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Geschrieben von Alhambra am 29.01.2016, 14:12 Uhr

Wir Moslems müssen im eigenen Saustall aufräumen

Der Mann bringt es doch prima auf den Punkt, wenn Religion als Deckmäntelchen missbraucht wird.

http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/feridun-zaimoglu-zu-uebergriffen-in-koeln--wir-moslems-muessen-im-eigenen-saustall-aufraeumen-6672522.html

Schriftsteller Feridun Zaimoglu
"Wir Moslems müssen in unserem eigenen Saustall aufräumen"

Der Kieler Schriftsteller und Moslem Feridun Zaimoglu wurde mit "Kanak Sprak" und "German Amok" bekannt. Jetzt hat er sich zu den Geschehnissen in der Silvesternacht in Köln zu Wort gemeldet - mit einer furiosen Abrechnung mit dem "gelebten Dorf-Islam".

Für den Schriftsteller Feridun Zaimoglu muss die Aufarbeitung der sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln schonungslos offen auch innerhalb der islamischen Gemeinschaft geführt werden. "Frauenverachtung ist geradezu ein Gebot im Judentum, im Christentum und im real existierenden Islam - das nur an die Adresse der Heuchler, die vom Abendland schwätzen und nicht ein einziges Mal die Bibel aufgeschlagen haben", sagte der Kieler Schriftsteller türkischer Herkunft. "Gleichzeitig ist es aber auch genauso falsch zu sagen im relativierenden Ton: Weil es so ist, müssen wir uns nicht damit auseinandersetzen, wir Moslems."

Der 51-jährige Schriftsteller, der sich selber als Moslem mit einem Kinderglauben bezeichnet, forderte: "Wir Moslems müssen in unserem eigenen Saustall aufräumen. Denn wir haben einen Saustall. Der gelebte Dorf-Islam ist unter aller Sau." Er als Schriftsteller könne sich dabei nicht aus der Verantwortung ziehen: "Das wäre ein bisschen feige."
"Keine Krise des Islam, sondern des moslemischen Mannes"

Die Übergriffe in Köln seien keine Ausreißer gewesen. Es handle sich nicht um eine Krise des Islam, "sondern wir haben eine Krise des moslemischen Mannes. Wir haben eine Krise moslemischer Männer mit Minderwertigkeitskomplexen." "Wenn ein Mann unfähig ist, die starke mündige Frau als gesellschaftliche Realität zu sehen, und sich in seiner Herrlichkeit beeinträchtigt fühlt, dann lege ich ihm professionelle Hilfe nahe."

Insgesamt bewertete Zaimoglu die Debatte über die Kölner Silvesternacht als sehr positiv: "Entgegen irgendwelcher seltsamen Vermutungen ist die freie Rede bei uns in Deutschland vorherrschend - und das ist wunderbar." Die sexuellen Übergriffe müsse man geißeln, "so wie man sonst von ostdeutschen Nazis spricht oder westdeutschen Hooligans. Ich verstehe nicht, warum man sich plötzlich an dieser Stelle zurückhalten muss oder wieso die Beschwichtiger dann darauf hinweisen wollen, dass man jetzt vorsichtig sein soll", sagte Zaimoglu. Er zollte den beteiligten Journalisten Anerkennung: "Ein sehr anständiger Umgang mit dem Thema." Das einzige was falsch laufe sei, dass Männer schon wieder über Frauen sprächen.


Die Gefahr einer wachsenden Kluft in der Gesellschaft sieht Zaimoglu durchaus: Es fehle an Solidarität untereinander. Die Stimmung sei gekippt wegen bestimmter seltsamer Entscheidungen von oben. "Und unten zünden jetzt irgendwelche Vollidioten Flüchtlingsheime an oder träumen von einem reinen Abendland. Die armen Schweine gehen aufeinander los. So war es immer, so wird es immer weitergehen." Dabei führten die christlichen Kirchen und die islamischen Verbände schon seit einiger Zeit einen Dialog und kämen friedlich miteinander aus. "Es geht nicht um Religionen, es geht darum, dass Menschen mit religiösem oder nationalem Anstrich - seltsame Borderline-Menschen da draußen - den sozialen Frieden zu Klump schlagen wollen. Und darüber müsste man sich unterhalten", sagte Zaimoglu.

Opfer von Stereotypen oder Vorurteilen sei er selber noch nie geworden. " Deutschland ist mein herrliches Land." Ja, er habe einen sauschweren Nachnamen, sagte er lachend. Aber wenn er bei einer Taxi-Zentrale anrufe, seinen Name nenne und zugleich zu buchstabieren beginne "Zeppelin, Anton, Martha...", herrsche schnell Heiterkeit.

Zur Person
Feridun Zaimoglu

Feridun Zaimoglu wurde 1964 im anatolischen Bolu geboren und verbrachte die ersten zwei Jahrzehnte seines Lebens in München, Berlin und Bonn. 1985 kam er nach Kiel, um dort Kunst und Medizin zu studieren. Zaimoglu arbeitet als Journalist, er schreibt Theaterstücke ("Die zehn Gebote") , Romane ("Siebentürmeviertel", "Leyla") und Drehbücher. Außerdem ist er bildender Künstler. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehören der Berliner Literaturpreis, Mainzer Stadtschreiber, Kieler Kulturpreis, Grimmelshausen Preis und der Adelbert-von-Chamisso-Preis.

 
5 Antworten:

Re: Wir Moslems müssen im eigenen Saustall aufräumen

Antwort von desire am 29.01.2016, 14:20 Uhr

Die jungen Moslems bräuchten dringendst Kurse in Selbstwertgefühl, Minderwertigkeitsaufarbeitung und Biologie sowie in Sexualkunde.

Nie was davon gehört und gesehen....nicht negativ gemeint...nur...wenn man dagegen jetzt nicht angeht wird das wirklich eine Katastrophe...wir Frauen können da nicht alles auffangen.

Klär mal eine Runde von 20 bis 50jährigen auf....

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Re: Wir Moslems müssen im eigenen Saustall aufräumen

Antwort von TheFirefox am 29.01.2016, 14:23 Uhr



Ach wie schön mal vernünftige Stimmen zu lesen.

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Nicht nur junge Moslems

Antwort von TheFirefox am 29.01.2016, 14:24 Uhr

Auch junge Christen, junge Mädchen, alte Männer, ältere Frauen - quasi queer Beet.

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Re: Wir Moslems müssen im eigenen Saustall aufräumen

Antwort von NyotaUhura am 29.01.2016, 14:28 Uhr

Mhm, ich hätte bislang nicht das Gefühl, das sie unter Minderwertigkeitskomplexen leiden. Im Gegenteil.
Aber gut. Man schaut nicht in die Menschen rein.

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desire

Antwort von NyotaUhura am 29.01.2016, 14:37 Uhr

Du arbeitest doch mit Flüchtlingen, oder?
Es gab ja schon viele Berichte von Helferinnen. Auch diejenigen, die sehr positiv eingestellt sind schreiben von Problemen mit den Männern, dass sie nicht gerade respektvoll behandelt werden. Nicht für voll genommen werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht gut ankommt wenn Aufklärungskurse angeboten werden.
Besonders wenn sie von Frauen kommen.
Ich halte soetwas für unmöglich.
Wie siehst du das?

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