Geschrieben von yorokobi am 13.01.2015, 9:15 Uhr |
Wie Kinder die Welt sehen
Vorhin im Bus:
2 Jungs, 12 (max.13) Jahre alt unterhalten sich im Bus über das aktuelle Weltgeschehen:
Junge1 (türkischer Abstammung): Ich find das voll sch....., wegen der IS und den sch..... Terroristen werden jetzt alle Türken angemacht, alle Moslems, das ist so sch.....
Junge2 sagte dann irgendwas über Russen und amerikanische Soldaten, Angriffe (ich habe es akustisch nicht genau verstanden) und dann sagte er:
ICH VERSTEHE DIE WELT NICHT MEHR: WENN DIE ALLE KEINEN KRIEG WOLLEN, WARUM VERKAUFEN DIE DANN ALLE WAFFEN????
Schön, wenn unsere Kinder schon in jungen Jahren die richtigen Fragen stellen.
Re: Wie Kinder die Welt sehen
Antwort von wolke76 am 13.01.2015, 10:34 Uhr
Mir fällt spontan ein älterer aber trotzdem brandaktueller Liedtext von Klaus Hoffmann ein (Auszüge):
"in den Städten tobt der Nahkampf
Mann gegen Mann
Menschenhamster schaffen
für den Feierabend an
wir tragen Baseballkappen
damit keiner meint
du wärst ein Feind
ich hab ein Kind gesehn
das konnte nicht verstehn
warum eine kleine Kugel töten kann
ich hab es ihm erklärt
mich hat sein Blick verstört
da fing schon etwas leicht zu flackern an
und der Himmel schaut zu
als wäre nichts geschehn
wir können ruhig schlafen gehn
der Himmel schaut zu
der Himmel schaut zu
wer nicht hinsieht
dem kann nichts geschehn
einfach ruhig weitergehn
der Himmel schaut zu
Jugoslawien liegt am Bahnhof
Afrika gleich nebenan
die vor den Kugeln flohen
kamen her, doch niemals an
bei uns zuhaus trägt mancher
eine Knarre im Gesicht
die siehst du nicht
ich hab ein Kind gesehn
das konnte nicht verstehn
warum man Wasser nicht mit allen teilen kann
es ist doch genug da
auch für Afrika
zeig mir ne Kugel, mit der man Regen
machen kann
(...)
Das Problem ist, dass die Antwort auf diese Frage so simpel wie offensichtlich ist
Antwort von und am 13.01.2015, 10:48 Uhr
Es geht natürlich um Geld. Um des Profits Willen werden Kriege angezettelt. Is so und war schon immer so.
Und den Profiteuren des Krieges ist es sowas von scheißegal, wieviele Menschen dabei draufgehen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, WIE scheißegal.
Re: Das Problem ist, dass die Antwort auf diese Frage so simpel wie offensichtlich ist
Antwort von Fredda am 13.01.2015, 10:51 Uhr
genau, und deshalb ist es so wichtig, dass wir uns wieder an der Menschlichkeit orientieren, auch mal jemand wählen, der ggf die Steuern erhöht, selber wagen, die Komfortzone mal zu verlassen (und sei es auch nur, um sich mal der unbequemen Tätigkeit des Denkens hinzugeben) und ganz klar unseren politischen, demokratischen, menschlichen Willen zu zeigen
Re: Das Problem ist, dass die Antwort auf diese Frage so simpel wie offensichtlich ist
Antwort von und am 13.01.2015, 10:58 Uhr
...und vor allem, sich auch keiner Radikalisierung hingeben - zu keiner Seite hin.
Dazu müssen die meisten auch erstmal erkennen, dass es bei Kriegen keineswegs um Politik, also um Staatsgrenzen und Überzeugungen, oder um Ideologien, Religionen oder gar um die Bevölkerung geht. Niemand schert sich um die Zivilbevölkerung außer die Zivilbevölkerung selbst.
Es geht nur, und nur um Geld.
Re: Das Problem ist, dass die Antwort auf diese Frage so simpel wie offensichtlich ist
Antwort von Fredda am 13.01.2015, 11:00 Uhr
das schließt die Orientierung an der Menschlichkeit ja aus, das Radikale
Es wird nicht passieren.
Antwort von Petra28 am 13.01.2015, 11:05 Uhr
Das mit der Wahl von jemanden, der die Steuern erhöht und der Komfortzone. Wir sollten es aber dennoch versuchen.
Es geht um Macht.
Antwort von Petra28 am 13.01.2015, 11:12 Uhr
Geld ist immer relativ, Macht ist absolut.
Wenn der SPIEGEL kaum noch vom Postillon zu unterschieden ist
Antwort von und am 13.01.2015, 11:38 Uhr
...mit stumpfsinnigen Headlines a la BILD ("So kämpft Europa gegen den Terror"), skurrilen Wortschöpfungen ("Anti-Anti-Islam-Demos") und Alliterationen, die in der TITANIC der Brüller wären ("Terrorismus-Talk bei Plasberg"), aber in einem traditionell seriösen Blatt ein Gefühl von Hä-wollen-die-mich-verarschen? hinterlassen - dann halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass selbst die an Menschlichkeit orientierten Bürger die Radikalisierung nicht als solche erkennen und ihre Orientierung verlieren.
Ich meine - hallo??? "Terrorismus-Talk" ???? Wollen die uns verarschen?? Sind wir jetzt unter die Spinner-Postillen gegangen oder haben die Praktikanten mal wieder Dünnschiss fabriziert?
Lest mal die Blätter. Und lest sie genau.
Re: Wenn der SPIEGEL kaum noch vom Postillon zu unterschieden ist
Antwort von Fredda am 13.01.2015, 11:41 Uhr
Der Spiegel hat in meinen Augen schon lange höchstens noch Focus Qualität. Und die Qualität sinkt weiter, wie auf der Kohlenrutsche. Lesen will ich das wirklich nicht alles.
genau...
Antwort von claudi700 am 13.01.2015, 12:33 Uhr
hinter noch so kleinsten handlung politisch-motivierter art steht immer die frage: wer profitiert davon? der profit ist vielschichtig. früher war er territorial motiviert, heute geht es um einfluss, ressourcen, finanzkontrolle...
nicht um die menschen. wenn da ein paar tausend ihr leben lassen müssen, wird das von den verantwortlichen als kollateralschaden gesehen.
Re: Es wird nicht passieren.
Antwort von claudi700 am 13.01.2015, 12:34 Uhr
wenn man wüsste, wofür das geld verwendet wird, wäre es akzeptabel. aber die aktuelle steuerver(sch)wendung zeigt doch, dass z. t. löcher damit gestopft werden, die aufgrund schlechter haushaltsführung enstanden sind.
Re: Es geht um Macht.
Antwort von lotte_1753 am 13.01.2015, 23:31 Uhr
Geld klingt aber besser, hat so einen schönen antikapitalistischen Touch.
Re: Es geht um Macht.
Antwort von Hase67 am 14.01.2015, 9:59 Uhr
Nun ja, Macht und Geld gehen ja in der Regel Hand in Hand - sonst hätte sich ein Gaddafi auch nicht zum Retter Afrikas hochstilisieren und die westlichen Politiker, die sich ihm anbiedern wollten, kaltlächelnd am langen Arm verhungern lassen können Deshalb nimmt es sich nicht viel, ob man nun Geld- oder Machtgeilheit anprangert.
Wer sich das mal anhören will...
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