Baby und Job

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von aaliyah58  am 28.04.2016, 5:34 Uhr

2. Kind im Jurastudium?

Hallo
ich befinde mich montentan in einem Dilemma.
Ich studiere momentan Jura im 2. Semester.( habe in Usa zwar schon 3 Semester studiert aber das ist leider nicht anrechbar)
Ich bin 23 und habe einen 2 jährigen Sohn. Ich lebe mit dem Kindsvater zusammen und wir sind verlobt. Der PAPA hätte am liebsten schon gleich nach der Geburt ein Bruder/Schwester machen wollen, doch ich wollte erstmal wieder zurück ins Studium. Er und seine Geschwister haben 1,5 Jahre Abstand und sind wie beste Freunde. Das wollte er für unseren Sohn halt auch. Ich finde auch dass der Altersunterschied eher klein gehalten soll , weil ich 5 Jahre älter als meine Schwester bin und wir uns nicht so eng sind wie mein Mann und seine Geschwister. Es ist halt dass man umso größer der Abstand ist umso weniger erlebt man Dinge zusammen. Für mich war meine kleine Schwester nur eine Last im Teenie Alter.
Aus der Sicht einer Mutter , finde ich auch dass es für Eltern lästig sein kann wenn man ständig alles seperat machen muss. Das haben wir bei unserem Neffen erlebt der 9. Jahre alt ist.( sohn von meiner cousine aber was solls wir machen da keine unterschiede) Wir waren im Schwimmbad mit meinem Sohn und der große wollte halt rutschen und lauter andere Sachen machen. Er konnte im Babybecken nicht viel anfangen. Am schluss haben wir uns dann wieder beim Ausgang getroffen. Gut dass mein Mann meinen Neffen entertainern konnte aber wenn ich alleine wäre?
Das Problem ist , ich will nicht jetzt wo ich endlich wieder im Studium bin wieder ne große Auszeit haben. Bis man ne Kita gefunden hat können 2 Jahre um sein wies bei meinem Sohn war.
Ich habe auch Angst wegen dem ganzen Lernpensum obwohl lernen wirklich von einem selbst abhängt auch Kinderlose fallen durch prüfungen.
Die Sache ist ich weiß nicht ob ich warten soll bis ich mit dem 2. Staatsexamen fertig bin und danach will man ja arbeiten und nicht ne Babypause einlegen. Also wird das paar Jahre dauern und mein Sohn ist da schon 8 oder älter.
Ich habe aber Befürchtungen dass wenn ich jetzt ein zweites bekomme, den totalen Durchblick verlieren werde.
Bitte um gut gemeinte Tipps am liebsten von Mütter die ein studium mit Kind auf sich genommen haben.

 
29 Antworten:

Re: 2. Kind im Jurastudium?

Antwort von Murmeltiermama am 28.04.2016, 9:41 Uhr

Ich habe Kind 1 im 3. Semester bekommen, habe nicht pausiert und mein Examen in der Regelstudienzeit gemacht. Allerdings haben wir uns in die Betreuung reingeteilt und eine stundenweise Babybetreuung an der Uni in Anspruch genommen (10 Stunden in der Woche). Auch hatten wir problemlos ab dem 2. Geburtstag einen KiTa-Platz. Das fand ich im Nachhinein alles sehr entspannt.

Nach dem Studium kam Nr.2. Da war die Große 3,5 Jahre alt. Ein perfekter Altersabstand, wie ich finde. Mein großer Fehler war dann, dass ich zu früh ins Referendariat gestartet bin. Da waren die Kids 1,5 und 5. Es war der pure Stress. Niemand nimmt irgendwie Rücksicht. Man startete gleich mal mit 3 Wochen Blockseminar von 8:30 bis 17 Uhr. Alleinerziehend wäre das unmöglich, mit Partner ging es, aber leicht war es nicht. Ich habe es durchgehalten, mir aber ziemlich die Note vom 2. Examen versaut. Im ersten war ich noch ziemlich gut, im zweiten dann nur noch bei 7 Punkten. Damit schließen sich die meisten Karriereziele aus.

Am Ende war es egal, ich bin jetzt sehr zufrieden mit den Freiheiten, die ich als selbständige Anwältin habe. So einen Karrierejob könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen. Liegt auch daran, dass mit einem Abstand von 7 bzw. 10,5 Jahren noch eine kleine Nachzüglerin kam. So ein Altersabstand hat vor und Nachteile. Einerseits können die Großen wirklich unterstützen. So musste ich nie mit Kleinkind einkaufen gehen, weil sie bei den Großen bleiben konnte. Auch am Abend können wir zu zweit weggehen, weil die Kids (inzwischen 14,11 und 4) allein klarkommen, aber das machen wir nicht so oft. Den großen Nachteil hast Du ja schon erkannt: die Freizeitgestaltung. Bäder, Freizeitparks, Urlaube etc. sind immer mit Kompromissen für alle verbunden. Auch die Großeltern nehmen nie alle Kinder zusammen, weil ihnen das durch die unterschiedlichen Ansprüche einfach zu anstrengend ist. Ist halt so.

Mein Rat: Wenn ein zweites Kind innerhalb der Ausbildung, dann lieber jetzt als kurz vor oder im Referendariat. Und wenn Dein Partner gern zeitnah ein weiteres Kind möchte, dann sollte er sich auch entsprechend einbringen.

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Re: 2. Kind im Jurastudium?

Antwort von SallyBW am 28.04.2016, 12:17 Uhr

Ob sich Geschwister gut oder schlecht verstehen, hängt nicht (alleine) vom Altersabstand ab. Mit meiner Schwester (1 Jahr jünger) verstehe ich mich überhaupt nicht, wenn wir uns sehen bleibt die Konversation bei "Hallo , wie geht's?". Mit meiner jüngsten Schwester (4.5 Jahre jünger) verstehe ich mich dagegen gut (soweit das bei einem Abstand von 600 km geht).

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Re: 2. Kind im Jurastudium?

Antwort von chrissicat am 28.04.2016, 13:54 Uhr

Wo wohnst/studierst du denn? Du könntest dich beim Studentenwerk mal erkundigen. Einige Studentenwerke bieten auch Beratungen zum Thema "Studieren mit Kind" und/oder haben sogar Kitas für Studierende mit Kind.

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Ich unterschreib mal hier

Antwort von Nicol am 28.04.2016, 21:32 Uhr

Meine sind 7,5 Jahre auseinander und sind trotz jetzt Pubertät, eigentlich ganz dicke. Sie können nicht ohne einander, auch wenn die Interessen manchmal doch ehr unterschiedlich sind.
Im Studium die Kinder zu kriegen, wird ja oft gerühmt als idealer Zeitpunkt, weil man sich alles besser einteilen kann. Ob es für dich gut ist und du die Selbstdisziplin bei zwei kleine Kindern hast, die du zum Lernen brauchst, kannst nur Du beantworten. Ich hätte sie nicht. Ich war froh, dass ich nach Geburt meines Sohnes nur noch 3 Monate vor mir hatte, sonst wäre es wohl schief gegangen. Ich dachte halt nur Augen zu und durch.

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Ich unterschreib mal hier

Antwort von Nicol am 28.04.2016, 21:32 Uhr

Meine sind 7,5 Jahre auseinander und sind trotz jetzt Pubertät, eigentlich ganz dicke. Sie können nicht ohne einander, auch wenn die Interessen manchmal doch ehr unterschiedlich sind.
Im Studium die Kinder zu kriegen, wird ja oft gerühmt als idealer Zeitpunkt, weil man sich alles besser einteilen kann. Ob es für dich gut ist und du die Selbstdisziplin bei zwei kleine Kindern hast, die du zum Lernen brauchst, kannst nur Du beantworten. Ich hätte sie nicht. Ich war froh, dass ich nach Geburt meines Sohnes nur noch 3 Monate vor mir hatte, sonst wäre es wohl schief gegangen. Ich dachte halt nur Augen zu und durch.

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Re: 2. Kind im Jurastudium?

Antwort von speedy am 29.04.2016, 12:31 Uhr

Hi,
bei mir war Jura das Zweitstudium - berufsbegleitend. Im Studium habe ich das erste Kind bekommen, 3,5 Jahre später zu Beginn des Refs das zweite - im Studium ohne Pause, im Ref musste ich 6 Monate aussetzen, weil man keine 8 Wochen Fehlzeit haben darf - und bin dann im nächsten Kurs wieder eingestiegen. Sowohl während des Studiums wie auch während des Refs fand ich es nicht zu belastend, da man ja doch viele Freiheiten hat, was die Zeiteinteilung angeht (Blockseminare mal ausgeschlossen, da musste dann die Oma anreisen) und weder Studium noch Ref auch nur annähernd mit einem Vollzeit-Job vergleichbar sind (im Nachhinein betrachtet). Bei mir war eher das Problem, dass ich halt noch zusätzlich arbeiten musste/ wollte. Dort hatte ich zwar auch viele Freiheiten, aber vor wichtigen Terminen gab es halt regelmäßig Nachtschichten - und keines meiner Kinder hat vor dem 3. Geburtstag auch nur eine Nacht durchgeschlafen :(

Auch bei mir hat es sich allerdings in der Note im 2. Examen niedergeschlagen - aber das hätte es auch, wenn ich länger pausiert hätte - hängt eben damit zusammen, dass man sich mit Kindern nicht über einen längeren Zeitraum Lernfenster von 6 Stunden täglich einrichten kann - irgend etwas kommt immer dazwischen... Ist aus heutiger Sicht aber völlig egal :)

Gruß, Speedy

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Re: 2. Kind im Jurastudium?

Antwort von Biene88 am 30.04.2016, 20:31 Uhr

Unsern 1. Sohn hab ich bekommen, da hat mein Mann angefangen zu studieren und ich war auch mitten im Studium. Ich war mit dem Kleinen 1 Jahr zu Hause und dann Kita und wieder studieren. Unseren 2. Sohn bekam ich vor einem Jahr. Wir hatten von Anfang an geplant, dass mein Mann zu Hause bleibt. Und das klappt sehr gut. Ich hab im Mai entbunden und im Oktober wieder angefangen. Mein Mann macht 1 Jahr Elternzeit und dann Kita und das letzte Jahr Studium für uns beide (hoffentlich). Zum Stillen kam/kommt er in die Uni. Mein Stundenplan leg ich von 10-16 oder bis 18 Uhr. Und abends wenn der Große im Bett ist, sitz ich wieder. Mein Mann ist für die Kinder zuständig, besonders für den Kleinen. Das ist ja auch seine Aufgabe dieses Jahr! Die Kinder sind 3 Jahre auseinander.

Wenn dein Freund unbedingt ein Kind will, dann soll er sich auch beteiligen. ER kann doch zu Hause bleiben?! Und Regelstudienzeit ist ja mit Kindern eh verlängert, also das ist kein Problem. Ich empfinde die Belastung mit Kind und Uni nicht mehr als Kind und Arbeiten. Es kommt halt auf Organisation und Disziplin an. Aber das hat man ja schon mit einem Kind, das kennst du sicher.
Wir planen übrigens auch Kind Nr. 3, aber erst nach dem Studium. Das soll dann schon fertig sein. Ich kann dich insofern verstehen. Und du bist ja auch noch jung, hast Zeit. Aber wir fänden so einen Abstand auch zu viel und unsere beiden kommen super miteinander klar.

Was halt mehr ist und immer mal unverhofft kommt, sind Arzttermine der Kinder, Krankheiten, schlechte Nächte... Da hilft nur klare Arbeitsteilung, Absprachen, etc. Besonders, wenn dein Freund arbeitet und Studium vielleicht nicht als Arbeit empfindet, solltest du das klar machen. Mein Mann und ich mussten uns auch ein bisschen in die neuen Rollen einfinde, aber es klappt sehr gut. So gut, dass mein Jüngster besser beim Papa einschläft, als bei mir :S
Also wenn man eh schon ein Kind im Studium hat, schadet ein zweites wahrscheinlich auch nicht mehr ;) Allerdings solltest du deine Bedenken und Wünsche deinem Partner mitteilen und offen kommunizieren, dann findet ihr sicher eine Lösung.
Alles Gute für euch.

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also -aus der Sicht eines Ausbilders ...

Antwort von 123imsauseschritt am 01.05.2016, 9:26 Uhr

Hallo,

ich bilde selbst Juristen im Referendariat aus und kann daher ganz gut aus Erfahrung sprechen.

Also, Jura im 2. Semester ist noch ein ganz entspanntes Studium, dass man als Halbtagsaufgabe locker mit guten Noten schafft.

ABER: Jura wird erst dann schwer, wenn man scheinfrei ist und anfängt, sich auf das 1. Staatsexamen vorzubereiten. Das bedeutet, wenn man es halbwegs richtig gründlich machen möchte, 5 Tage die Woche 6 - 8 Stunden lernen und am Wochenende 1. Übungsklausur von 5 Zeitstunden. Und das ganze über 1 Jahr.

Ansonsten ist man für das Examen einfach nicht fit.

Im Bereich des 2. Examens sieht es genauso aus. Dazu kommt der Referendardienst. Das bedeutet AG´s und Einzelausbildung. Man muß da so ca. 20 Stunden die Woche rechnen. Und dazu dasselbe Lernpensum wie beim 1. Examen. Rücksichtnahme auf Mütter ist in der Einzelausbildung nicht möglich. Es gibt ein Pensum, dass geschafft werden muss. Der Ausbilder ist dafür verantwortlich, dass alle Arbeiten entsprechend gemacht werden und muß es gegenüber der Behördenleitung entsprechend nachweisen.

Ich hatte noch nie eine Mutter - egal mit wievielen Kinder - die ein gutes 1. und 2. Examen gemacht hätte. Leider haben diese Frauen nur schwache Examen mit 4 - 6 Punkten geschafft. Damit sind natürlich die Jobaussichten für Juristen deutlich eingeschränkt. Einige meiner Ex - Referendarinnen haben gar keinen Job als Jurist bekommen und arbeiten jetzt Verkäuferin, Schulsekräterin und Arbeitsvermittlerin beim Jobcenter.

Jura mit Kind ist halt sehr schwer.

Ich würde mir gut überlegen, was meine Ziele sind. Möchtest Du ggf. später Anwältin, Richterin oder Staatsanwältin werden? Dann brauchst Du 2 wirklich gute Examen. Dann würde ich mir genau überlegen, ob Du eine Kinderbetreuung von 10 Stunden am Tag hast und ob Du für Krankheitsausfälle jemanden hast, der dann die Kinder betreut. Wenn das der Fall ist - dann ok.

Ansonsten am besten warten, bis das 2. Examen durch ist.

Entschuldige die deutlichen Worte, aber mit Schönreden ist Dir wohl nicht geholfen. Daher bin ich lieber ganz offen.

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Re: also -aus der Sicht eines Ausbilders ...

Antwort von aaliyah58 am 01.05.2016, 10:32 Uhr

Danke für die wohlgemeinten Worte nur die sache ist ich hab schon ein kind und laut deiner meinung ist es ja jetzt schon Zeitverschwendung sich überhaupt mit dem Studium zu befassen. am besten sollte ich gleich Verkäuferin beim Netto werden also?
dass kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen, dass selbst gescheiterte Juristen solche Jobs als einzige Auswahl haben. aber klar du sprichst aus Erfahrung. ..

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Re: also -aus der Sicht eines Ausbilders ...

Antwort von 123imsauseschritt am 01.05.2016, 11:14 Uhr

Hallo,

1. die Damen verkäuft nicht bei Netto, sondern bei Prada ... kleiner Unterschied :-)

2. ja, mit einer Note von 4 ist der Arbeitsmarkt für Juristen sehr, sehr schlecht.

Zeitverschwendung ist es nicht - aber es muß sehr, sehr gut organisiert werden.

Und darüber muß man sich einfach bewußt sein. Im 2. Semester ist Jura eben noch ein easy - goinig - Studium und alles erscheint total leicht.

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Re: also -aus der Sicht eines Ausbilders ...

Antwort von Murmeltiermama am 01.05.2016, 16:26 Uhr

Das stimmt so aber nicht. Viele Mütter können sich sehr gut organisieren und Prioritäten setzen. Die meisten Kinderlosen sitzen von 8 Stunden Bibliothek auch nur 4 vor einem Buch und sonst schwatzend in der Cafeteria. Das spart man sich als Mutter. Macht das Studium meistens natürlich weniger spaßig, aber erfolgreich kann man schon sein.

Referendariat ist ein anderes Thema. Aber das ist auch für Kinderlose sinnlose Quälerei. So unnötig, da könnte ich mich nur aufregen. Könnte man so viel besser organisieren. Für die spätere Praxis gelernt habe ich genau gar nichts.

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@Murmeltiermama

Antwort von 123imsauseschritt am 01.05.2016, 16:46 Uhr

Dann hattest Du im Referendariat leider schlechte Ausbilder....

Ich habe das Glück gehabt, dass meine so gut waren, dass ich dann bei Dienstantritt nach dem Examen sofort ein Dezernat führen konnte, ohne Anlaufprobleme.

Allerdings war ich auch im Referendariat jeden Tag da und habe alles mitgemacht ... aber so sieht es bei uns auch die Ausbildungsordnung vor. Meine Referendare kommen auch mehrmals die Woche und arbeiten in dieser Zeit präsent an Akten. Das Ergebnis wird sofort besprochen und "Schwächen" als Hausaufgabe zum Nacharbeiten mitgegeben + weitere Akten zum Üben. Dabei bekommen sie immer nur Akten, die ich selber schon komplett fertig habe und genau weiß, wie sie zu entscheiden sind. Referendare sind für mich keine Hilfsarbeiter, die mir Arbeit abnehmen sollen. Sie sollen lernen und das geht nur, wenn ich selbst jede Wendung des Falles kenne. Und ja, eine solche Art der Ausbildung macht mir sehr viel zusätzliche Arbeit - aber sie ist effektiv und bereitet wirklich auf eine Tätigkeit im Gericht / Staatsanwaltschaft vor.

Ich bin ja selbst mehrfache Mutter - aber trotzdem stimmt es leider nicht, dass sich alle Mütter gut organisieren können ... Wie oft renne ich meinen Akten hinterher und bekomme sie nicht rechtzeitig wieder mit dem Argument, dass es wegen der Kinder nicht ging. Irgendwie muss ich das dann leider doch bewerten. Einmal ok, zweimal auch noch - aber beim 3. Mal muss man einfach Punktabzug wegen Verspätung geben. Manchmal frage ich mich, wie ich meine Arbeit mit mehreren Kindern schaffe und pünktlich alles fertig habe ... geht doch auch - notfalls halt nachts.

Es ist halt nur meine Erfahrung, dass ich bei all meinen Referendaren noch nie eine Mutter dabei hatte, die ein gutes 1. Examen hatte und auch im 2. sah es dann nicht besser aus (2 sind sogar durchgefallen - 1 sogar 2 Mal ... die ist jetzt die Verkäuferin). Ich würde mir sehr wünschen, dass es anders wäre.

Es ist ja schon so, dass die Mehrzahl der Juristen schon ohne die Belastung durch Kinder es nicht in den Prädikatsbereich schafft und der Notendurchschnitt bei schwachen 6 Punkten liegt.

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von 123imsauseschritt am 01.05.2016, 16:47 Uhr

P.S.

Übrigens war ich ab dem 5. Semester gar nicht mehr an der Uni oder in der Bibilothek - dann wäre ich ja nie zum Lernen gekommen :-)

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von Murmeltiermama am 01.05.2016, 17:10 Uhr

Meine Ausbilder waren sehr unterschiedlich: Eine Mietrichterin, die selbst (wegen Kind-krank) nie da war. Ein launiger Staatsanwalt, der immer nur plaudern und Geschichten erzählen wollte. Eine bärbeißige Verwaltungsrichterin, die sicher gut war, aber leider waren wir einfach nicht auf einer Wellenlänge. Im Nachhinein würde ich sagen, dass sie mich schikaniert hat. Mehrbändige Akten ohne jede Erklärung. Dann drei sehr gute Anwältinnen in Bürogemeinschaft, bei denen ich viel hätte lernen können, wenn das nicht genau die Examenszeit gewesen wäre. Und zum Abschluss noch ein befreundeter Rechtsanwalt, der mir dann Büroorganisation beigebracht hat, was aber eigentlich nicht zum Ausbildungsinhalt gehört hätte.

Ich finde es halt sehr schade, dass das zweite Examen so ist, wie es ist. Seien wir doch mal ehrlich, mit Praxis hat das nix zu tun. Ich würde solche "Arbeitsproben" wie beim Lehramt viel besser finden. Einmal Sitzungsdienst als Staatsanwältin. Eine Verhandlung in einer komplexen Streitigkeit leiten. Ein fingiertes Beratungsgespräch mit einem Mandanten. Dazu Prüfungen im Anwaltsrecht und im Prozessrecht, aber nicht mehr mit vertieften materiellrechtlichen Problemen, bei denen man die 7 Theorien zum Tatumstandsirrtum herbeten muss ;-). Könnte man alles machen, dann bekäme man auch fähige Absolventen. Aktuell ist es ja möglich, sich durch das ganze Referendariat vor Sitzungsleitung, Diktiergerät und generell vor spontanen mündlichen Aufgaben zu drücken (je nach Ausbilder). Da kann dann jemand die besagten Theorien, hat aber noch nie eine Anklage verlesen oder einen Zeugen befragt. Wenn man als Referendar versucht, so viel wie möglich Praxis zu bekommen, wird man letzlich durch schlechte Noten bestraft. Am besten kommen die weg, die monatelang "Tauchstation" bei einem guten Freund von Papa machen. Das finde ich extrem unfair.

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von Murmeltiermama am 01.05.2016, 17:20 Uhr

In meiner Referendar-Seminargruppe waren 4 Mütter und ein Vater. Beim jungen Vater (mit Kleinkind) hat komischerweise nie jemand gefragt, wie er das macht. Aber das kennt man ja. Von uns Müttern haben alle so um die 6-7 Punkte geschafft. Eine arbeitet in der Personalabteilung der Uniklinik, eine am Flughafen und zwei sind Anwältinnen geworden. Nur für Deine Statistik ;-)

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von 123imsauseschritt am 01.05.2016, 18:30 Uhr

Naja, 6 - 7 Punkte ist ja nicht wirklich ein gutes Examen und in meinem Bereich einfach induskutabel. Bei uns muss man ja mindestens aus beiden Examen 20 Punkte haben, um überhaupt zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Kein Kollege hat weniger als 2 Prädikate. Daher fangen wir erst ab 9 Punkte plus X an zu denken.

Und auf dieses Ziel sollte die auch die Ausbildung ausgerichtet sein.

Wenn man allerdings mit unterem Durchschnitt zufrieden ist - na dann ok.

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von Murmeltiermama am 01.05.2016, 18:43 Uhr

Jetzt wirst Du aber bösartig. Mit meinen 7 Punkten war ich hier in meinem Bundesland immer noch im oberen Drittel. Nix unterer Durchschnitt. Beim ersten Examen war ich deutlich besser, aber das war auch viel leichter. Richterdienst wird damit nix, das sagte ich ja. Das geht hier bei zweimal 8,5 los. Aber für die genannten Jobs bei Klinik und Flughafen reichte es offenbar. Von welchem Bundesland sprichst Du?

Ich bin immer noch der Meinung, dass man auf diese Art und Weise die falschen Leute in den Staatsdienst nimmt (oder in große Kanzleien), nämlich die, die sich durch "Tauchstationen" einen Vorteil verschafft haben. War hier durchweg so und keiner fand etwas dabei. Die absoluten Karrieristen haben nach dem Studium gleich ganz das Bundesland gewechselt, weil es hier als zu schwer gilt. Hamburg war wohl eine gute Adresse für ein zweistellges Examen ohne allzu große Mühe. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Das geht als Mutter ja dann tatsächlich auch meistens nicht, einfach mal eben zu wechseln.

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von Murmeltiermama am 01.05.2016, 18:44 Uhr

Ich habe übrigens nie gesagt, dass 7 Punkte gut ist, aber eben auch nicht indiskutabel schlecht. Fachfremd arbeiten muss damit keiner.

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von Murmeltiermama am 01.05.2016, 18:53 Uhr

Schau Dir mal diese Zahlen an.

http://www.juraexamen.info/juraexamen-in-deutschland-wo-ist-es-einfach-wo-ist-es-schwer-ein-landervergleich/

Dann müsste man der Ausgangsposterin möglicherweise erstmal zu einem Umzug raten ;-) Ich komme aus dem Bundesland mit der zweithöchsten Durchfallquote, nun denn. Und das, obwohl es leichter geworden zu sein scheint seit meiner Zeit, denn jetzt werden nur noch 5 Klausuren geschrieben statt damals 7 und es zählt eine mündliche Bewertung mit rein, das gab es zu meiner Zeit auch nicht.

Für das zweite Examen scheinen mir die Unterschiede noch krasser:

http://www.lto.de/jura/referendariat-zahlen/zweite-juristische-staatspruefung/

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von 123imsauseschritt am 01.05.2016, 19:13 Uhr

Bundesland: ein großes Flächenland im Süden mit einem Löwen im Wappen :-)

Aber Du hast Recht - es bringt nichts, hier zu diskutieren.

Ein Schmalspurexamen ohne materielles Recht bringt aber nun wirklich nichts. Lehrprüfungen sind jedenfalls nicht geeignet. Die Basis für gute Juristen ist nunmal eine wirklich gute Rechtskenntnis und die Fähigkeit mit dem Gesetz zu arbeiten.

Weißt Du eigentlich, dass etwas 50 Prozent aller Klagen nicht wegen mangelnder Ansprüche verloren gehen, sondern ganz einfach, weil die Anwälte Fehler machen und es nicht schaffen, richtig vorzutragen? Und das trotz einer Vielzahl von Hinweisen nach § 139 ZPO.

Das ist leider das wirklich Problem - die Qualität der Juristen ist sehr oft wirklich schlecht und das führt dazu, das am Ende die Mandanten die Zeche zahlen - die verstehen es dann aber nicht, dass sie nur aufgrund ihres Anwaltes verlieren. Auf der Gegenseite sitzen dann übrigens die Juristen aus den großen Kanzleien, die gute Examen haben und mit einem Schriftsatz von 2 Seiten den Nagel auf den Kopf treffen ...

Und übrigens - Tauchstation gab es bei mir nie. Habe bis 1 Woche vor den Klausuren in der Anwaltsstation 3 Tage die Woche gearbeitet. Und alle meine Kollegen haben Kinder, wobei wir 47,5 Prozent Frauenanteil haben - wohl auch nicht der Bundesdurchschnitt :-)

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von Murmeltiermama am 01.05.2016, 19:35 Uhr

Wegen mir kann man im ersten Examen, oder besser noch vorher in den Zwischenprüfungen, noch stärker sieben und wirklich nur die mit guten materiellen Rechtskenntnissen durchlassen. Wer da alles mit 4 Punkten in den kleinen Scheinen nach dreifachen Versuchen bis zum Examen kommt und dort dann durchfällt, ist echt traurig für die Betroffenen. Ich hätte den Leuten als Korrekturassistentin immer gern drunter geschrieben: "Lasst es!" Wer Mühe mit den Scheinen hat, wird sich durch das ganze Studium quälen und am Ende scheitern. Es sei denn, die schlechten Leistungen in den Scheinen sind auf zu viel Party und Drogenkonsum zurückzuführen. Dann kann man sich vielleicht noch fangen. Wer trotz Lernens durch die kleinen Scheine fällt, sollte aufhören. Aber ich schweife schon wieder ab.

Aber im zweiten Examen sollte es auf andere Dinge als Theorienstreits ankommen. Eben auf genau das, was Du schreibst: Gutes Vortragen (ob nun mündlich oder schriftlich) der relevanten Sachverhaltsteile, entscheidungserheblichen Normen und den Rechtsfolgen in ganz konkreten Fällen. Welcher Rechtsstreit entscheidet sich den wirklich an wissenschaftlichen Theorien? Keiner. Da heißt es BGH und fertig. Und zumindest bei uns wurde das alles nochmal abgefragt.

Aber wir schweifen wirklich ab, denn das wollte die Ausgangsposterin ja gar nicht wissen. Wichtig für sie ist, dass man das Referendariat nicht unterschätzen sollte, zeitlich und kräftemäßig. Und darin sind wir uns ja einig. Wenn überhaupt, dann lieber im Studium (noch) ein Kind und Referendariat erst dann, wenn die Kinder älter sind, durchschlafen und die Mama auch mal entbehren können. Referendariat mit kleinen Kindern würde ich wirklich nie wieder so machen.

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Nicht falsch verstehen..

Antwort von 123imsauseschritt am 01.05.2016, 19:37 Uhr

Ich möchte nicht, dass da was falsch verstanden wird ...

7 Punkte am Ende sind ok..

Aber die Fragestellerin ist im 2. Semester. Wenn Sie jetzt schon anfängt, auf 7 Punkte zu arbeiten und zu denken, das reicht - dann wird es am Ende eher was mit 4 Punkten. Sie würde sich von Beginn an viele Möglichkeiten verbauen.

7 Punkte bekommt man an der Uni leicht - im Examen kommt dann der Hammer hinterher.

Daher meine deutlichen Worte. Sie sollte überlegen, was sie genau möchte und worauf sie hinarbeiten will.

Je nach Region ist der Markt mit Juristen einfach übersättigt. Ich lebe in einem Ballungsraum und da gibt es sehr viele Juristen. Und einige meiner Studien- und Referendarkollegen haben mit mittleren Examen keine Stelle als Juristen bekommen. Die arbeiten jetzt fachfremd - auch gute Jobs (Personalabteilung, Sachbearbeiter Versicherung, Arbeitsvermittler Jobcenter) - einer ist sogar Lehrer für Gesellschaftskunde geworden :-)

Aber es gibt halt auch einige tief enttäuschte Kollegen, die aufgrund ihrer Noten hier nicht arbeiten können. Das hat vor allem Mütter getroffen. Teilzeit gibt es hier in der Region eigentlich nur im Staatsdienst. Die Kolleginnen, die Anwältinnen geworden sind, arbeiten trotz Kindern Vollzeit - sprich mindestens 40 - eher 45 bis 50 Stunden.

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Re: @Murmeltiermama

Antwort von 123imsauseschritt am 01.05.2016, 19:41 Uhr

Da gebe ich Dir Recht!

Das Studium sollte ganz dringend von Beginn an verschärft werden - dann würden viele nicht am Ende im Examen scheitern oder ganz schwach durchkommen!

Ich würde mir so sehr wünschen, wenn ich mal eine Mutter als Referendarin bekommen würde und sie später dann als Kollegin wiedersehen würde!

Es wollten bislang so viele zu uns kommen - und am Ende schaffte es keine.

Die Examen sind wirklich nicht zu unterschätzen. Und ich habe wirklich Respekt davor, wenn man das mit Kindern macht! Ich persönlich hätte das wohl nie geschafft, wenn meine schon auf der Welt gewesen wären!

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Fakten zur Einstellung im Justizdienst

Antwort von .Anna. am 03.05.2016, 0:48 Uhr

Wo auch immer 123imsauseschritt arbeitet ...

Die Anforderungen für die Einstellung als Richter oder Staatsanwalt z.B. in Baden-Württemberg sind derzeit nicht abenteuerlich hoch :
8 Punkte in jedem Examen; was heißt, dass man sich mit einem mittleren 7er-Ergebnis und evt. Zusatzqualifikationen (Banklehre z.B.) durchaus mal bewerben kann.

http://www.mit-recht-in-die-zukunft.de/richterstaatsanwalt/die_bewerbung/

Für den Beamtenbereich sind die Anforderungen in der Regel niedriger.

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Re: Fakten zur Einstellung im Justizdienst- kleine Ergänzung

Antwort von Benedikte am 03.05.2016, 6:16 Uhr

.Anna.,
ich höre und sehe auch, dass die Justiz derzeit weit unter vb einstellt, Verwaltungsrichter in Berlin kannst Du mit sieben Punkten derzeit werden.

Und meiner Erfahrung nach hast Du auch Recht, dass im Beamtenbereich weniger Punkte verlangt werden bzw man das ausbessern kann wenn die Examina nicht so gut sind.

Aber viele Behörden haben dafür andere Anforderungen, jeweils zugeschnitten auf die Behörde. Da, wo ich arbeite, sind bspw zwei Fremdsprachen Pflicht, englisch sollte schon C nach dem europäischen Referenzrahmen sein. Sprich mehr als Schulenglisch, sei es auch der Leistungskurs. Und unsere Anwärter für den hD haben fast durch die Bank mal im Ausland studiert und auch die gesundheitlichen Anforderungen sind höher- bei uns kannst Du nur mit uneingeschränkter Tropentauglichkeit verbeamtet werden.

Dann- je nach Art der Behörde- können auch politische Zuverlässigkeiten eine Rolle spielen. Ich setze mal einen link rein

http://www.welt.de/politik/deutschland/article115912607/Haarstraeubende-Personalpolitik-im-Innenministerium.html

In dem Ausmaß und mit der Methode war mir das neu, dass so verfahren wird, ist mir klar, aber ich dachte bislang, die mehrheit wäre nach Eignung, Leistung, Befähigung ausgewählt.

Von daher, man braucht weniger an juristischen Punkten, dafür ist anderes wichtig und die Gleichtung, wenn es für die Justiz nicht reicht, geht Beamter, kann man jedenfalls für die Obersten Bundesbehörden nicht so aufstellen (in meiner alten Behörde war fast das Gegenteil der Fall- die machten sich Sorgen, dass richtig gute Juristen die echte Juristerei vermissen würden weil es bei uns ja nicht im Zentrum unseres Verwaltungshandelns steht).

Aber ansonsten gebe ich Dir völlig recht.

Benedikte

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Re: Fakten zur Einstellung im Justizdienst- kleine Ergänzung

Antwort von Murmeltiermama am 03.05.2016, 7:51 Uhr

Bei uns im Osten kommt noch eine Besonderheit hinzu, die allen jetzigen Erstsemestern zu Gute kommen dürfte: Nach der Wende wurden in der Justiz und auch sonst im öffentlichen Dienst ganz viele neue Leute um die 30 eingestellt. Die gehen in den nächsten 10 Jahren alle in Rente. Mein Bekannter, der Richter am Sozialgericht ist, sagt, dass dort niemand unter 50 ist und bestimmt 50 Prozent der RichterInnen über 60. Da brechen für die Absolventen ab 2020 goldene Zeiten an.

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Re: 2. Kind im Jurastudium?

Antwort von knuffelbär am 03.05.2016, 16:59 Uhr

OK, bei mir war es ein anderes Studium aber ich kenne auch Mamas, die mit zwei und mehr Kindern Jura durchgezogen haben.

Es geht auf jeden Fall. Ich war an einer Uni, die die Kinderbetreuung direkt vor Ort für Studenten geregelt hat. Dort gab es ab drei Monaten die Möglichkeit für insgesamt neun Stunden maximal die Babys von Tagesmüttern direkt auf dem Campus betreuen zu lassen und das relativ günstig, die dort bereiten Kinder wurden dann zum kommenden Sommer wenn sie über eins waren in die Uni-KiTa übernommen. Betreuung war daher bei uns kein Problem sondern vorbildlich und mit sehr hohem Personalschlüssel geregelt. Wir haben und daher für zwei Kinder kurz hintereinander entschieden und meinen Abschluss habe ich erst danach gemacht, war möglich wenn auch anstrengend. Inzwischen bin ich fest angestellt und nun mit Kind drei schwanger, aber das erst 6 Jahre später, vielleicht kommt noch vier, das weiss ich noch nicht aber wenn dann auch nah dran...

Wenn du fragen hast gerne per pn.

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Re: 2. Kind im Jurastudium?

Antwort von Astrid18 am 05.05.2016, 11:54 Uhr

Ich habe meine Kinder erst lange nach dem Jurastudium bekommen, empfinde es aber als Vorteil, wenn die Kinder nah beieinander sind. Wenn Du jetzt noch ein 2. Kind bekommst - dann aber schnell - lässt sich die Orga besser abstimmen als später mit einem Grundschulkind und einem Baby. Zumal Du ja noch eine echt lange Ausbildung vor Dir hast. Ich würde entweder jetzt noch eines bekommen oder dann erst nach dem 2. Staatsexamen.

Da Du schon ein Kind hast, bist Du schon in der Situation, dass Du Dir über Deinen beruflichen Lebensweg Gedanken machen solltest: Wenn Du nicht in den Staatsdienst gehst - und dafür braucht man ein recht passables Examen - wirst Du kaum eine Stelle als Berufsanfängerin mit Teilzeit bekommen. Vollzeit ist aber auch leichter, wenn die Kinder schon größer sind. Dann sind sie unabhängiger von Dir.

Mein Referendariat war recht wenig zeitintensiv, das ist aber auch schon lange her (Ende der 90er), und es war in Bayern, da musste man damals auf 11 Klausuren lernen, mit Arbeitsrecht und Steuerrecht als Pflichtklausuren. Darauf haben die Ausbilder Rücksicht genommen.

Heut kommt man leichter in den Staatsdienst als damals, aber leider sind die Noten bei Jura soooo wichtig wie in keinem anderen Fach. Ich habe damals noch promoviert und konnte so trotz fehlendem VB nach 1 1/1 Jahren in einer spezialisierten Boutique (im Sinne einer spezialisierten Kanzlei - nicht Prada) in eine internationale Kanzlei wechseln. In beiden Kanzleien - der kleinen wie der großen - wurde eine hohe Einsatzbereitschaft und Flexibilität erwartet, auch mal bis Mitternacht arbeiten zu können. Das ist mit Kindern schwer, zumal man da nicht vor 20 Uhr das Büro verlassen darf.

Jetzt bin ich im Unternehmen und arbeite mit drei Kindern wieder Vollzeit. Wir haben vom Arbeitgeber aus recht große Flexibiläten mit Home Office etc., aber ich muss auch sagen, ich kann die Vollzeitstelle auch nur deshalb stemmen, weil ich dreimal in der Woche einen Babysitter habe, der die Kinder nach Kita und Hort bis 19 Uhr betreut. Mein Mann fällt leider aus, da er im Ausland arbeitet und zu uns am WE pendelt.

Die Kinder sind selten krank, und wenn dann arbeite ich von zuhause. Wenn mal ein Notfall ist, springt meine Mutter ein. Ich habe mir aber auch das Zugeständnis der Flexibilität erarbeitet. Ich nehme keine Kind-Krank-Tage, weil ich zum einen keine Lust habe, dem Personal zu erklären, warum ich als Privatversicherte einen Anspruch auf Vergütung gegen den AG habe, aber vor allem, weil ja keiner meine Arbeit in der Zeit macht. Ich kann aufgrund der Kinder keine spontanen Überstunden machen, oder wenn dann nur abends von zuhause aus. Also arbeite ich lieber mit einem kranken Kind zuhause, die sind aber nun mit einer Alterspanne von 5 bis 10 Jahren auch nicht mehr so betreuungsintensiv und dürfen dann auch Filme anschauen.

Aber grundsätzlich solltest Du Dir schon überlegen, ob Du wirklich am Jurastudium festhalten möchtest. Ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass man echte Leidensstrecken vor sich hat und bis zum Lebensende die Note eine Rolle spielt. Auch nach über 10 Jahren Berufserfahrung musste ich mir in einem Bewerbungsgespräch meine Noten vorhalten lassen.... Job habe ich trotzdem bekommen...

Wenn Jura für Dich eine Berufung ist, ja prima, kämpf Dich durch. Dann würde ich jetzt gleich ein 2. Kind einplanen, weil es später nicht unbedingt einfacher wird.

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Re: 2. Kind im Jurastudium?

Antwort von Mama_Dipl.-Jur._LL.M am 25.01.2022, 23:08 Uhr

Hallo!
Ich bin jetzt erst auf deinen Beitrag gestoßen. Und wie hast du dich entschieden?
Schlug dein Herz höher für die weitere Familienplanung oder hast du es mit Jura doch noch durchgezogen?

Ich hatte damals meinen Sohn nach dem 4. Semester bekommen. Habe dann 4 Semester pausiert und als er 1,5 Jahre alt war, stieg ich ins 5. Semester wieder ein, was wirklich hart war.
Zuvor war ich aber auch nicht die beste Studentin. Ich war schlicht überfordert und lustlos gewesen, tat mich aber schwer dies einzusehen. Die Zwischenprüfung hatte ich knapp bestanden. Beim Einstieg verbesserten sich allerdings meine Noten deutlich, weil ich einfach organisierter und effektiver die Lernzeit nutzte im Vergleich zuvor. Mein Mann konnte als Alleinverdiener nicht viel helfen. Er hatte selbst einen zeitintensiven Job und durch unser Wohneigentum, etc. war auch keine andere Möglichkeit drin gewesen. 6 Semester nach dem Einstieg war im mit dem Examen durch. Leider litt die Examensvorbereitung extrem durch viele private Dinge (Jobwechsel meines Mannes, Kindergartenwechsel, KiGa-Ferien, etc.) und vor allem wg. Corona. Meine mündliche Prüfung war traumatisierend.... aber noch länger sich darauf vorzubereiten und Corona abzuwarten, wäre sinnlos gewesen, da im Familienalltag etliche Dinge an Bedeutung gewinnen und das Lernen und die Motivation in den Hintergrund treten. Naja, dann habe ich entschieden das Ref. aufzuschieben, falls ich es überhaupt noch machen werde. In der Zeit habe ich mittels Teilzeitjob und Fernstudium (LLM) meine Stärken wiederentdeckt und Zuversicht gewonnen. Als ich hier paar Kommentare gelesen hatte, insbesondere über die Noten, wurde mir wieder das hauptsächliche Jura-Gift^^ bewusst: Der extreme Vergleich untereinander und die Herabwürdigung der Leistungen von Absolventen mit geringeren Punkten. Ich denke, dass Jura schon überdurchschnittlich viel abverlangt. Wenn man aber merkt, dass es nur noch quält, statt Freude macht, muss man einen Plan b haben, statt sich unterbuttern zu lassen, dass man trotz Abschlusses nichts erreicht hätte. Es gibt genug Arbeitgeber, die das Potenzial in einem erkennen. An die Kasse muss man da bestimmt nicht.
Ps: einen guten Abschluss im Masterstudium ist wesentlich einfacher zu erreichen und ist eine gute Alternative, um auch bei begehrten Arbeitgebern unterzukommen :)
Nun bin ich mit dem 2. Kind schwanger. Freue mich riesig aufs Baby, da die schönste Zeit der letzten Jahre die Elternzeit war. Kein Studium und keine Noten der Welt sind es wert, diese wundervolle Zeit abzukürzen oder zu vermiesen. Es gibt immer berufliche gute Alternativen!
VG!

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