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Geschrieben von maleja am 15.03.2015, 18:22 Uhr

Was tolerieren wir denn und was tolerieren wir nicht bei der Kopftuchthematik?

Wir tolerieren hier NICHT (wenn wir kopftuchtragende Lehrerinnen tolerieren)
eine Religion

Wir tolerieren eine jahrhundertalte Tradition, die von Männern gegründet wurde. Männer, die sich den Koran so zurecht interpretiert haben, dass sie die Frauen damit klein halten können. Eine Tradition, die klar eine Zweiklassengesellschaft anzeigt. Eine Tradition, die niemals eine Gleichberechtigung vorsieht.
Wir tolerieren, dass Frauen sich verstecken möchten, damit sie sich sicher fühlen.
Wir tolerieren, dass Frauen nur dann als "gute Frauen" gelten, wenn sie sich verstecken.

Auch unsere eigene westeuropäische Gesellschaft war jahrhundertelang sehr männerdominant geprägt. Die Frauen in Europa haben gekämpft. Angefangen beim Wahlrecht, über das Recht zu studieren, bis hin in den 70er das Recht auf eigene Wahlmöglichkeit des Arbeitsplatzes. Bis dahin durften nämlich noch die Männer bestimmen, wo die Frau zu arbeiten hat. Und ob sie das überhaupt darf.
Wir haben gekämpft und tun es auch heute noch. Wenn man so will, sind es heute Luxusthemen, wie gleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit, Frauenquote im Management.

Nun gibt es sehr viele muslemische Frauen, die auch kämpfen. Da gibt es natürlich noch ganz andere Themen zu erkämpfen. da ist die Entscheidung über ein Kopftuch tatsächlich eher als nebensächlich zu betrachten.
Aber ist es denn das tatsächlich? Ist es denn nicht das alltägliche Bild der Ungleichheit?
Ich glaube, die Entscheidung, das Urteil rückgängig zu machen, war ein Schritt zurück. Und für viele Frauen, die sich gestärkt fühlten, war das nun ein Schlag ins Gesicht.

Es sind die kleinen Schritte, mit denen man ans Ziel gelangt.

 
38 Antworten:

Re: Was tolerieren wir denn und was tolerieren wir nicht bei der Kopftuchthematik?

Antwort von Leena am 15.03.2015, 18:52 Uhr

Gerade WEIL ich glaube, dass es nur die kleinen Schritte sind, mit denen man ans Ziel gelangt, halte ich es grundsätzlich für sinnvoll, wenn gerade auch Frauen mit Kopftuch als Lehrerinnen, Juristinnen etc. im öffentlichen Bewusstsein stehen (im IS-Verständnis vom Islam dürften diese Frauen das definitiv nicht). Auch, wenn / weil es das konservativen Männern / Menschen erleichtert, eben auch Bildung und Karriere für Frauen NICHT per se als "widernatürlich", "unmoralisch" o.ä. sehen zu müssen.


Im Übrigen geht es NICHT darum, ein "Urteil rückgängig zu machen". Das Gesetz, um das es ging, war so, wie es war, offenbar unsauber gearbeitet. Und deshalb nicht vergassungskonform. Das kommt (leider) öfter vor.

Hier, das ist für mich der entscheidende Punkt in der Urteilsbegründung:

"Werden äußere religiöse Bekundungen durch Pädagoginnen und Pädagogen in der öffentlichen bekenntnisoffenen Gemeinschaftsschule zum Zweck der Wahrung des Schulfriedens und der staatlichen Neutralität gesetzlich untersagt, so muss dies für alle Glaubens- und Weltanschauungsrichtungen grundsätzlich unterschiedslos geschehen."

Ansonsten muss alles einzelfallbezogen entschieden und eben auch gerichtsfest begründet werden:

"Wird in bestimmten Schulen oder Schulbezirken aufgrund substantieller Konfliktlagen über das richtige religiöse Verhalten bereichsspezifisch die Schwelle zu einer hinreichend konkreten Gefährdung oder Störung des Schulfriedens oder der staatlichen Neutralität in einer beachtlichen Zahl von Fällen erreicht, kann ein verfassungsrechtlich anzuerkennendes Bedürfnis bestehen, religiöse Bekundungen durch das äußere Erscheinungsbild nicht erst im konkreten Einzelfall, sondern etwa für bestimmte Schulen oder Schulbezirke über eine gewisse Zeit auch allgemeiner zu unterbinden."

http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2015/01/rs20150127_1bvr047110.html

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Re: Was tolerieren wir denn und was tolerieren wir nicht bei der Kopftuchthematik?

Antwort von maleja am 15.03.2015, 19:05 Uhr

Mir fällt es schwer zu erklären. Aber ich hab meine Meinung durch diese beiden Frauen erlangt:

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Komisch

Antwort von Einstein-Mama am 15.03.2015, 19:52 Uhr

Jahrelang hatten nun muslimische Frauen mit Kopftuch Scheissjobs, wie "Schule putzen", da hab ich euch nie Frauenrechtlerisch gelesen.

Kaum putzen sie nicht mehr die Schulen, sondern unterrichten eure Kinder, kommt ihr hier mit so nem Scheiss daher!

Ich finde alle Menschen die bereit sind sich zu bilden, haben eine Chance verdient, wenn sie sich an Regeln halten.
Somit kommt das Kopftuch vielleicht irgendwann mal ganz weg!

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Re: Was tolerieren wir denn und was tolerieren wir nicht bei der Kopftuchthematik?

Antwort von Leena am 15.03.2015, 19:54 Uhr

Inwieweit sind das Aspekte, die das deutsche Bundesverfassungsgericht berücksichtigen kann und darf, wenn es um die Frage geht, ob § 57 Abs. 4 SchulG NRW mit dem GG vereinbar ist, wenn man als Lehrer/Lehrerin keine religiösen Bekundungen zeigen darf, dies aber explizit nicht für christliche und abendländische Bekundungen gilt?

Das BVerfG ist ja nicht dafür da, die Welt zu retten, auch wenn die sicherlich rettungsbedürftig ist. Aber das BVerfG ist dafür schlicht die falsche Adresse, denke ich. (Zumal die Judikative dafür eh nur bedingt zuständig sein könnte, und die Gewaltenteilung finde ich sehr erhaltenswert!!!)

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link

Antwort von Fredda am 15.03.2015, 19:57 Uhr

https://kirstenarmbruster.files.wordpress.com/2015/03/was-sie-schon-immer-c3bcbe r-religion-wissen-wollten-eine-humoreske.pdf

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was mich sorgt

Antwort von Benedikte am 15.03.2015, 20:03 Uhr

ich habe beim Kopftuch ein gewisses Grundgefuehl, irgendwie eher nicht positiv, ist mir aber im wesentlichen latte

ich weiss aber, dass es gerade in Grosstaedten, Berlin, Ruhrgebiet, die beobachtung gibt, dass die Integration muslimischer Zuwanderer nicht gut voran geht, dass sie im Gegenteil in manchen- manchen sozialen Gruppen eher rueckkaeufig ist und oft Toechter von Muettern, selber frueher kein kopftuch trugen, jetzzt oft eines haben und das auch in der community ueberwacht wird

und bislang galt die Schule eben als ein ort, der eben nicht dazu beitrug, Maedchen zu Kopftuechern zu zwingen, eben einfach neutral

und es ist einfach so, dass kopfbetuchte Lehrerinnen kaum Maedchen glaubwuerdig unterstuetzen koennen, die fuer sich entscheiden, kein Kopftuch tragen zu wollen

wie gesagt, mir ist es relativ latte, wer wie welchen Glauben hat und ausebt, aber es wird schwieriger

und es ist eben einfach Fakt, dass es zwar durchaus Frauen gibt, die das opftuch freiwillig tragen, aber eben auch, dass viele der hier aufgewachsenen Musliminnen, die sich einfach westlich fuehlen und geben wollen, gezwungen werden zum kopftuch

ich habe mal einen artikel ueber Hatun Surucu gelesen, die junge Frau, die durch Ehrenmord, sogenannten, zu Tofe kam. Hinrichtung. Die hatte auch wahnsinnigen Aerger wegen irer westlichen Lebensweise und die Befreiuung vom Kopftuch emopfand sie als Emanzipation. Und war durch ihre Lehrerinnen unterstuetzt worden, auch den Beruf als Monteurin erlernen zu wollen. Jedenfalls- diese Maedchen werden es schwerer haben wenn seie bekopftuchte Lehrerinnen haben

Benedikte

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Antwort von Lauch1 am 15.03.2015, 20:07 Uhr

Ich kanns nicht öffnen.

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Re: was mich sorgt

Antwort von Steffi528 am 15.03.2015, 20:09 Uhr

darf ich mich hier anschließen?

Das, was Du schreibst, deckt sich zu großen Teilen mit meiner Meinung.

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Re: was mich sorgt

Antwort von Einstein-Mama am 15.03.2015, 20:12 Uhr

Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass es bald überwiegend bekopftuchte, türkische Lehrerinnen geben wird!?

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nur nebenbei...

Antwort von iriselle am 15.03.2015, 20:13 Uhr

Ich kenne einige türkische Frauen, und meine Schwester war 6 Jahre mit einem Türken verheiratet ( haben damals aber in der Türkei, Istanbul gelebt ).
In den Gesprächen wurde immer wieder deutlich, dass die Frauen die Tücher nicht tragen weil die Männer es vorschreiben, sondern dass es allein ihre Entscheidung ist.
Auch wurde den heranwachsenen Töchtern freigestellt ein Kopftuch zu tragen. Ich kenne Familien mit Töchtern, wo eine eins trägt, die andere nicht.
Meine Schwester wurde in ihrer Ehe nie in irgendeiner Art von ihrem Mann oder dessen Familie unterdrückt - im Gegenteil, sie hatte alle Freiheiten, ihr Mann organisierte Putzfrau und Kindermädchen.
Ich persönlich habe kein Problem mit muslimischen Frauen die Kopftuch tragen, da sind andere Dinger viel wichtiger.

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Re: was mich sorgt

Antwort von Leena am 15.03.2015, 20:16 Uhr

Aber vielleicht kann eine muslimische Lehrerin MIT Kopftuch besorgten Vätern eher erzählen, dass es okay ist, wenn ihre Tochter kein Kopftuch tragen möchte / Monteurin werden möchte / Abitur machen udn Maschinenbau studieren, was auch immer..?

So einer Lehrerin würde der jeweilige Vater vermutlich eher zuhören als jemandem wie Dir oder mir... :-/

Aber auch das ist etwas, was das BVerfG m.E. bei seiner Entscheidung zu § 57 SchulG NRW nicht berücksichtigen kann und darf.

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Re: was mich sorgt

Antwort von Steffi528 am 15.03.2015, 20:27 Uhr

was ich so sonderlich finde, wenn wir gerade in der Türkei sind: Lange Zeit war es so, das das Tragen von Kopftuch in staatlichen Gebäuden untersagt wurde. Das wurde dann "gelockert" (Erdogan) und schon mehren sich die Berichte, das die Türkei konservativer wird (oh, Verhaftungen, politische Gefangene etc). Zufall? Hmmm?

Zumal ich nicht verstehe, weshalb Du türkische bekopftuchte Lehrerinnen in den "Ring" wirfst, es gibt noch ganz andere Völker, bei denen traditionell Kopftuch getragen wird.

Und ja, ich bin für die strikte Trennung von Staat und Kirche, da haben gar keine religiösen Zeichen in der Schule etwas zu suchen. Weder muslimische noch christliche.

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Re: was mich sorgt

Antwort von Butterflocke am 15.03.2015, 20:28 Uhr

Sie kann natürlich, wie Du schreibst, Einfluß auf "besorgte" (hm, naja) Väter nehmen.
Aber sie kann ein Mädchen nicht darin unterstützen, sich vom Kopftuch zu befreien.
Das ist einfach ein Schritt, den viele Mädchen überwinden MÖCHTEN.

Im eigenen Umfeld habe ich übrigens erlebt, dass gerade Väte bzw. Männer von -ob nun freiwillig oder nicht- kopfbetuchten Frauen, sehrwohl großen Respekt vor türkisch-sprachigen/stämmigen Lehrerinnen OHNE(!) Kopftuch haben.

Ich behaupte sogar, dass der Respekt vor NICHT kopfbetuchten Frauen außerhalb der Familie sogar größer ist.
So zumindest meine Empfindung im nahen Bekanntenkreis bzw. Umfeld.

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Re: nur nebenbei...

Antwort von Sternspinne am 15.03.2015, 20:28 Uhr

Ich finde, es geht auch nicht darum, dass ein Mädchen, eine Frau ganz zeitnah quasi genötigt wird, das Kopftuch zu tragen.

Viel wesenticher ist doch der gesamte Einfluss auf die Frauen, dass eben Frauen mit Kopftuch anders bewertet werden in der Familie als Frauen ohne.
Der Einfluss fängt doch mit Geburt an und geht auch von den Müttern aus.

Da kann man doch nicht von einer freien Entscheidung sprechen, wenn die Mädchen dann ein Kopftuch tragen wollen.

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Re: was mich sorgt

Antwort von Butterflocke am 15.03.2015, 20:30 Uhr

Hör mir auf mit Erdogan....
Ich habe mich unten kurz über ihn ausgelassen. Mehr schaffe ich nicht an einem Tag

Der Mann geht mit riesigen Schritten zurück....

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was ich damit sagen möchte....

Antwort von Butterflocke am 15.03.2015, 20:32 Uhr

Den "Job" mit dem besorgten Vater kann eine unbetuchte Lehrerin garantiert mindestens ebenso gut erledigen - meine Vermutung.

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Re: was mich sorgt

Antwort von Steffi528 am 15.03.2015, 20:36 Uhr

Das ist das, was ich "mitbekomme" und auch, das es den Zorn der liberalen und weltoffenen "Deutschtürken" in meiner Umgebung schürt.

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Dann so

Antwort von Fredda am 15.03.2015, 21:05 Uhr

https://kirstenarmbruster.wordpress.com/

und scrollen bis zum 11.03. - alles andere ist aber auch spannend

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Re: nur nebenbei...

Antwort von Mottentrine am 15.03.2015, 21:06 Uhr

Wir in unserer Gruppe haben auch über das Urteil diskutiert.

Alle von uns sind mit Kopftuch aufgewachsen, weil unsere Väter es wollten.

Wir sind mit dem Urteil nicht einverstanden, weil die Mädchen inzwischen nicht nur von den Vätern zum tragen gezwungen werden, sondern auch von den Brüdern. Außerdem sind wir der Meinung, dass Religionssymbole weder im Berufsleben noch in der Schule was zu suchen haben. Ausnahme ist der Religionsunterricht des Staates in dem wir leben, weil dies zur Kulur gehört, aber Islamunterricht sollte in der Koranschule und nicht in deutschen Schulen gelehrt werden.

Ich habe durch meine dauernden Umzüge auch festgestellt, dass Frauen mi Kopftuch weniger respektiert werden als Frauen ohne, weil die mehr Selbstvertrauen ausstrahlen. Selbst moslemische Jungen, auch schon in Grundschulen, behandeln Lehrerinnen und Mädchen herabwürdigend, weil diese ja weniger wert sind, sie stören den Unterricht und verlangen, dass die Mädchen am nächsten Tag mit Kopftuch zu erscheinen haben.

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Re: Dann so

Antwort von Lauch1 am 15.03.2015, 21:13 Uhr

ich habs!

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Re: nur nebenbei...

Antwort von Einstein-Mama am 15.03.2015, 21:19 Uhr

Ich stelle hier auch fest, dass Frauen mit Kopftuch weniger respektiert werden! In vielen Postings.

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Re: nur nebenbei...

Antwort von maleja am 15.03.2015, 21:37 Uhr

Oh Einstein. Du verstehst irgendwie gar nichts. Schade.

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Einstein

Antwort von maleja am 15.03.2015, 21:41 Uhr

Und was sagst zu den Frauen mit Burka? Ein Gewand, in dem nur noch kleinste Schlitze drin sind? Wenn die Frauen dies freiwillig tragen, ist es doch ok?!
Oder doch nicht?
Gibt es Grenzen?

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Benedikte

Antwort von maleja am 15.03.2015, 21:47 Uhr

Genau!!!

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Re: Einstein

Antwort von Einstein-Mama am 15.03.2015, 21:51 Uhr

Nein, weil das mir gegenüber ungerecht wäre. Gesicht verhüllen ist was ganz anderes. Da finde ich, dass die Grenze Anderer da aufhört, wo meine beginnt!

Ein Kopftuch verhüllt Haare, nicht den ganzen Menschen. Manchmal glaub Ich du begreifst nicht!

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Re: Einstein

Antwort von maleja am 15.03.2015, 22:16 Uhr

Doch. Ich verstehe sehr gut.
Denn ich hatte früher genau wie Du gedacht. Aber ich habe mich von betroffenen Frauen überzeugen lassen.
Meine erste Diskussion zu genau diesem Thema hier im Forum hatte ich vor genau 9 Jahren. Johanna war auch daran beteiligt.
Kurze Zeit darauf kam eben diese iranische Journalistin zu einem Vortrag. Ich hab Johanna dazu eingeladen und sie kam tatsächlich. Und wenn Du diese Journalistin gehört hättest, würdest Du jetzt wahrscheinlich mit mir argumentieren.

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Re: Einstein

Antwort von Butterflocke am 15.03.2015, 22:36 Uhr

Doch ich versteh Dich auch!
Absolut sogar....
Es ist aber kein mangelnder Respekt der "Frau mit Kopftuch" gegenüber. Es ist die mangelnde Akzeptanz dem gegenüber, was durch das Kopftuch symbolisiert wird. Das ist ein großer Unterschied.

Und grundsätzlich halte ich eben (auch wenn ich mich wiederhole) die strikte Trennung von Religion und Staat für enorm wichtig und wertvoll. Wichtig für Demokratie und Religionsfreiheit. Und wichtig für - in dem Fall - jede einzelne Frau.

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freiwillig... ist so eine Sache....

Antwort von SchwesterRabiata am 16.03.2015, 6:04 Uhr

man trägt etwas freiweillig, weil man so erzogen wurde, daß es einem so vor kommt .... in wieweit nennt man das dann freiwillig? Wenn man über Jahre daraufhin gelebt wird, was "richtig" ist...

Ansonsten fällt mir dazu ein, auch wenn es nicht ganz Thema ist, daß man da immerhin sieht, welche Rolle eine Frau spielt, hierzulande und woanders auf der Welt leben viele Frauen in einer ähnlichen Rolle, aber ohne Kopftuch, woran man es erkennt ...

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Re: freiwillig... ist so eine Sache....

Antwort von Alba am 16.03.2015, 7:35 Uhr

Ich glaube das Problem ist, dass wir uns jahrelang eingeredet haben, dass der Islam ja an und fuer sich eine ganz tolle friedfertige Religion ist, dass Kopftuecher/Verhuellungen nicht im Koran verankert sind und wenn alle den Koran nur richtig, aka in unserer entspannten, liberalen post 68ger heile Welt Interpretation auslegen wuerden waere alles wunderbar. Und jetzt haben uns ISIS und Boko Haram und the murdering fuckers over in Kenia (forgot their name) gezeigt, dass man den Koran eben auch komplett anders auslegen kann, Sola scriptura never works, Protestanten zumindestens mit ihren Tausenden Denominationen weltweit alle auf der Auslegung der einen Bibel basierend sollten das eigentlich wissen.
Jetzt nachdem es immer klarer wird, dass Islam eben nicht notwendigerweise friedlich und fair und nett ist (der Islam, nicht individuelle Muslime) soll ein extrem unfaires Gesetzt das konkret bestimmte Frauen diskriminiert ein Problem loesen, dass eigentlich ein politisches ist, mad.

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Ich bin bei Alba

Antwort von pflaumenbaum am 16.03.2015, 7:47 Uhr

Ich bin gegen das Kopftuchverbot.
Das Kopftuch ist ein Symbol und viele hier verleihen diesem Symbol die Bedeutung "Unterdrückung". Rein rechtlich finde ich das aber schwierig, nämlich dann, wenn jemand sagt, "ich geb dem aber ne andere BEdeutung". Dann müsste man alle religiösen Symbole im Schulalltag verbieten, und das wird dem deutschen Verhältnis zur Religion nicht gerecht. Staat und Religion sind nun eben nicht strikt getrennt. Man kann nicht die einen über die Kirchensteuer zu den reichsten Kirchen der Welt machen und die anderen verbieten wollen.
Und wenn hier Blueberry und co über unsere christlichen deutschen Werte faseln - drückt das doch schon genau dieses komische Verhältnis aus: Deutschland und die Kirchen, das gehört irgendwie zusammen.

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Re: Ich bin bei Alba

Antwort von Einstein-Mama am 16.03.2015, 9:39 Uhr

Ich kann mich noch sehr gut an die Beschneidungsdiskussion erinnern und das war hier für viele Gegner des Kopftuchs völlig in Ordnung.
Warum eigentlich?
Kaum ein Säugling wird sich freiwillig in dem Alter für diesen Eingriff entscheiden.

Ist es weil es in dem Fall "nur" Männer betrifft?
Welch Doppelmoral!

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Ich habe zum beispiel nie ein vollständiges Kopftuchverbot verlangt

Antwort von Leewja am 16.03.2015, 9:46 Uhr

ich sehe es zwar als Absicht, Frauen zu verhüllen und das gefällt mir nicht, das gefällt mir aber in KEINER Religion.
Das mir etwas nicht gefällt, heißt aber nicht, dass es verboten werden soll.

Es geht um LEHRERINNEN (erweitere: Staasangestellte) und ich würde gern ALLE religiösen Kundgebungen/Symbole/Erkennungszeichen/Trachten aus diesem speziellen Berufsbild verbannte sehen. Sie haben da nichts zu suchen.

ob eine Ärztin, Rechtsanwältibn, Biochemikerin oder Sekretärin ein Kopftuch trägt oder eine Hausfrau, krankenschwetser, briefträgerin oder Friserurin (witzig, die tragen ja alle Werbung auf dem kopf, kennt jemand eine bekopftuchte Friseurin???), kann ich doof, toll, schick, hässlich, blöd oder super finden, da hab ich aber nix zu melden...ich kann die ja, wenn ich will, alle meiden.

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Re: Ich habe zum beispiel nie ein vollständiges Kopftuchverbot verlangt

Antwort von Alba am 16.03.2015, 9:57 Uhr

In Frankreich war es auch erst in den Schulen verboten und das Verbot ist mittlerweile sehr viel weitreichender. Das Problem mit dem Einschraenken von Freiheiten ist, dass man sie meist nicht wieder zurueckbekommt wenn man sie mal verloren hat oder nur mit einem Kampf.
Mir (and I'm an atheist) sind religoese Symbole in der Schule weitgehend egal solange die die sie tragen ihren Glauben nicht als den allein seelig machenden hinstellen. Mir waere lieber die Rechtsprechung wuerde sich darum kuemmern, dass die Kirchen in D Sonderrechte in Sachen Arbeitsrecht hat und nicht um das gelegentliche Kreuz oder Kopftuch.

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Re: Ich habe zum beispiel nie ein vollständiges Kopftuchverbot verlangt

Antwort von Häsle am 16.03.2015, 10:04 Uhr

Aber genau da ist ja einer der Haken. ALLE Religionen müssten draußen bleiben. Das wird nicht passieren.

In einem Kommentar habe ich letztens gelesen, dass es irgendwo wohl Ärger gab, weil muslimische Schüler im Treppenhaus einer Schule gebetet haben (ein geeigneter Raum wurde nicht gestellt). Das hätte wohl kaum jemanden gestört, wenn da Christen oder Juden gebetet hätten.

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nun "müssen" aber christen udn juden

Antwort von Leewja am 16.03.2015, 10:08 Uhr

nicht so oft beten wie Moslems....

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Lehrerinnen

Antwort von pflaumenbaum am 16.03.2015, 10:17 Uhr

Ich finde es eigentlich gut, wenn der Lehrerinnenberuf von einer Bandbreite verschiedenster Menschen ausgeübt wird. Warum nicht auch Muslima mit Kopftuch?
Und zu den Mädchen, die vorm Kopftuch beschützt werden sollen: wieso muss das eigentlich der Staat machen? Das kann doch auch eine Forderung aus der Zivilgesellschaft sein. Eltern, andere Lehrer, Schulleiter, Vereine etc. könnten doch auch etwas tun. Mich nervt das ewige nach-dem-Staat-rufen.

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Re: nun "müssen" aber christen udn juden

Antwort von Häsle am 16.03.2015, 10:22 Uhr

Aber tut es jemandem weh, wenn Moslems beten? Statt ihnen dafür einen Raum zur Verfügung zu stellen (den man zwischendurch ja auch anderweitig nutzen kann), "zwingt" man sie, sich irgendwo eine Ecke zu suchen. Und dadurch wird erst recht der Unmut geschürt, auf allen Seiten.
Die einen sehen sich darin bestätigt, "immer" wegen ihrer Religion benachteiligt zu werden, die anderen fühlen sich belästigt, weil ein "Rudel" fremdsprachiger Leute im Weg rumsitzt.

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Re: Lehrerinnen

Antwort von Mehtab am 16.03.2015, 19:17 Uhr

Hallo Pflaumenbaum,

dann tu das doch einmal! Da kannst du was erleben. Weißt du überhaupt wovon du sprichst? Es geht hier nicht um die liberale türkische Gesellschaft. Die unterjocht nicht schon sechsjährige Mädchen, ein Kopftuch zu tragen. Hier geht es um eine ganz andere Sparte der türkischen Gesellschaft in Deutschland. Die wartet gerade darauf, dass eine Ungläubige kommt und erklärt, dass das Mädchen nicht dazu gezwungen werden soll, ein Kopftuch zu tragen. Wie stellst du dir denn das eigentlich vor?

Mehtab

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