Der 1. Schultag

Hi ihr,

wollte nur ganz kurz berichten (kann ich kurz?! ) ...
Das Wald-Wochenende war die perfekte Vorbereitung für heute. Mega-intensiv, ich bin echt nah an meinem Kind dran, tut so gut nach dem ganzen Stress!! Wir haben viel geredet, er hat mich viel gefragt wegen heute neue Schulklasse, was er machen soll, wenn die Kinder Krieg spielen (das will er definitiv NICHT) und und und.

Zum Glück habe ich Fr auf eigene Faust schon den Stundenplan organisiert, Kind bei der Lehrerin vorgestellt, Klassenzimmer gesucht, so dass heute 'nur noch' 'reingehen' war. Kind wachte auf ... die ersten Worte waren "Heute ist endlich der Tag, auf den ich mich so lange gefreut habe". Klar, Lampenfieber AUCH, muss sein, alles andere wäre ja unnormal. Aber die Freude überwog. So lieferte ich ihn einfach morgens im neuen Klassenzimmer ab, und ging mit einem echt guten (!) Gefühl nach Hause. Zur Feier des Tages bot ich mittags Mama-Taxi an, aber er wollte wie sonst auch selbst nach Hause laufen. Respekt vor dem kleinen Kerl, so viel Mut haben manche Erwachsene nicht.

In der Schule war es schön, hatte ihm zuvor gesagt, dass er sehr wohl mitmachen kann, darf und soll ... zählt ja auch ... und dass er 'Mut üben' könne, wenn er sich zum Vorlesen von was auch immer meldet, da braucht man noch kein 2.-Klass-Wissen. Genau so hat er's dann auch gemacht. Da hat er dann gemerkt, dass niemand lacht und nix, also hat er beim Rechnen auch gleich mitgemacht, und war er in einigen Aufgaben sogar schneller als ein paar der anderen Kinder.

Ein Mini-Drama gab's beim Schreiben: die Kinder sollten was schreiben, das haben sie in der 1. Klasse aber noch nicht gelernt, und ich ihm ihn Eigenregie auch noch nicht beigebracht. Da war er erst mal überfordert, aber die Lehrerin sagte, Druckschrift sei jetzt in Ordnung, da kam er dann inhaltlich problemlos mit, dann war das Drama auch erledigt.

Mir ist bloß unklar, ob ich das jetzt parallel lernen soll mit ihm, oder er einfach weiter Druckschrift schreiben soll. Hm. Was die Kommunikation angeht, sind sie in der Schule jetzt eher suboptimal aufgestellt. Hm. Ich fühle mich 'wenig begleitet'. Gibt es eine Schonfrist? Eine Übergangsfrist? Wie wird das alles gestaltet? Gleich kaltes Wasser und fertig? Und und und. Wobei die Lehrerin definitiv kommunikativer und aufgeschlossener scheint als die aus der 1. Klasse, Sohn findet sie auch gleich super.

Vom Sozialen her fand er wohl gleich ein paar Kinder aus der neuen Klasse, mit denen er in den Pausen spielte - so wie ich das normalerweise eben von ihm kenne, und stand in den Pausen nicht alleine rum. Das war in seiner 1. Klasse ja auch eher nicht gut gelaufen.

Hausaufgabenmachen war super ... wenn man die vielen Unklarheiten abzieht, die wir noch nicht wissen können, bleibt netto eine Stunde, das ist ok für Mitte 2. Klasse, weil wir uns ja erst mal einarbeiten müssen, auf welchem Stand die Kinder sind. Von der Schwierigkeit her endlich Anspruch, und zumindest heute definitiv keine Überforderung. Wenn die Unklarheiten beseitigt sind, ist das so ein Klacks. Montags ist der schwierigste und längste Tag.

Alles in Allem hätte ich mir so wie heute, auf diese Weise, den richtigen 1. Schultag für mein Kind damals im September gewünscht, dass er strahlend nach Hause kommt, und sich in dem neuen Umfeld wohlfühlt. So befreit wie heute nach nur einem Tag war er zuvor selten. Und er hat erzählt und erzählt und erzählt. Das war zuvor auch nicht. So schön!
Heute Mittag haben wir denn auch schon richtig gefeiert, und am Wochenende gibt's Kindergeburtstag!!

Viele liebe Grüße und danke für eure Geduld mit mir ,
Bauchzwergfrau