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Geschrieben von Maximum am 29.03.2015, 6:30 Uhr

wie unwichtig so manche Dinge dann sind...

...ich denke wie tausende andere auch jeden Tag an die Opfer die bei diesem tragischen Unglück ums Leben kamen...Genau an diesem Tag war ich morgens im Zimmer von meinem Sohn Max...er ist auch 16,geht in die 10.Klasse,genau so alt wie die Schülergruppe ...sein Zimmer sah schlimm aus,ich bin grad wieder raus gegangen und mittag wenn er heim kommt sollte es ein Donnerwetter geben. Zwischenzeitlich kamen die Infos was passiert war...Max kam heim,erzählte mir auch davon,hat zu Mittag gegessen und hat sich ins Bett gelegt und hat geschlafen...ich habe bis heute kein Wort über die Unordnung in seinem Zimmer verloren,als er schlief stand ich vor ihm und war nur froh das er heim war und gesund in seinem Bett geschlafen hat.
Unerträglich der Gedanke das mein ein und alles in Stücke zerfetzt irgendwo verstreut in den Bergen zwischen Felsklippen liegt...ich denke mein Leben könnte nicht weitergehen wie bisher. Und die Gelder die die Leute bekommen würde ich garnicht haben wollen...okay,dann höchstens alles für eine extra schöne...wenn man das so sagen kann...Beerdigung verbrauchen...Zum erstenmal in meinem Leben war mein Herz sooo anteilnahmemäßig dabei...eben weil man sieht was wirklich wichtig ist.
Ich ziehe den Hut vor den Eltern die ihr Leben nach so einer Dramatik wieder ins Lot bringen...

Meine Freundin hat auch ein Kind durch einen Unfall verloren,sie haben auch Geld aus einer Versicherung bekommen...sie haben sich davon ein Auto gekauft,und nach zwei Monaten konnte keiner mehr mit dem Auto fahren weil immer der Gedanke war...Kind weg...Auto da...sie haben es den Johannitern gespendet und bis heute nicht bereut.

 
38 Antworten:

Re: wie unwichtig so manche Dinge dann sind...

Antwort von Fredda am 29.03.2015, 9:24 Uhr

Ging es dir auch so bei dem Flüchtlingsboot, das im Februar unterging? Oder ist da das Mitleiden kühler, weil nicht die Furcht enthalten ist, es könne einem selbst passieren? Ich bin jeden Tag dankbar, dass meine Kinder sicher, satt, trocken, warm und friedlich leben (!) können. Das Flugzeugunglück ist schrecklich. Aber für “uns“ offensichtlich besonders, weil es Leute traf, die uns ähneln. arme, farbige, ihr Leben lang geplagte Menschen scheinen dieses große Betroffensein nicht auszulösen
Finde ich nachdenkenswert. Auch noch mal zum Thema Mitleid/echtes Mitgefühl, das wir neulich mal hatten.

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wann war da nochmal was und wieviele leute betraf es in haiti?

Antwort von DecafLofat am 29.03.2015, 9:47 Uhr

um nochmal ein anderes unglück der jüngsten zeit ins gedächtnis zu rufen...
danke fredda für deine die dinge ins rechte lot rückende licht.
in einigen wochen schimpft die AP wieder wenn das zimmer ihres teenager sohnes verwüstet ist, und weisst du was? vermutlich vollkommen zu recht.
aber wenn ihr dieses unglück hilft, die dinge derzeit demütig anzunehmen: bitte.

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Re: wie unwichtig so manche Dinge dann sind...

Antwort von franziska1958 am 29.03.2015, 9:54 Uhr

Nein Fredda, da muss ich dir aber widersprechen.

Das Unglück ist viel näher an uns dran und damit automatisch auch näher an unseren "Herzen". Dieses Unglück hat ein "wir" und nicht ein in Übersee ist ein Flugzeug abgestürzt.

Mein Sohn fliegt als Journalist durch die ganze Welt, er war im vorigen Jahr in Brasilien, New York und Indonesien. Da kann immer etwas passieren, aber nach diesem Flugzeugabsturz bin ich völlig aufgelöst.

Wobei das Risiko für meinen Sohn um ein vielfaches höher in Übersee ist, habe ich ihn sofort angerufen, völlig irrational!! Ich habe geweint, gesagt wie froh ich bin das ich ihn habe und wollte nie mehr das er fliegt.

Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass arme, farbige nicht diese Betroffenheit auslösen, so wie du es schreibst!

Das habe ich für die Zeitung geschrieben und gibt meine Gefühlslage wieder:

Wir sind Papst, wir sind Weltmeister und Wir sind abgestürzt

Auch ich steige in ein Flugzeug und mache dumme Witze. „Angst? Nein, es kommen doch eh alle runter“.

Auch ich möchte immer weiter, höher und günstiger in die weite Welt hinaus. Ich fliege mal eben nach Pisa den schiefen Turm anschauen, ich fliege zum Shoppen nach London oder mal nach Oslo, da ist ja auch immer was los.

Die Flugzeugabstürze in Indien, Kuala Lumpur und habe ich wahrgenommen, habe Fotos angeschaut über Absturztheorien nachgedacht und dabei gekocht, gebügelt und „Wer wird Millionär“ geschaut.

Nun sind WIR abgestürzt. Wir, die dachten uns in Europa passiert das nicht. Wir haben Kinder die zu Austauschschülern werden, Männer die sich am Morgen zum Meeting in die Firmenzentrale verabschieden, Großeltern die ihre Enkel besuchen, Fussballfans die glückselig ihren Idolen hinterherreisen. Die müssen wir nun betrauern, es sind nicht mehr die Unbekannten aus Übersee.

Nein, es sind unsere Freunde, Verwandten, Nachbarn, der Briefträger, die Schwägerin vom Bäcker, der Bruder des Sportkollegen, die Mitarbeiterin meiner Krankenkasse. Und so sind wir plötzlich miteinander verbunden und gehören ganz nah zusammen, in unserer Trauer, unserem Leid und dem Unvorstellbaren.

Und wenn ich nun in ein Flugzeug steige, mache ich keine dummen Witze mehr, unter Umständen schaue ich Fussballspiele nur noch auf Sky, geht ein Schüleraustausch auch innerhalb Deutschlands? Und wenn mein Mann vor seinem Termin wieder mal die Zahnpastatube nicht zudreht, werde ich ihn trotzdem zum Abschied drücken und küssen.

Nichts wird mehr so sein wie vor dem Unglück, unser Sicherheitsgefühl, unser Vertrauen in die Technik, die Maschinen und das Leben ist schwer erschüttert – Wir sind abgestürzt….

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kein Wir? tatsächlich?

Antwort von Butterflocke am 29.03.2015, 10:17 Uhr

Das sehe ich aber anders....

Wobei ich vorausschicken möchte, dass ich Maximums Gedanken nachvollziehen kann und auch normal und nicht verwerflich finde....

Aber man "darf" ruhig mal auch an sich und seiner Einstellung, seinen Sichtweisen zweifeln. Von daher finde ich Freddas "Stubser" trotzdem goldrichtig und nicht übertrieben oder abwegig.

Und dieses "WIR" kann durchaus entstehen, wenn ich es zulasse. Ich selbst war zwar nie in einer solch lebensgefährdenden Fluchtsituation wie jene Flüchtlinge, die gerade zu uns kommen (schon immer gekommen sind).
Auch lebte ich nie in so schwierigen Umständen wie diese Menschen.
Dennoch war ich mal Flüchtling. Und hätten meine Eltern sich nur wenige Monate früher zur Flucht entschlossen, dann hätte dabei auch Lebensgefahr bestanden.

Dieses "wir" ist eine Frage der persönlichen Einstellung.
Diese Einstellung habe ich - zugegeben - bisher nicht aus eigener Initiative erlangt, sondern weil ich aus beruflichen Gründen dahin gedrängt wurde. Ich bin sogut wie jede Woche in den hiesigen Flüchtlingsunterkünften und höre/sehe dramatische Geschichten von KINDERN....

Nein, ich denke, darüber darf man nicht nur, sondern MUSS man nachdenken.
Das heißt, dass ich seither eben nicht mehr nur dankbar bin, dass meine Kinder nach einem Flug immer wieder wohlbehalten landeten, sondern auch dafür, dass sie "zufällig" hier geboren wurden und nicht das durchmachen müssen, was die Flüchtlingskinder durchmachen mussten.

Wenn man also ein "wir" herstellt oder auch nur zulässt, dann gibt es auch ein wir.
Und zwar auch TROTZ des äußerst geringen Risikos, dass wir selbst und unsere Kinder morgen oder übermorgen in eine ähnliche Fluchtsituation geraten....

Warum man also mehr Empathie empfindet, wenn man auch selbst häette betroffen sein können, verstehe ich nicht.
Ich sehe meine schlafenden Kinder nach einem "Unterkunfts-Tag" ebenso dankbar an....

Hinzu kommt, dass genau diese Menschen Empathie und ein empfundenes "wir" eigentlich dirngend bräuchten!

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Re: wie unwichtig so manche Dinge dann sind...

Antwort von claudi700 am 29.03.2015, 10:23 Uhr

ich habe mitleid und helfe denen, die wirklich traumatisiert und verfolgt sind. aber bitte nicht alle über einen kamm scheren, es sind leider genug, die anderen genau diese chance nehmen.

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es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von Julie am 29.03.2015, 10:25 Uhr

Das Ausmaß der Flugkatastrophe wird nicht dadurch kleiner, dass woanders auf der Welt noch größere Katastrophen passiert sind und passieren.
Wenn mich diese Absturz mehr oder anders betrifft, weil Haltern nur 30 km entfernt ist oder weil meine Tochter (ebenfalls 10. Klasse) mit ihrem Spanischkurs die gleiche Strecke nach Barcelona geflogen ist - mit Germanwings,vielleicht mit dem gleichen Flugzeug oder der gleichen Cockpitbesatzung, dann ist das menschlich nachvollziehbar.
Deswegen sind mir die anderen Opfer auf der Welt nicht egal.
Und da braucht es auch kein "ins rechte Lot bringen" meiner Gefühle.
Eben weil es kein richtig oder falsch gibt.

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Re: es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von Fredda am 29.03.2015, 10:44 Uhr

Eben, das meine ich, es ist näher dran, es ist mehr ein Schreck, ein Erschrecken, ein Erkennen "das könnte uns auch passieren", "das hätten wir sein können". Das darf man ja haben und empfinden. Trotzdem sollte das weiter entfernte (weiter entfernt ist lustig, da muss man ja nur die Relationen ein bißchen verschieben, wie weit ist z.B. das Mittelmeer?) Elend auch die gleiche Energie in Bewegung setzen, Energie zu helfen, zu verhindern, aufzuklären und nicht mehr geschehen zu lassen. Das wäre ein menschliches, umfassenderes "Wir".

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es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von Julie am 29.03.2015, 10:59 Uhr

Das Ausmaß der Flugkatastrophe wird nicht dadurch kleiner, dass woanders auf der Welt noch größere Katastrophen passiert sind und passieren.
Wenn mich diese Absturz mehr oder anders betrifft, weil Haltern nur 30 km entfernt ist oder weil meine Tochter (ebenfalls 10. Klasse) mit ihrem Spanischkurs die gleiche Strecke nach Barcelona geflogen ist - mit Germanwings,vielleicht mit dem gleichen Flugzeug oder der gleichen Cockpitbesatzung, dann ist das menschlich nachvollziehbar.
Deswegen sind mir die anderen Opfer auf der Welt nicht egal.
Und da braucht es auch kein "ins rechte Lot bringen" meiner Gefühle.
Eben weil es kein richtig oder falsch gibt.

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warum erscheint das jetzt nochmal ?

Antwort von Julie am 29.03.2015, 11:01 Uhr

?

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warum erscheint das jetzt nochmal ?

Antwort von Julie am 29.03.2015, 11:01 Uhr

?

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Re: es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von lotte_1753 am 29.03.2015, 12:13 Uhr

Es ist schon reichlich überheblich, anderen Menschen vorschreiben zu wollen, wie sie zu trauern haben, oder was sie berühren darf. Mich würde, sagen wir mal, der Verlust des Augenlichts meines Kindes stärker betroffen machen als ein im Mittelmeer ertrunkenes Baby. Und was kümmert mich Vietnam, wenn ich orgasmusschwierigkeiten habe? Aber du kannst gerne das Leid der Welt auf deinen starken Schultern tragen.

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Re: es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von Butterflocke am 29.03.2015, 13:14 Uhr

..ein reichlich dummer Beitrag...

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Re: warum erscheint das jetzt nochmal ?

Antwort von Pamo am 29.03.2015, 13:31 Uhr

Sowas passiert einfach manchmal.

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Re: es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von Port am 29.03.2015, 13:34 Uhr

Davon hat sie schon mehrere abgeliefert.

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Re: es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von shinead am 29.03.2015, 13:48 Uhr

>>Trotzdem sollte das weiter entfernte (weiter entfernt ist lustig, da muss man ja nur die Relationen ein bißchen verschieben, wie weit ist z.B. das Mittelmeer?) Elend auch die gleiche Energie in Bewegung setzen, Energie zu helfen, zu verhindern, aufzuklären und nicht mehr geschehen zu lassen. Das wäre ein menschliches, umfassenderes "Wir".

Wäre es nicht schlimm, wenn uns wirklich jedes Unglück/jeder Krieg eben genauso treffen würden wie Unglücke im nächsten Umfeld?
Wir wären doch alle depressiv und nicht mehr in der Lage den Alltag zu meistern.
M.E. Ist es natürlich, dass uns Dinge mehr beschäftigen wenn sie näher sind.

Bevor ich Geld spende, stelle ich auch sicher, dass es mir und meiner Familie gut geht. Wenn ich Sorgen habe, dann die mir persönlich immer wichtiger als die Sorgen anderer. Ich bin keine Heilige, die das Elend der Welt zu ihrem eigenen machen kann und will. Das heißt nicht, dass ich die Trauer und Verzweiflung anderer nicht wahrnehme! Die Intensität ist aber eine andere und das ist gut und richtig so.

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Schließe mich Fredda an...

Antwort von iriselle am 29.03.2015, 14:10 Uhr

...ich bin jeden Tag dankbar, dass wir leben dürfen und es uns gut geht.
Auch ich finde das Unglück natürlich entsetzlich- aber nicht mehr oder weniger wie andere Katastrophen.
VG

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Re: es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von Betula am 29.03.2015, 14:58 Uhr

Sehe ich auch so. Ich denke dass es normal ist dasseinen Dinge,die einem selber auch passieren könnten,einfach betroffener machen,weil man sich da viel besser hinein denken kann. Wenn ich selber oft fliege oder wenn mein Kind gerade irgendwo hin geflogen ist,dann macht mich ein solcher Absturz einfach betroffen. Jeder kann sich vorstellen wie es ist,einen geliebten Menschen zu verlieren.

Es fällt uns Wohlstandmenschen aber einfach schwerer sich vorzustellen, wie es ist,auf einer Nussschale über das Mittelmeer zu fahren und dabei unter zu gehen.Oder überhaupt sich vorzustellen wie es sein muss flüchten zu müssen weil man unter unerträglichen Bedingungen lebt.Das ist uns fremd.

Das bedeutet aber doch nicht, dass es uns kalt lässt.Und es bedeutet auch nicht dass wir nicht erschüttert sein dürfen, weil ein Flugzeug abgestürzt ist eben weil es noch viel schlimmere Dinge auf der Welt gibt.Dann dürfen wir ja gar nicht mehr traurig sein.Es gibt leider zu Allem noch eine Steigerung.

Der Absturz ist jetzt gerade aktuell passiert, es wird viel berichtet.Andere Dinge
Sind nicht mehr so stark im Fokus,trotzdem schlimm.Jetzt könnten wir uns natürlich Vorwürfe machen,dass wir jetzt z.Z.verstärkt auf das eine Leid in der Welt fixiert sind.Mag sein dass das blöd ist.Doch was würde es bedeuten wenn wir ständig alles Elend der ganzen Welt vor Augen hätten? Wir würden krank werden! Es ist menschlich dass wir das,was vor unserer "Haustür "passiert und das,womit wir uns eher identifizieren können, das,was uns selber auch passieren konnte,als wichtiger ansehen.Auch wenn es objektiv falsch ist.

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Re: es gibt keinen Maßstab für Trauer

Antwort von Fredda am 29.03.2015, 15:49 Uhr

das scheinen gravierende Orgasmusprobleme zu sein!

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Re: das war doch nur ein Zitat

Antwort von MartaHH am 29.03.2015, 16:10 Uhr

Was kümmert mich Vietnam, wenn ich Orgasmusschwierigkeiten habe - Kunzelmann, Kommune I, Berlin

http://archiv.hanflobby.de/archiv/langhans.txt

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Re: das war doch nur ein Zitat

Antwort von Fredda am 29.03.2015, 16:13 Uhr

meinst du, sie wusste das?

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Fredda, ist das wirklich so...

Antwort von SkyWalker81 am 29.03.2015, 16:25 Uhr

dass Du tatsächlich jeden Tag so bewusst glücklich daran denkst, wie gut es Dir geht ? Das Du deshalb sowieso erhaben darüber bist, dich über Kleinkram aufzuregen, dass dich deine Kinder auch mal nerven und Du darüber nachdenkst welche Schuhe heute zu Deinem Oufit passen ?

Betroffenheit ist gut und wichtig, hier jemandem zu unterstellen, ihn würde das Unglück von "armen, farbigen" Menschen weniger zu treffen finde ich schon ziemlich heftig.
Und vor allem: unsere Betroffenheit nutzt niemandem der Opfer oder Geplapten etwas. Wohl aber denen, die das zum Anlass nehmen ihr eigens Handeln zu überdenken und dankbarer werden. Welches schlimme Unglück man dazu als Anlass nimmt ist zweitrangig.

Ich finde es eher nachdenkenswert, wenn man von sich behauptet ein "echteres" Mitgefühl zu haben als ein anderer. Das hat für mich einen schalen Beigeschmack.

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Re: das war doch nur ein Zitat

Antwort von MartaHH am 29.03.2015, 16:27 Uhr

Wusstest du das?

Ich bin sooo alt, dass ich tatsächlich ein paar Erinnerungen an die Zeit ('67) habe, hauptsächlich damals gespeist aus der Lektüre von "Stern", "Spiegel", "Konkret" (da bin ich mir nicht so ganz sicher mit der Jahreszahl) und "Pardon".

Wo dieser Strich zu Ende ist, da wartet schon der Antichrist
________________________________________________

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Danke Fredda..

Antwort von josefinchen am 29.03.2015, 16:53 Uhr

ich sehe es genau wie du.

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Re: das war doch nur ein Zitat

Antwort von Fredda am 29.03.2015, 17:13 Uhr

Ich hatte eine hochpolitische Mutter und wurde in frühester Kindheit schon mit sowas versorgt.

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Ja.

Antwort von Fredda am 29.03.2015, 17:27 Uhr

Ich bin jeden Tag froh, dankbar, glücklich über ganz viele Sachen.
Trotzdem schaffe ich es, mich mit banalen Alltagsgegenständen zu beschäftigen und mich auch über Kleinscheiß und das übliche Chaos aufzuregen. Und glücklich zu sein über die komischen politischen Strömungen, ab und zu Angst zu haben. Schlechte Laune.
Ich habe nie gesagt, mein Mitgefühl sei echter als irgendwas. Mitgefühl ist ja auch was ganz anderes als abergläubisch-abwehrendes-gruselgeiles "Mitleid". Wer hier was wie fühlt, kann ich nicht sagen, mich hatte nur das AP zu einer Antwort animiert.
Nachdenkenswert finde ich aber die Unterschiede, die "man" (auch die Medien z.B.) da macht...

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Re: Danke Fredda..

Antwort von Maximum am 29.03.2015, 18:22 Uhr

...ich bin grad vom Dienst gekommen,deswegen konnte ich bis jetzt nicht reagieren...ja,es geht mir nah,es geht mir näher als das abgestürzte Flugzeug der Asia Airline damals....und du magst Recht haben,weil es jemand von uns ist. Ich habe das andere auch verfolgt,klar,aber mich hat es so dolle betroffen gemacht weil ich eben auch ein Kind in der 10. Klasse habe das spanisch lernt...aber nicht zum Schüleraustauschprogramm gehörte...Mich hat dieser Busunfall wo die Kinder umkamen auch derb mitgenommen,das läßt sich leicht vergleichen weil man selber Kinder in dem Alter hat.Und Das ist eben nicht weit weit weg...auch die Charlie Geschichte in Frankreicht hat das deutsche Volk sehr getroffen...weil es eben greifbar nah ist.
Und man kann es nicht vergleichen wenn jemand einen ganz normalen Flug bucht mit seriösen Ailines,oder ob sich jemand bewußt in Lebensgefahr auf ein Schrottboot begibt,zumal hinreichend bekannt ist wieviele Leute dabei ums Leben kommen...die Kinder die da mit drauf gezerrt werden tun mir leid,die haben keine Wahl
Guck mal wie die Hilfswelle gewogen hat als die beiden Tsunamis waren...das tat uns hier auch allen leid und wir haben gespendet,also ganz so einfach wie es hier hingestellt wird ist es nicht...nicht alle Unglücke gehen mir gleich nah...und ich lege meine Hand dafür ins Feuer das jeder Mensch so denkt...
Warum haben denn eure Kinder eigene Zimmer...rutscht zusammen und laßt die Flüchtlinge in euren Kinderzimmern wohnen...bitte...wenn man schon so sozial ist warum nicht das ??? Macht keiner,und warum? Weil in jeden von uns auch ein Egoistenherz schlägt...
Warum tragen wir Markenkleidung,warum keine billige Jeans wo wir fürs Geld 3 kaufen könnten und zwei davon spenden...eeeben...und so kann man unendlich weiter machen.
Es gibt halt Sachen die einen näher gehen als andere...ich habe auch nicht vor mich heilig sprechen zu lassen...

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Re: man muss sich nicht dafür rechtfertigen........

Antwort von Betula am 29.03.2015, 19:24 Uhr

......dass einem manche Geschehnisse näher gehen als andere.

Heilig ist hier niemand. Man Kann auch nicht immer von allem gleichermaßen betroffen sein.Das wäre auch nicht gut.Betroffenheit oder gar Trauer zu bewerten finde ich albern.Man hat vor bestimmten Dingen Angst. manche Dinge berühren einen sehr,während andereMenschen souverän drüber stehen.

Manchmal ist man egozentrisch und denkt nicht objektiv,während andere zum gleichen Thema eine andere Meinung haben und andere Gefühle. Darüber kann man sich ja austauschen. Es gibt aber keinen Grund seine Ängste,Gefühle zu rechtfertigen. Vor wem und warum?

Wenn ich mir vorstelle wie es den Angehörigen geht,wird mir ganz schlecht, wohl wissend,dass es überall auf der Welt schlimme Dinge gibt.

Dass wir uns öfter vor Augen führen sollten wie gut es uns hier geht und mit welchem sinnlosen Mist wir uns oft beschäftigen ist au ch klar.

Wem es gelingt sich dessen immer bewusst zu sein,der ist ein wahrhaft glücklicher Mensch.

Jetzt bringt ein solches Unglück zum Nachdenken wie wertvoll unser Leben Ist. Es ist so fragil.......

Und es ist auch ganz ganz toll dass es Menschen gibt die sich dessen immer oder fast immer bewusst sind und so auch bewusster Leben,es schätzen können und wohl auch dadurch glücklicher sind als andere.wäre ja schön wenn alle Menschen so wären, damit meine ich mich auch.

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Re: man muss sich nicht dafür rechtfertigen........

Antwort von Johanna3 am 29.03.2015, 20:11 Uhr

Ich hatte teilweise eher den Eindruck (jetzt nicht hier), dass man sich eher umgekehrt rechtfertigen "musste", da man sich, womöglich am selben Tag, mit ganz profanen Dingen beschäftigt hat. Der nervenden Schwiegermutter, dem Stress bei der Arbeit oder einer verkorksten Klausur des des Kindes.
Hätte ich Angehörige unter den Opfern, sähe es für mich natürlich anders aus. Oder wäre ich Anwohnerin des französischen Dorfes, könnte ich tatsächliche Hilfe leisten und andere Dinge würden in den Hintergrund rücken.
Aber ich helfe niemanden, wenn ich virtuelle Kerzen anzünde und Trauersmileys setze.

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Re: man muss sich nicht dafür rechtfertigen........

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.03.2015, 20:28 Uhr

Ist es denn so schrecklich, wenn es erstmal nur einem selber hilft - was auch immer man tut oder nicht tut?

Das fand ich passend:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/germanwings-absturz-sascha-lobo-ueber-die-medienreaktionen-a-1025466.html

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Re: man muss sich nicht dafür rechtfertigen........

Antwort von Johanna3 am 29.03.2015, 20:53 Uhr

Nein. Aber zu erwarten, dass andere es einem da gleichtun, finde ich etwas viel verlangt.

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Re: wie unwichtig so manche Dinge dann sind...

Antwort von Silvia3 am 29.03.2015, 21:17 Uhr

Ich halte es für Heuchelei zu behaupten, dass mich das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer genauso betroffen macht wie der Absturz der Germanwings Maschine. Denn mit den Flüchtlingen verbindet mich absolut gar nichts, außer dass sie auch Menschen sind. Bei den Angehörigen der Abgestürzten ist aber zumindest eine potentielle Bindung da. In der Maschine könnte locker mein Mann gesessen haben oder eine meiner Töchter. Das schafft emotional eine viel größere Bindung als der Gedanke an einen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtling. Dass mein Mann oder meine Kinder in nächster Zeit in ein Flüchtlingsboot steigen werden ist nicht anzunehmen. Deshalb kann ich mich mit den Flüchtlingen nicht so gut identifizieren. Bei den Abgestürzten ist der "Einschlag" halt näher zu spüren, daher beschäftigt mich dieses Thema mehr. Außerdem wäre es emotional nicht zu verkraften, wenn man bei jedem Todesfall der irgendwo auf der Welt passiert, mitleiden würde. Das kann man nur selektiv nach dem Grad der (wahrscheinlichen) persönlichen Betroffenheit machen. Das heißt natürlich nicht, dass man andere Schicksale nicht zur Kenntnis nehmen sollte.

Silvia

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Re: Johanna 3.

Antwort von Betula am 29.03.2015, 21:43 Uhr

Ich weiß was Du meinst. Man muss sich nicht dafür rechtfertigen dass man wegen etwas sehr betroffen ist. umgekehrt muss man sich auch nicht vorwerfen lassen man sei ein kalter Klotz weil man eben nicht seine Betroffenheit zeigt.Oder weil man keine empfindet. nicht nur die Gedanken sind frei, sondern auch die Gefühle. Da kann einem ja schlecht jemand Vorwürfe machen weil man nicht so empfindet wie es sich gehört.

Ich habe mich übrigens im Bekanntenkreis. letzten Sommer unbeliebt gemacht weil ich mir keinen Kübel Eiswasser uberkippen wollte um auf ALS aufmerksam zu machen. (diese schlimme Nervenerkrankung bei der man im Rollstuhl landet und später dran stirbt)

Natürlich finde ich diese Krankheit sehr schlimm. Hatte mir zuvor jedoch Null Komma Null Gedanken darüber gemacht und wollte mir einfach partout kein Eiswasser auf den Kopf gießen!!! Ich wurde gefragt ob mir die Kranken egal seien.

Mein Ding ist sowas nicht.Kann jeder machen,wie er es für richtig hält.Wenn es in einen Gruppenzwang ausartet hat es doch nichts mehr mit wirklicher Betroffenheit zu tun.Entweder man will was Gutes tun oder nicht.Entweder man fühlt und leidet mit,oder nicht.Wenn man solche symbolischen Akte wie die virtuelle. Kerze oder sowas braucht um den Gefühlen nach Außen hin Ausdruck zu verleihen, dann ist das ja auch gut.Bloß sollte man nicht erwarten dass andere dies auch so tun.

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Re: Johanna 3.

Antwort von Johanna3 am 29.03.2015, 22:27 Uhr

Ganz genau das meinte ich. Danke. Ich hätte mir auch kein Eiswasser über den Kopf gekippt, und fand diese Aktion insgesamt nicht gut. Aber wer sich an so etwas beteiligen möchte - bitte.
Es ist mir auch wirklich egal wie wichtig andere es finden, virtuelle Kerzen zu entzünden und Trauersmileys zu setzen. Es stört mich nicht im Geringsten. Aber für mich ist das nichts. Und mein Leben hat sich durch den Flugzeugabsturz nicht verändert.
Jeden Tag passieren Katastrophen. Wenn man sich das alles so nahe gehen lässt, würde man aus dem Trauern nie wieder herauskommen.

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Sorry, aber du weißt NICHT, wie andere denken!

Antwort von Johanna3 am 30.03.2015, 9:43 Uhr

Du legst deine Hand dafür ins Feuer, dass jeder so denkt? Nicht wirklich, oder?

Ich sehe dringendere Baustellen, wo man sich finanziell und / oder ehrenamtlich beteiligen könnte als Flüchtlingen ein Zimmer zur Verfügung zu stellen.

An die Tsunamiopfer habe ich tatsächlich keinen Cent gespendet, an anderer Stelle aber schon. Und Billigkleidung wird in der Regel unter grauenhaften Bedingungen für die Arbeiterinnen hergestellt! So manche Marke nimmt sich da nicht aus, da jedoch wo man T-Shirts zu Spottpreisen erwerben kann, können die Näherinnen gar nicht angemessen bezahlt werden. Geschweige denn, dass sie ggf. Medikamente bezahlen könnten.

Insofern finde ich deine Denkweise nicht sehr nachhaltig. Immerhin zählte das was in einer kambodschanischen Textilfabrik passierte, zu einer der Katastrophen, die viele nur allzu schnell wieder vergaßen.
Und zum deutschen Volk gehöre ich dann trotz deutscher Staatsangehörigkeit eher nicht. Tatsächlich finde ich es schlimm, was sich in Frankreich bei Charlie Hebdo abspielte. Und finde andere Katastrophen nicht minder schlimm.
Ich finde in so einem Beitrag dein "euch", "man", "wir" und "deutsches Volk" unpassend.

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Das sollte unter Maximums Beitrag

Antwort von Johanna3 am 30.03.2015, 9:44 Uhr

.

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Ja, Franziska

Antwort von sojamama am 30.03.2015, 11:09 Uhr

so sehe ich es in etwa auch.

"Wir" sind abgestürzt. Es ist einfach viel näher an uns dran, es ist hier in Europa, es war eine Maschine der Germanwings, wo "wir" uns immer sicher fühlten...

Schlimm sind alle Unglücke und Katastrophen, aber keine trifft "uns" so sehr als eine, die in nächster Nähe ist.
Das ist einfach so, das bedeutet ja nicht, dass am anderen Ende der Welt so etwas weniger schlimm ist. Aber ist einfach weiter weg.... geht uns deshalb auch nicht so sehr nahe.

Und ehrlich gesagt finde ICH, es steht niemandem zu, eine Bewertung abzugeben, welches ein schlimmes Unglück ist und welches weniger schlimm. Und welche Gefühle es in wem auslöst, das sei jedem selbst überlassen. Deshalb ist man nicht gefühlskalt oder hat kein Mitleid mit anderen Opfern dieser Welt.

melli

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Re: Sorry, aber du weißt NICHT, wie andere denken!

Antwort von shinead am 30.03.2015, 13:10 Uhr

In der Fabrik in Kambodscha wurde auch Markenkleidung hergestellt. Der Preis rettet Dich da nicht.

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Re: Sorry, aber du weißt NICHT, wie andere denken!

Antwort von Johanna3 am 30.03.2015, 16:23 Uhr

Deswegen habe ich geschrieben, dass sich da so manche Marke nicht ausnimmt. Und es gibt Firmen, die ihren Beitrag dazu leisten, dass die Menschen dort unter besseren Bedingungen arbeiten. Bei Superpreiswertmarken kann dies jedoch gar nicht der Fall sein! Da hilft nur sich zu informieren.

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