sabet

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Re: An die, die in Behörden als Beamte arbeiten... Frage gD/hD

Antwort von kath1983 am 06.12.2016, 19:59 Uhr

Ich bin zwar nicht in der Verwaltung, was ich betreffend meiner Rente natürlich sehr schade finde.

So wie ich es gelesen habe, werden in den kommenden Jahren eine Vielzahl von Stellen in der Verwaltung ausgeschrieben/ ausgebildet. Da hat sie bestimmt die breite Auswahl.

Nur eines ist ein ganz wager Plan: Das Jurastudium. Ich weiß, dass ein Einstieg von Außen nur für Juristen möglich ist, aber das zweite Staatsexamen zu erlangen ist ein harter weg und dauert lang. Das sollte man nicht unterschätzen.

Ein Job muss Spaß machen, einfach nur Beamter sein zu wollen ist natürlich sehr flach formuliert. Hätte ich nochmal die Chance, würde zu den Prüfern gehen. Ich finde de die Arbeit der Betriebsprüfung spannend und abwechslungsreich. Natürlich sehr spezifisch, Steuern muss man mögen.
Aber spannend ist der Bereich!

Aber wer in Erwägung zieht Jura zu studieren, der rockt Steuern locker. Gegen diesen theoretischen und trockenen Stoff,
ist die Abgabenordnung ja ein Abenteuerroman.

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Re: An die, die in Behörden als Beamte arbeiten... Frage gD/hD

Antwort von Spock1 am 06.12.2016, 20:12 Uhr

Ich habe beides hinter mir: erst Ausbildung im gehobenen Dienst der Steuerverwaltung, dann Jura studiert, jetzt in der Justiz. Diese Kombi ist übrigens Gold wert, denn es gibt nur sehr wenige Juristen, die auch Ahnung von Steuerrecht haben, und damit hat man auch im öD echt gute Chancen.

Ich habe es nie bereut, Jura studiert zu haben, ganz im Gegenteil. Ich habe schon während der Ausbildung im gehobenen Dienst gemerkt, daß ich mich da nicht wohl fühle, obwohl Steuerverwaltung ja nun wirklich anspruchsvoll ist. Aber man hat eben immer jede Menge Leute vor der Nase (in der Steuerverwaltung vorzugsweise Juristen, die wenig Ahnung von der Materie haben ;-)), und die Aufstiegschancen sind reichlich mager. Zumal der Veranlagungsbereich ja nun ein reines Massenverfahren ist, dafür ist diese qualifizierte Ausbildung echt Verschwendung.

Jetzt arbeite ich quasi völlig selbständig, das liebe ich. Und ich habe bei den Mitarbeitern der Steuerverwaltung, mit denen ich immer noch viel zusammenarbeite, ein gutes Standing, weil ich auch aus dem Bereich komme. Zudem ist Jura ja nun unglaublich vielseitig, man hat so viele Möglichkeiten, wenn das Examen nur einigermaßen ist (und sooo langwierig ist das Ganze durch den Freischuss ja nun auch nicht mehr...)

Vielleicht überlegt dein Kind 1 ja auch, erst den gehobenen Dienst anzupeilen und von da aus weiterzumachen. Hat auch den Vorteil, daß man während des Studiums dann ggf. in Teilzeit weiterarbeiten kann und so die Finanzierung gesichert ist. Und verschwendete Zeit ist das auf keinen Fall.

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Re: An die, die in Behörden als Beamte arbeiten... Frage gD/hD

Antwort von Emmi_Karamell am 07.12.2016, 13:14 Uhr

Ich arbeite im gD in einer Behörde, allerdings als Angestellte.

Bei uns sind die Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des gD ziemlich mau, es kommen nur wenige auf eine A11 Stelle oder höher. Von daher würde ich tatsächlich eher direkt das Jura-Studium empfehlen oder halt die gD Ausbildung und dann ein Studium neben der Teilzeitarbeit, haben zwei ehemalige Kollegen gemacht. Die hatten dadurch im Studium den Vorteil, dass sie Juristen aus unserem Haus als Mentoren gewinnen konnten.

Der hD ist allerdings oftmals sehr politisch / diplomatisch. Das muss man mögen und können. Ein früherer A15er von mir hat sich auf eine andere Behörde beworben, weil er endlich mal wieder Sachentscheidungen treffen wollte und nicht den ganzen Tag über Personalquoten, Krankenstand, Arbeitsverteilung etc debattieren wollte.

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Re: An die, die in Behörden als Beamte arbeiten... Frage gD/hD

Antwort von Gucci75 am 07.12.2016, 21:40 Uhr

Ich bin im gD und habe echt Mühe A11 zu werden....Nicht unmöglich, aber schwierig.
Wenn also die Bezüge im Vordergrund stehen, dann würde ich direkt zum hD tendieren.

Ich weiß, dass ich für mein Studium eher untypisch bezahlt werde, dennoch hadere ich damit, dass selbst A11 nicht einfacher zu haben ist :-/

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Erst gD, dann hD ???

Antwort von Julie am 08.12.2016, 1:45 Uhr

Hi, ich arbeite in einer Kommunalverwaltung im gD, aktuell A 11.
Mal abgesehen davon, dass ich das Einkommen im gD schon nicht ganz schlecht finde: der demografische Wandel wird die Einstellungs- und Beförderungschancen für die Generation unserer Kinder noch verbessern.
Bei uns sind Tätigkeiten im gD durchaus spannend und vielseitig, Sachbearbeitung zum Teil herausgehoben.
Juristen im hD haben bei uns eher grundsätzlich Aufgaben: Personalführung, strategische Ausrichtung usw.
Ideal finde ich, erst mal eine Ausbildung im gD zu absolvieren ("Bachelor of laws" heißt das jetzt ja ). Dann kann man schon mal feststellen, ob einem die Materie "liegt" und man hat in aller Regel schnell einen qualifizierten Abschluss. Wenn es danach noch ein Jura-Studium sein soll, sind die drei Jahre Ausbildung dennoch nicht "für die Katz": da im Jura-Studium das öffentliche Recht nur einen geringen Umfang hat. Da lernt man an der FH deutlich mehr.
Und natürlich ist man mit der Kombination nachher ein idealer Kandidat für Tätigkeiten im öD, weil man schon weiß, wie die Uhren in einer Verwaltung so ticken ...

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Re: Erst gD, dann hD ???

Antwort von KKM am 08.12.2016, 7:17 Uhr

Danke für Eure Beiträge.

Bei der Bundesfinanzverwaltung ist es ähnlich wie bei Julie. Der gD macht sehr viel Sachbearbeitung, auch Rechtsbehelfe, leitet aber auch kleine Dienststellen mit bis zu 15 Mitarbeitern (als A11 bzw. A12). Habe ich auch schon gemacht und ist sehr reizvoll.

Der hD hat bei uns fast nur Sachgebietsleiterfunktionen oder leitet große Ämter mit über 600 Mitarbeitern....
Also: viel Planung, viel Personal, viele politische Vorgaben etc.
Das ist nicht das, was mir gut gefällt.

Wenn man bei uns den gD macht, muss man mindestens 5 Jahre bleiben oder sich teuer rauskaufen....
Und wenn man 3 Jahre das duale Studium gemacht hat, dann 5 Jahre gearbeitet hat - beginnt man dann ein Jurastudium...??? gerade bei Frauen kommen ja dann vielleicht auch erste Familienpläne auf.....

Es ist natürlich alles Spekulation, man muss angenommen werden, man muss das Studium gut beenden....

Kind träumt vom auswärtigen Amt..... (zum Albtraum von Mama und Oma, die sie schon in der Botschaft in Afghanistan, Jemen und Lybien sitzen sehen...)
Da will sie sich erst im gD bewerben und wenn das nicht klappt, Jura studieren....

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Nachtrag

Antwort von Sabet am 08.12.2016, 13:26 Uhr

Hallo!
Du musst im gD weder fünf Jahre bleiben, noch Bezüge nachzahlen, wenn du nach einem Uni-Studium wieder in den öD gehst. Ich war ja auch nur ein Jahr im gD nach der Ausbildung beschäftigt, musste nie etwas zahlen.

Das Auswärtige Amt stellt hohe Anforderungen an Bewerber für den gD und noch höhere für den hD. Diese Ausleseverfahren sind für die anderen Laufbahnbereiche definitiv moderater, v.a. im Hinblick auf fundierte Fremdsprachenkenntnisse in zwei Sprachen (und unser deutsches Schulsystem ist NICHT dafür bekannt, derart fundierte Kenntnisse zu vermitteln, selbst im Gym nicht - egal, welches Bundesland.) Da könnt ihr eure Alpträume noch aufschieben. Aber die Fähigkeiten und die Leistungsbereitschaft deines Kindes schätzt du ja ein, niemand hier im Netz.
Gruß
Sabet

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Re: Nachtrag

Antwort von KKM am 08.12.2016, 15:37 Uhr

Danke für den Hinweis, das wusste ich nicht, dass man nach der Rückkehr nicht nachzahlen muss!

Mal sehen, noch ist etwas Zeit...

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Re: Nachtrag

Antwort von KerstinWi am 08.12.2016, 17:22 Uhr

Hallo,
das hängt glaube ich extrem vom Studium/Arbeitgeber/Version des dualen Studiums ab.
Hier ist es so, dass das duale Studium von der Stadt angeboten wird und die FH eine private Hochschule ist. Die Stadt übernimmt die Kosten dafür und zahlt dem Studenten ein Gehalt (gut, dafür arbeitet der Student auch 4 Tage pro Woche und hat pro Semester nur 3 Wochen Präsenzvorlesungen, der Rest ist Selbststudium). Dafür muss man sich verpflichten, dass man 3 Jahre in der Verwaltung bleibt - so die Noten am Ende stimmen und man von der Stadt ein Übernahmeangebot bekommt. Ansonsten (und nur dann ) muss man die kompletten Studiengebühren (hier immerhin knapp 15.000€) zurückzahlen.

Gruß aus Bayern...

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Jura ist für öffentlichen Dienst keine sicherer Bank ... Note entscheidend

Antwort von 123imsauseschritt am 10.12.2016, 12:11 Uhr

Hallo,

wenn Deine Tochter umbedingt in den öffentlichen Dienst möchte, dann ist Jura dafür aber keine "sichere" Bank.

Es hängt sehr von den Examensnoten ab, ob man im öffentlichen Dienst eingestellt wird. Hier in Hessen sind egal ob Justiz oder Verwaltung Noten ab 8,5 Punkte (machen nur etwas 20 Prozent aller Studenten) Einstellungsvoraussetzung.

Vorteil an der Justiz ist aber, dass man zumindest im Richterbereich völlig "frei" ist und seine Arbeit wunderbar selbst organisieren, einteilen und erledigen kann. Solange man seine Arbeit am Ende gemacht hat, ist es egal, wann und wo man arbeitet.

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