Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Witch am 14.06.2015, 12:09 Uhr

Ich hab gestern mit meinem Kind telefoniert

ihm gesagt, dass ich ihn trotz allem liebe und er jederzeit hier eine Tür findet die offen steht ( das hab ich aber auch schon -keine Ahnung- wie oft gesagt)

Aussage des Kindes: ja und?? juckt mich nicht

Ok, ich möchte ja auch nur das du das weißt.

Ja, schön für dich

Ich sprach dann noch mit dem Vater des Kindes, er sagte ebenfalls zu mir, dass dieses Verhalten vom Kind nicht in Ordnung ist und er mit ihm reden wird. Kurze zeit später rief der der Vater zurück und sagte: ich hab keine Ahnung was in seinem Kopf vorgeht. Mich hat er aus seinem Zimmer geschickt und wollte auch mit mir nicht reden. Ich verstehe das genauso wenig wie du, erst will er immer zu dir und am liebsten nie wieder da weg, jetzt will er hier bleiben, sitzt aber nur in seinem Zimmer und jammert rum, er habe Langeweile. Er will dich jedenfalls nie wieder sehen. Aber soweit kommt das noch, ich glaub ich spinne.

Tja, sagte ich: was willst machen?? Ihn zwingen?? damit er hier Streit anzettelt?? Er redet ja nicht mal mehr mit O. ( mein neuer Lebensgefährte mit dem er sich richtig gut verstanden hat)

Vater: glaub mir, ich weiß es auch nicht.

 
10 Antworten:

Re: Ich hab gestern mit meinem Kind telefoniert

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.06.2015, 13:34 Uhr

Läßt der Vater sich denn dauerhaft und "für immer" aus dem Zimmer schicken? Was passiert denn, wenn das passiert?

Ich verstehe, daß es leichter ist, wieder eine "Geschäftsebene" zu finden, wenn man gemeinsam in einem Haushalt lebt. Aber Tatsache ist und bleibt, daß Kontakt zu den Eltern einfach nicht verhandelbar sein sollte. Ihr habt ihn verhandelbar gemacht - und ich fürchte, daß Euch das jetzt um die Ohren fliegt.

Vielleicht wendet Ihr Euch mal gemeinsam an eine Erziehungsberatung? Keinesfalls würde ich das so stehenlassen. Und ich halte es auch nicht für richtig, daß das Kind jetzt zur Versöhnung überredet wird. Zwang ist so eine Sache - das muß man definieren - aber grundsätzlich muß klar werden, daß gewisse Dinge einfach so sind. In einer Rama-Familie läßt man ja auch kein Kind die nächsten 9 Jahre im Kinderzimmer essen, nur weil es nicht mehr mit Papa am Tisch sitzen mag.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab gestern mit meinem Kind telefoniert

Antwort von Patti1977 am 14.06.2015, 18:14 Uhr

Familienberatung. Getrennte Sitzungen und gemeinsame.

Ich schätze mal so 11 Jahre aufwärts der junge? Solche Gespräche gibt's bei uns auch. Solche Phasen mit seinem Vater ebenso. Aber ist dann wieder vergessen.

Manchmal helfen neutrale dritte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

gesichtsverlust

Antwort von mama.frosch am 14.06.2015, 19:44 Uhr

ich könnte mir vorstellen, dass dein sohn das gefühl hat, wenn er jetzt einlenkt und dir entgegenkommt verliert er sein gesicht. aus seiner perspektive dürfte es etwa so sein, ihr hattet streit miteinander wo er sich ohnehin schon ungerecht behandelt gefühlt hatte (was mit 11 ja ohnehin sehr schnell geht...), er hat dir im affekt was an den kopf geknallt und du hast das für bare münze genommen und ihm, statt den konflikt mit ihm durchzustehen und zu klären, "rausgeworfen". er wird wütend sein und gekränkt und trotzig und selbst nicht aus seiner haut können.

da seid ihr als eltern gefragt, meiner meinung nach. den jungen nicht mit sich allein lassen und dadurch letztlich ja auch kontakt vermeiden.

hast du dich denn mal - sachlich-erwachsen-kurzgefasst - bei ihm entschuldigt; dass du übers ziel hinausgeschossen bist? ich denke, er wird selbst nicht in der lage sein, auf dich zuzugehen oder "zugeständnisse" zu machen (und nachdem du ihm gesagt hast, er kann gern gehen und es auch so gemeint hast ist er vielleicht verunsichert ob du ihn "noch willst" und dabei gleichzeitig wütend denn wer will schon einer beziehung "hinterherlaufen").

ich würde ein dreiergespräch mit euch eltern und eurem sohn anvisieren; ohne vorwürfe, mit der intention den konflikt zu klären und auch euren sohn in seiner wut und seinem verhalten auszuhalten - und ihm gleichzeitig die verantwortung dafür zu nehmen, dafür verantwortlich zu sein wo er lebt und die verantwortung als eltern zu tragen, die entscheiduung als eltern zu treffen.

"hör zu sohn, ich verstehe dass du wütend bist. dass ich gesagt habe du sollst gehen habe ich nicht so gemeint, ich war selbst wütend, das tut mir leid. papa und ich haben gemeinsam beschlossen dass du bei ihm / bei mir wohnen wirst die nächsten soundsoviel jahre (dann können wir das nochmal neu besprechen) weil wir denken, dass das das beste für dich ist. punkt."

wenn das nicht funktioniert würde ihc mit dem vater gemeinsam eine erziehungsberatung aufsuchen; oder ihr alle drei zu einer familienberatung. auch wenn der junge nciht will. auf jeden fall tut ihr ihm keinen gefallen wenn ihr ihm gestattet, sich seinen launen und seiner abwehr so hinzugeben. zb wenn der sohn den vater nicht ins zimmer lässt - es gäbe bei mir den punkt wo ich trotzdem reingehen würde. letztlich vermittelt das dem kind ja auch, dass es einem eben nicht egal ist; auch wenn es wütend ist dass muttern/vater reinkommt.

ich vermute es ist eher kontraproduktiv den jungen partout zu einer versöhnung bekommen zu wollen. vielleicht müsst ihr mit ihm einfach durch diesen konflikt durch. indem ihr ihn ernstnehmt in seinem gefühl, und gleichzeitig die verantwortung dafür tragt wo er leben wird; euch die entscheidungsmacht wieder zurücknehmt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: gesichtsverlust

Antwort von Witch am 14.06.2015, 20:29 Uhr

Das tat Ich, Ich versuchte noch am gleichen Abend mich zu entschuldigen,Ich sagte ihm das es mir leid tut und Ich Das nicht so meine.erklärte warum Ich Das sagte und selbst wütend war. Seine Antwort war nur: aha , Ich will jetzt baden und hab keine Lust zu reden. Ich sagte noch kurz, dass Ich immer erreichbar bin und ihn lieb hab. Seine Aussage: ok wars Das jetzt? Kann Ich jetzt baden? Ich sagte ja und legte auf. Nächsten Tag kam die Verfahrensbeistandin. Und damit war es besiegelt. Immer wieder gab Ich zu verstehen, dass Ich ihn liebe. Es tut so unendlich weh, denn SO kenne Ich ihn nicht wieder. Das heißt- doch- denn Er wird immer mehr wie ich. Und Ich weiß wie Ich BIN, wenn mich jemand tief verletzt. Eine Eigenschaft die Ich seit langem versuche abzustellen. Es tut weh, so unendlich weh.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: gesichtsverlust

Antwort von mama.frosch am 14.06.2015, 20:52 Uhr

das klingt als wäre das zu einer machtgeschichte geworden. einmal entschuldigen und klären ist wichtig und gut, aber wenn du immer wieder drauf zu sprechen kommst zeigst du deinem sohn, dass eigentlich nix geklärt ist und dass DU eine reaktion von ihm brauchst, damit es dir besser geht. damit hat er dich emotional ein stück weit in der hand.

wenn du ihm immer und immer wieder sagst dass du ihn doch liebst und er zu dir kommen kann etcpss vermittelst du m.m.n. eine schwäche und dass du irgendwie in der position bist, wo du was gutmachen müsstest und gibst ihm damit eine gewisse macht, die er auskostet.


ich würde dir raten, die verantwortung wieder zu übernehmen und ihn ggf. auch rumspinnen zu lassen. du hast dich entschuldigt, die sache ist damit "geklärt" und ein übergang zur tagesordnung, incl. elterlicher ansagen oder bestehen auf dem einhalten von abprachen angesagt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich hab gestern mit meinem Kind telefoniert

Antwort von Pondus2003 am 14.06.2015, 21:24 Uhr

Hallo, ich sehe es genauso wie mf4. Du hast einen Fehler gemacht, hast dich entschuldigt und jetzt musst du wieder die Führung übernehmen und erwachsen auftreten. Ich würde ihm also durchaus sagen, dass es jetzt auch mal gut sein muss und er jetzt sich mal wieder benehmen soll. Ich glaube, er schreit geradezu danach, dich wieder als souveräne und erwachsene Mutter zu erleben. Dass du da Ähnlichkeiten siehst zwischen dir und ihm etc., das besprich besser mit anderen Erwachsenen. Das gehört nicht zwischen dich und deinen Sohn. Gruß, Pondus

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

So sehe ich das auch

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.06.2015, 21:51 Uhr

Ich kenne durchaus ähnliche Situationen mit den bei mir lebenden Kindern. Der Unterschied, wenn man in einem Haushalt wohnt, ist halt der, daß man nicht jeden - sorry - Kleinscheixx bis zum Ende ausdiskutieren muß. Man entschuldigt sich, dann verbringt der Pubertist halt noch eine Stunde in seinem Zimmer und motzt, irgendwann gibt es Abendessen, der Pubertist kommt zu Tisch, weil er Hunger hat, schmollt noch eine Runde, aber spätestens wenn er das Ketchup haben will, das neben der Mama steht, findet er seine Worte wieder, und man bewegt sich in Richtung Normalzustand. Es findet keine offizielle Abschlußbesprechung statt, kein zwanghaftes "Du mußt mich auch verstehen" und kein Plenum zum Thema. Das Thema wird still und ohne Drama beerdigt - was den Charme hat, daß es letztendlich keine Gewinner und keine Verlierer gibt.

Bei Euch finden aber leider inzwischen ganz andere Sachen statt. Vielleicht ist Dein Sohn enttäuscht von sich selber, weil er sich gar nicht so sicher ist, ob er es wirklich beim KV besser findet. Vielleicht kann er sich selber das Hickhack noch nicht verzeihen. Vielleicht glaubt er Dir das ewige "Ich liebe Dich trotzdem!" nicht so ganz (häufige Wiederholungen machen Dinge oft unglaubwürdig - muß man Selbstverständlichkeiten immer wieder sagen?). Vielleicht mag er es auch nicht glauben, weil er seine Aktion nachträglich selber doof findet. Vielleicht findet er auch nur aus der "Ich will nicht!"-Schleife keinen Ausgang. Was auch immer - wahrscheinlich versteht er grad selber nicht so ganz, warum er das tut, was er tut.

Wenn es IRGENDWiE möglich ist, solltet Ihr den vorherigen Besuchsrhythmus wieder aufnehmen. Das muß er nicht mögen, nicht mal wollen - aber es findet statt, weil das so ist. Man geht jeden Tag zur Schule und jede Woche zum Fußballtraining und zwei Mal jährlich zum Zahnarzt und alle zwei Wochen zu Mama - ohne das jedes Mal zu diskutieren.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

nachtrag

Antwort von mama.frosch am 14.06.2015, 23:02 Uhr

"ich geh jetzt zu papa!" oder "ich zieh zu papa!" bringt mein 12jähriger auch ab und an, wenn er wütend auf mich ist (zb durch solche unmöglichen forderungen wie müllbeseitigung aus dem kinderzimmer).

kürzlich erzählte mir sein vater, dass er dort vor zorn als er sein zimmer aufräumen sollte und ihm der sinn aber nach fernkucken stand, er würde jetzt sofort zu mama, also mir, gehen.

sowas sagen kinder halt mal im frust, teilweise sicher auch mal, um auszuprobieren wie die eltern reagieren (aufgebracht? verletzt? unbeeindruckt?), quasi ein testballon. wenn das kind dann merkt dass es durchschlagenden erfolg auf elterliche gefühle hat werden solche sprüche natürlich lukrativ.

daher mein rat,
entspannt bleiben.

so ein spruch ist keine ablehnung an dich, keine beziehungssaussage sondern eine soon-to-be-teenie-selbstaussage "ich bin grad megamäßig wütend/fühle mich ungerecht behandelt/stinkt mir diesunddas". ein, "ich hab grad kein bock hier zu sein weil es mich - formulierung je nach temperament des kindes wählen - gerade total nervt / auf die palme bringt / ankotzt, was mein erziehungsberechtiger da gerade von mir will / zu mir sagt".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

was ist eigentlich schlimm daran,

Antwort von mama.frosch am 14.06.2015, 23:15 Uhr

wenn er bei dir wäre und streit anzettelt?
das ist nervig, aber durchaus auch eine art von kommunikation, nähe, beziehungsaufnahme, eine chance dinge zu klären - und nach einem streit, wenn man ihn denn als erwachsener auch irgendwann gut sein lässt, kommt doch auch wieder der übergang zur tagesordnung.

streit wirst du mit einem kind das auf die pubertät zusteuert ohnehin im alltag gehäuft haben; ebenso aggressive äußerungen, unpassend geäußerte wünsche und bedürfnisse, ernster genommen zu werden, deine eigene konfliktfähigkeit wird gefragt sein (denn es kann nicht immer alles friedefreudeeierkuchen sein; wie sollte sich ein kind/teenie sonst auch schritteweise abgrenzen und loslösen können)... es bringt nichts, auf biegen und brechen offizielle versöhnungsäußerungen zu erwarten oder zu erwünschen - übergang zur tagesordnung ist sogar hilfreich, die gemüter wieder zu enthitzen und vielleicht ,und sei es im stillen kämmerlein, vom kind die äußerung oder erkenntnis zu vernehmen, dass es doch auch etwas übergekocht sei.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke,

Antwort von Witch am 15.06.2015, 10:32 Uhr

ich nehme mir eure Beiträge zu Herzen und versuche sie umzusetzen.

Ich war eine lange Zeit nicht hier und bin aber dennoch immer wieder dankbar darüber das es euch gibt. Außenstehende die ohne Emotionen die Situation betrachten sehen meist viel klarer als man selber.

Danke nochmal, ich berichte wie es weitergeht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Für alleinerziehende Eltern
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.